Ein Deutscher Onlineshop überholt Amazon im Wachstum. Die Nachricht kommt so überraschend, dass wir es zunächst nicht glauben konnten. Wer ist dieser erfolgreiche Shop? In den letzten Jahren hat der Online-Marktplatz von Kaufland.de eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen und ist mittlerweile zum am schnellsten wachsenden Online-Shop in Deutschland avanciert.
Diese Entwicklung hat selbst Branchenriesen wie Amazon in den Schatten gestellt. Doch wie konnte Kaufland.de diesen beeindruckenden Erfolg erzielen? Und was bedeutet dies für die Marktstellung von Amazon?
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Wachstum in Zahlen
Der Erfolg von Kaufland.de lässt sich eindrucksvoll durch Zahlen belegen. Laut aktuellen Berichten hat Kaufland.de im vergangenen Jahr ein Umsatzwachstum von über 40 % verzeichnet, während Amazon im gleichen Zeitraum nur um 15 % zulegen konnte. Dies ist besonders bemerkenswert, da Amazon lange Zeit als unangefochtener Marktführer im Online-Handel galt.
Im Jahr 2023 erreichte Kaufland.de einen Jahresumsatz von rund 2 Milliarden Euro. Im Vergleich dazu erzielte Amazon in Deutschland einen Umsatz von etwa 25 Milliarden Euro. Obwohl Amazon insgesamt noch deutlich größere Umsätze generiert, ist das rapide Wachstum von Kaufland.de nicht zu übersehen.
Wie im Chart zu sehen ist, zeigt Kaufland.de ein deutlich höheres und kontinuierliches Wachstum im Vergleich zu Amazon.de. Besonders bemerkenswert ist der stetige Anstieg des Umsatzwachstums von Kaufland.de, während Amazon.de relativ stabile, aber niedrigere Wachstumsraten aufweist.
Darum verliert Amazon an Beliebtheit
Affiliate-Marketing war lange Zeit ein Grundpfeiler von Amazons Marketingstrategie. Durch dieses Modell konnten Webseitenbetreiber und Influencer Provisionen verdienen, indem sie Produkte von Amazon über ihre Kanäle vermarkteten. Dies führte zu einer massiven Verbreitung von Amazon-Links im Internet und trug erheblich zur Umsatzsteigerung bei.
Rückhalt der Influencer schwindet
Jedoch hat Amazon im Jahr 2020 die Provisionen für Affiliates drastisch gekürzt, was zu einer erheblichen Unzufriedenheit in der Influencer-Community führte. Einige der Änderungen umfassten:
- Kürzung der Provisionen um bis zu 50%: Dies betraf besonders Kategorien wie Möbel, Haus und Garten, die für viele Influencer lukrativ waren.
- Geringere Anreize für kleine und mittlere Influencer: Die neuen Provisionssätze machten es für viele Influencer weniger attraktiv, Amazon-Produkte zu bewerben, da der finanzielle Anreiz stark gesunken war.
Die neuen Provisionssätze sind für viele Partner unattraktiv. Die Folge: Influencer und Partner wenden sich von Amazon ab. Wo früher Amazon Links die Kunden zum Kauf animierten, befinden sich heute Links zu Otto.de oder eben Kaufland.de.
Skandale von Amazon
Häufig wurden die Arbeitsbedingungen und Behandlung von Mitarbeitern kritisiert. Amazon ist wiederholt wegen der schlechten Arbeitsbedingungen und der Behandlung seiner Mitarbeiter in die Kritik geraten. Vorwürfe umfassen extreme Überwachungspraktiken, hohe Arbeitsanforderungen, unzureichende Pausen und Sicherheitsbedenken. Es gab zahlreiche Berichte über gesundheitliche Probleme, Burnout und niedrige Löhne.
Steuervermeidung: Amazon steht seit langem wegen seiner Steuerpraktiken in der Kritik. Das Unternehmen nutzt komplexe internationale Strukturen und Schlupflöcher, um seine Steuerverpflichtungen zu minimieren. In vielen Ländern wurde Amazon vorgeworfen, kaum Unternehmenssteuern zu zahlen, obwohl es dort erhebliche Umsätze erzielt. Auch dieser Aspekt hat Amazon Vertrauen und Umsatz gekostet.
