Businessplan erstellen: 12 Beispiele und wertvolle Tipps

Businessplan erstellen – wir geben 12 Beispiele und wertvolle Tipps, wie Sie den eigenen Businessplan erstellen. Hier handelt es sich nämlich nicht um ein lästiges Pflichtdokument für Banken und Behörden. Der Businessplan ist Ihr Erfolgsrezept und enthält Details zur Finanzierung, Finanzprognosen, Zielgruppen, Marketing und Strategien.

 

Wozu ein Businessplan?

Einen Businessplan erstellen Sie nicht, um anderen etwas zu beweisen. Den Businessplan erstellen sie um sich selbst zu beweisen, dass Ihre Geschäftsidee sinnvoll und lebensfähig ist. Bei der Erstellung planen und prüfen Sie Ihre Geschäftsidee. Sie feilen an dieser und optimieren sie. Bei der Planung werden Sie auch auf Probleme stoßen und können sich für diese eine Lösung entwickeln, noch bevor das Problem eintritt. Der Businessplan ist somit auch eine Absicherung für den Geschäftserfolg. Ein Businessplan ist deshalb der beste Weg, um Ihre Idee ganzheitlich zu betrachten und Probleme, die in der Zukunft auftreten könnten, schon vor dem Start der Reise zu erkennen.

Im Folgenden finden Sie einige wertvolle Tipps wie Sie einen Businessplan erstellen, wie Sie Fehler vermeiden und Beispiele, die Sie inspirieren können. Wir beginnen mit einigen grundlegenden, allgemeinen Tipps, bevor wir auf die Details eingehen.

Businessplan tools

Businessplan erstellen – Tipps

1. Definieren Sie klar, was Ihr Unternehmen von anderen unterscheidet.

Bevor Sie Ihren Businessplan erstellen, sollten Sie sich genau überlegen, was Ihr Unternehmen einzigartig macht. Wenn Sie beispielsweise ein Sportbekleidungsgeschäft eröffnen wollen, müssen Sie sich von anderen Sportbekleidungsmarken auf dem Markt abheben.

Welcher Aspekt Ihres Unternehmens hebt Sie von der Konkurrenz ab? Planen Sie, Kleidung für bestimmte Aktivitäten oder Sportarten wie Yoga oder Schwimmen zu verkaufen? Setzen Sie auf umweltfreundliche Materialien? Werden Sie einen bestimmten Prozentsatz Ihres Gewinns spenden? Wird Ihre Marke eine Lifestyle Marke?

Denken Sie daran, dass Sie nicht nur Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung verkaufen, sondern eine Kombination aus Produkt, Dienstleistung und Markenerfahrung anbieten. Denken Sie über diesen Aspekt nach und entwickeln Sie die Antworten, bevor Sie mit Ihrem Geschäftsplan beginnen.

 

2. Kurz ist besser als lang

Die Businesspläne von heute sind kürzer und prägnanter als früher. Es mag zwar verlockend sein, alle Ergebnisse Ihrer Marktforschung einzubeziehen, jedes Produkt, das Sie verkaufen wollen, einzeln und genau zu beschreiben aber all das wird Ihnen nicht helfen, wenn Sie Ihren Businessplan erstellen, weil es das Dokument nur unnötig aufblähen würde.

Es ist deshalb nützlich, all diese Details zu kennen, weil Sie sie vielleicht irgendwann einmal brauchen. Sie sollten dennoch nur die wichtigsten Elemente in Ihren Geschäftsplan aufnehmen. Kurz und prägnant ist besser als langatmig und schwammig.

3. Einfache Formatierung für einen schnellen Überblick

Ihr Businessplan sollte nicht nur leicht zu lesen sein, sondern den Lesern auch einen schnellen Überblick verschaffen. Hier spielt die Formatierung eine besonders wichtige Rolle. Verwenden Sie Überschriften und Aufzählungszeichen, heben Sie wichtige Zeilen oder Kennzahlen hervor, auf die der Leser aufmerksam werden soll oder verwenden Sie Farben. Sie können sogar Registerkarten mit verschiedenen Namen an den Text anhängen (egal ob auf Papier oder in digitaler Form), um die Übersichtlichkeit zu verbessern.

4. Es lebt!

Es ist nur ein Dokument. Aber so, wie sich die Welt weiter dreht, entwickelt sich auch Ihr Unternehmen. Denken Sie deshalb daran, dass Ihr Businessplan ein dynamisches Dokument ist. Das bedeutet, dass Sie ihn aktualisieren sollten, wenn sich die Rahmenbedingungen ändern. Zukunftspläne sollten deshalb ebenso aktualisiert werden, wie Zahlen zu Umsatz und Prognosen.

Kleingwerbe gründen

 

Wie man einen Businessplan erstellt

Im Folgenden werden Sie die einzelnen Elemente eines Geschäftsplans im Detail kennen lernen und anhand dessen lernen, wie Sie sie Ihren Businessplan erstellen können:

1. Die Zusammenfassung

Der Zweck einer Zusammenfassung ist es, dem Leser einen Überblick über das Unternehmen und den Markt zu geben, bevor er sich mit den Einzelheiten befasst.

Profi-Tipp: Es kann sinnvoll sein, die Zusammenfassung zu schreiben, nachdem Sie den Rest des Plans verfasst haben, damit Sie die wichtigsten Punkte leichter identifizieren können.

Die Zusammenfassung sollte eine Seite lang sein und die folgenden Hauptpunkte – jeweils kurz – anschneiden:

  • Zusammenfassung: worum es sich bei dem Unternehmen handelt, wo es ansässig ist, was es verkauft und wer seine Kunden sind.
  • Unternehmensprofil: die Struktur des Unternehmens, wer die Eigentümer sind und welche Erfahrungen oder Fähigkeiten sie mitbringen, und wer die ersten Mitarbeiter sein könnten.
  • Produkte oder Dienstleistungen: was Ihr Unternehmen verkaufen wird.
  • Markt: die wichtigsten Ergebnisse Ihrer Marktanalyse.
  • Finanzielle Gestaltung: Wie wollen Sie das Unternehmen finanzieren und wie sehen Ihre finanziellen Prognosen aus?

 

2. Beschreiben Sie Ihr Unternehmen

Als nächstes müssen Sie Ihr Unternehmen beschreiben. Hier haben Sie die Möglichkeit, einen Überblick über die Tätigkeit Ihres Unternehmens, seinen Auftrag, seine Geschäftsstruktur und Angaben zu den Geschäftsinhabern zu geben. Sie sollten auch Einzelheiten über den Standort, die Marktbedürfnisse, Rahmenbedingungen sowie die Art und Weise, wie Ihre Produkte oder Dienstleistungen die gesteckten Ziele erreichen werden.

3. Durchführung einer Marktanalyse

Eine der ersten Fragen, die Sie sich bei der Bewertung Ihrer Geschäftsidee stellen sollten, ist, ob Ihre Geschäftsidee auf dem Markt einen Platz hat. Letztendlich entscheidet der Markt über den Erfolg oder Misserfolg Ihres Unternehmens. Was ist Ihre Zielgruppe und warum sollte sie Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung kaufen wollen? Die richtige Nische ist hierbei entscheidend.

▶︎ Was ist ein Nischenmarkt?

Hier müssen Sie genau sein. Wenn Sie beispielsweise Bettwäsche verkaufen wollen, sollten Sie nicht einfach alle Personen, die in einem Bett schlafen, in Ihren Zielmarkt aufnehmen. Sie sollten sich zunächst auf eine kleinere Kundengruppe konzentrieren, z. B. auf Teenager aus Mittelschichtfamilien. Wenn Sie das definiert haben, können Sie die folgenden Fragen beantworten: Wie viele Jugendliche aus Familien der Mittelschicht gibt es derzeit in Ihrem Land? Welche Art von Bettzeug benötigen sie normalerweise? Wächst der Markt noch oder bleibt er stagnierend?

Der Bereich der Marktanalyse ist komplex. Wir empfehlen Ihnen deshalb den folgenden Artikel zur Marktanalyse, mit Definition, Methoden und Beispielen. Dort erfahren Sie auch, wie Sie eine Wettbewerbsanalyse erstellen.

Profi-Tipp: die Marktanalyse hilft Ihnen nicht nur, ihr Geschäftsmodell zu verbessern. Sie verschafft Ihnen einen echten Wettbewerbsvorteil. Nehmen Sie sich deshalb ausreichend Zeit für die Marktanalyse.

4. Details zu Produkt oder Dienstleistung

In diesem Abschnitt können Sie detailliert beschreiben, was Sie verkaufen und wie Ihre Kunden davon profitieren. Wenn Sie nicht erklären können, wie Ihr Unternehmen den Kunden helfen wird, dann ist Ihre Idee wahrscheinlich nicht die beste.