Umgang mit Wettbewerbern und Missbrauch der Marktstellung
Amazon wurde beschuldigt, seine dominierende Marktstellung zu missbrauchen, um Wettbewerber zu unterdrücken und unfaire Geschäftspraktiken anzuwenden. Dazu gehören Vorwürfe, dass Amazon seine eigene Produktlinie bevorzugt behandelt und Konkurrenten benachteiligt, indem es deren Produkte kopiert und sie dann zu niedrigeren Preisen verkauft. Diese Praktiken haben zu verschiedenen kartellrechtlichen Untersuchungen und Klagen geführt, insbesondere in den USA und der EU.
Hinzu kommen Vorwürfe über gefälschte Bewertungen, gekaufte Bewertungen und Fake-Shops auf Amazon.de.
6 Gründe für den Erfolg von Kaufland.de
- Integration des Lebensmittelhandels: Kaufland.de hat erfolgreich seine starke Position im stationären Lebensmittelhandel in den Online-Bereich übertragen. Dies hat dem Unternehmen eine solide Kundenbasis verschafft, die es durch attraktive Online-Angebote weiter ausbauen konnte.
- Breites Produktsortiment: Der Online-Marktplatz bietet ein breit gefächertes Sortiment, das von Lebensmitteln über Elektronik bis hin zu Mode reicht. Diese Vielfalt zieht eine breite Kundenschicht an und steigert die Attraktivität des Marktplatzes.
- Starke Lieferketten: Durch die bestehende Infrastruktur und Lieferkette des stationären Handels konnte Kaufland.de effizient und schnell liefern. Dies hat besonders in Zeiten der Pandemie, in der Liefergeschwindigkeiten essenziell wurden, einen Wettbewerbsvorteil geschaffen.
- Investitionen in Technologie: Kaufland.de hat massiv in seine digitale Infrastruktur investiert. Mit benutzerfreundlichen Apps und einer intuitiven Website hat das Unternehmen die Kundenerfahrung optimiert und damit die Kundenzufriedenheit erhöht.
- Marketing und Kundenbindung: Durch gezielte Marketingkampagnen und attraktive Kundenbindungsprogramme konnte Kaufland.de eine loyale Kundschaft aufbauen. Regelmäßige Rabattaktionen und Treueprogramme haben zur Kundenbindung beigetragen und das Wachstum weiter angekurbelt.
- Deutscher Onlineshop: viele Kunden schenken Kaufland.de mehr Vertrauen, weil es ein Deutscher Onlineshop mit Sitz in Neckarsulm ist.
Kaufland auf Expansionskurs
Kaufland.de plant für 2025 mehrere strategische Initiativen und Verbesserungen:
1. Erweiterung des Online-Marktplatzes: Kaufland.de wird seinen Online-Marktplatz weiter ausbauen, um eine noch größere Produktvielfalt anzubieten. Sie wollen mehr Verkäufer auf ihrer Plattform willkommen heißen, was das Angebot für die Kunden weiter diversifiziert und attraktiver macht¹.
2. Verbesserung der Kaufland Card: Es werden weiterhin Extra-Rabatte, exklusive Coupons, Treuepunkte und Gewinnspiele angeboten, um die Kundenbindung zu stärken und den Einkauf für Kunden lohnenswerter zu gestalten
3. Internationaler Ausbau: Kaufland plant, seine Präsenz in verschiedenen europäischen Ländern zu verstärken. Dies umfasst sowohl die Eröffnung neuer Filialen als auch die Optimierung bestehender Standorte, um die Marktanteile zu erhöhen und den Kundenservice zu verbessern.
Diese Pläne zeigen, dass Kaufland.de sowohl auf Online- als auch Offline-Ebene strategische Verbesserungen und Expansionen anstrebt, um den Anforderungen des Marktes gerecht zu werden und nachhaltiges Wachstum zu sichern.
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Wie konnte ein Deutscher Onlineshop Amazon überholen?
Ein Deutscher Onlineshop mit derartigem Wachstum ist beachtlich. Der Aufstieg von Kaufland.de zeigt, dass der E-Commerce-Markt in Deutschland dynamisch und wettbewerbsintensiv bleibt. Durch kluge Strategien, eine starke bestehende Infrastruktur und die Fähigkeit, sich schnell an Marktveränderungen anzupassen, hat Kaufland.de eine beeindruckende Wachstumsstory geschrieben. Gleichzeitig steht Amazon vor neuen Herausforderungen, die es zu meistern gilt, um seine Spitzenposition zu verteidigen.
Die nächsten Jahre werden zeigen, ob Kaufland.de seinen Wachstumskurs fortsetzen kann und welche neuen Innovationen und Strategien die Online-Handelslandschaft prägen werden. Die Konkurrenz ist stark und die Verbraucher profitieren letztlich von der Vielfalt und den verbesserten Angeboten im Online-Handel.