Beschreiben Sie zunächst das Problem, das Sie angehen wollen. Erläutern Sie dann, wie Sie das Problem zu lösen gedenken und welche Rolle Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung bei dieser Lösung spielt. Bestimmen Sie schließlich die Wettbewerbslandschaft: Welche anderen Unternehmen bieten bereits Lösungen für dieses spezielle Problem an, und wodurch hebt sich Ihre Lösung von den anderen ab?

▶︎ Nischenprodukte

 

5. Betriebs- und Managementplan

Nutzen Sie diesen Abschnitt, um die einzigartige Organisations- und Managementstruktur Ihres Unternehmens zu entwickeln: Wer wird wofür verantwortlich sein? Wie viele Aufgaben und Verantwortlichkeiten werden jeder Person oder jedem Team zugewiesen?

Fügen Sie kurze Biografien der einzelnen Teammitglieder bei und heben Sie alle relevanten Erfahrungen und Hintergründe hervor, um zu begründen, warum diese Personen ideal sind. Wenn Sie die erforderlichen Stellen noch nicht besetzt haben, ist das kein Problem. Sie müssen nur die entsprechenden Rollen festlegen und erklären, welche Aufgaben die Mitarbeiter in diesen Positionen haben werden.

 

6. Erstellen Sie einen Marketingplan

Wer nicht wirbt, der stirbt. Der Marketingplan enthält deshalb Details und Strategien zu ihren Werbeaktivitäten. Bevor Sie mit der Arbeit an Ihrem Marketing- und Vertriebsplan beginnen, müssen Sie zunächst eine vollständige Marktanalyse erstellen und eine Zielgruppenanalyse durchführen.

Auf der Marketingseite müssen Sie folgende Fragen beantworten: Wie wollen Sie Ihr Unternehmen auf dem Markt einführen? Wie wollen Sie das Wachstum Ihres Unternehmens vorantreiben? Auf welche Kanäle werden Sie sich konzentrieren?

Für den Verkauf müssen Sie folgende Fragen beantworten: Wie sieht Ihre Verkaufsstrategie aus? Wie groß wird Ihr Verkaufsteam sein und wie wollen Sie es im Laufe der Zeit vergrößern? Wie viele Verkaufsgespräche müssen Sie führen, um einen Verkauf zu tätigen? Wie hoch ist der durchschnittliche Preis pro Verkauf? Da wir den Durchschnittspreis pro Verkauf erwähnt haben, sollten Sie daran denken, dass Sie hier Ihre Preisstrategie analysieren können.

▶︎ Optimalen Verkaufspreis kalkulieren

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7. Entwurf eines Finanzplans

Entwickeln Sie schließlich ein detailliertes Finanzmodell, das Ihre Anlaufkosten, Finanzprognosen und einen Finanzierungsantrag enthält, wenn Sie Investoren ansprechen wollen.

Die Anlaufkosten beziehen sich auf die Ressourcen, die Sie benötigen, um Ihr Unternehmen zum Laufen zu bringen (und eine Schätzung der Kosten für jede dieser Ressourcen). Werden Sie Büroräume mieten? Brauchen Sie Server und Netzwerk? Eine Telefonanlage? Erstellen Sie eine Liste aller Anforderungen und deren Kosten. Seien Sie hierbei ehrlich zu sich selbst und vermeiden Sie unnötige Ausgaben. Das Letzte, was Sie wollen, ist, dass Ihnen das Geld ausgeht.

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Sobald Sie Ihre Kosten kalkuliert haben, müssen Sie diese mit einer detaillierten Darstellung Ihrer finanziellen Prognosen begründen. Dies ist besonders wichtig, wenn Sie nach Investitionen für Ihr Unternehmen suchen. Vergewissern Sie sich, dass Ihr Finanzmodell absolut genau ist, um Ihre Chancen zu erhöhen, Investoren und Kreditgeber zu überzeugen, Ihr Unternehmen zu unterstützen.

 

4 Fehler, die Sie vermeiden sollten, wenn Sie einen Businessplan erstellen

Wie Sie bisher gesehen haben, ist die Erstellung eines Geschäftsplans recht intuitiv und einfach: Befolgen Sie einfach die genannten Schritte. Hier sind jedoch vier häufige Fehler, die Sie beachten und vermeiden sollten:

1. Einen zu komplexen Businessplan erstellen

Vor einigen Jahren – und das ist noch gar nicht so lange her – war es üblich, dass Geschäftspläne ausufernd und viel zu komplex waren. Angesichts des sich wandelnden Umfelds, in dem wir uns befinden, müssen die Businesspläne heute einfach und letztlich kürzer sein und auf realistischen Zielen beruhen.

2. Unnötige Aspekte beleuchten

Das Wichtigste an einem Businessplan ist der Inhalt und wie realisierbar und objektiv er ist. Ja, wir stimmen zu, dass die Präsentation Ihres Geschäftsplans zweifellos ein wichtiger Aspekt ist, aber verschwenden Sie Ihre Zeit nicht mit ästhetischen Elementen oder Elementen, die für die Ausführung und Präsentation nicht von Bedeutung sind. Interessant aber nicht relevant? Dann weg damit!

3. Keine Alternative haben

Wir sind oft zu selbstbewusst in dem, was wir tun. So sehr, dass wir manchmal vergessen, alle möglichen Szenarien in unsere Planung einzubeziehen, unabhängig von ihrer Art. Um Überraschungen zu vermeiden, sollten Sie daher alle Situationen vorhersehen, die bei der Durchführung Ihres Geschäftsplans auftreten können, und natürlich einen Alternativplan haben, um ihnen entgegenzuwirken.

4. Unrealistische Pläne

Bei der Ausarbeitung Ihres Businessplans sollten Sie so realistisch wie möglich sein. Man kann es nicht anders ausdrücken. Selbst wenn Sie Ihre Erwartungen übertreffen, könnten Sie auf Probleme stoßen. Sowohl bei Chancen als auch bei potenziellen Rückschlägen muss Ihr Plan auf realistischen, belastbaren Fakten basieren.

 

5 Tipps, um das Beste aus Ihrem Businessplan herauszuholen

Nun, da Sie wissen, wie Sie Ihren Businessplan erstellen und welche Fehler man bei der Entwicklung und Ausführung vermeiden sollte, möchten wir Ihnen 5 Tipps an die Hand geben, um wirklich das Beste herauszuholen:

1. Bei Bedarf delegieren

Delegieren ist gleichbedeutend mit dem Wissen, wie man Ressourcen und Menschen verwaltet, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Wenn Sie Ihrem Vertriebsteam zutrauen, bei der Umsetzung Ihrer Geschäftsstrategien eine Führungsrolle zu übernehmen, können Sie Ihren Plan  effizienter und effektiver gestalten.

2. Die Dinge nicht verkomplizieren

Oder, anders ausgedrückt, lernen Sie, mit weniger mehr zu erreichen. Häufig hört man von Unternehmern, dass man alle Abläufe komplexer gestalten muss, um erfolgreich zu sein. Die Vereinfachung von Arbeitsabläufen führt zu produktiveren Routinen mit weniger Reibung. Denken Sie dabei auch an die Automatisierung der Geschäftsprozesse.

Nutzen Sie Technologien wie Chatbots oder Automatisierungstools, um die Zeit Ihrer Vertriebsmitarbeiter zu entlasten. Dies ermöglicht es ihnen, sich auf die komplexeren Aspekte zu konzentrieren.

3. Ergebnisse messen

Was nicht gemessen werden kann, kann auch nicht verbessert werden. Sobald Sie Ihren Geschäftsplan ausgearbeitet haben, legen Sie deshalb fest, anhand welcher Messgrößen Sie feststellen wollen, ob er erfolgreich umgesetzt wird oder nicht. Auf diese Weise können Sie in Echtzeit Maßnahmen korrigieren, um bessere Ergebnisse zu erzielen. Verlassen Sie sich nicht allein auf Ihre Intuition.

4. Änderungen vornehmen, falls erforderlich

Ihre Strategie funktioniert nicht, die Daten sind nicht zufriedenstellen? Das ist OK! Passen Sie Ihren Geschäftsplan und seine Umsetzung an, wann immer es nötig ist. Vergewissern Sie sich nur, dass Sie die Änderungen aufzeichnen und Ihren Mitarbeitern mitteilen, um Fehler und ungewollte Irrtümer zu vermeiden.

5. Technologie nutzen

Die Technologie ist Ihr Verbündeter, Sie können in Sekundenschnelle loslegen und sich auf die Transaktionen konzentrieren, die am meisten zu Ihren Verkaufszielen beitragen. Wir haben Ihnen deshalb einige, hilfreiche Tools für Gründer zusammen gestellt. Viele davon sind kostenfrei, manche verlangen einen geringen Unkostenbeitrag. Doch alle nutzen Technologie um Abläufe zu vereinfachen.

▶︎ 7 Tools für Gründer

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Von Sebastian