Storytelling, das sind Geschichten, die sich verkaufen – und das, mit beachtlichem Erfolg! Das Erzählen von Geschichten gibt es schon seit Menschengedenken. Der Werbemarkt hat hier praktisch nichts Neues erfunden: Menschen lieben Geschichten, ob es sich nun um geheimnisvolle Legenden, lustige oder überraschende Aktionen handelt … oder um die Geschichten, die unsere Lieblingsprodukte und -marken verkaufen. Egal ob Startup, Gründer oder langjähriger Unternehmer: Storytelling ist günstig, effektiv und steht deshalb hoch im Kurs.
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Was ist Storytelling? Geschichten, die sich verkaufen
Mit Storytelling nutzen Firmen ein Stückchen jener Magie, die Kinder und Erwachsene mit offenem Mund zurücklässt, die Emotionen ihrer Zielgruppe anspricht und – kurz gesagt – ein unvergessliches Erlebnis schafft. Schafft es eine Marke oder Firma, unvergesslich zu sein, dann verkaufen sich die Produkte praktisch von selbst. Es ist der Jackpot des Marketings. Storytelling gilt deshalb nicht nur als äußert effektiv. Es ist der Schlüssel zu erfolgreichen Marketing Kampagnen.
Storytelling für Unternehmen
Storytelling ist eine Form von Content Marketing, bei der Geschichten über eine Marke und ihre Produkte erzählt werden. Um wirksam zu sein, müssen diese Geschichten folgende, grundlegende Merkmale aufweisen:
- Sie spiegeln die Werte und die Essenz der Marke wider. Storytelling ist ein grundlegender Bestandteil des Brandings und muss daher die Botschaften der Marke widerspiegeln. Es geht nicht nur darum, eine fesselnde Geschichte zu erzählen, sondern sie muss auch mit dem Rest unseres Marketings konsistent sein.
- Emotionen ansprechen. Die Tatsache, dass sich gute Geschichten besser verkaufen als einfache Werbung, liegt an den Emotionen, die angesprochen werden. In einer Umwelt, die von Werbung überflutet ist, hebt sich das Storytelling von anderen Werbeformen ab, weil es eine emotionale Wirkung erzeugt. Diese Wirkung kann durch Lachen, Zärtlichkeit, Einigkeit, Inspiration, Überraschung… erzielt werden. Die Geschichte muss den Betrachter emotional berühren.
- Keine Werbung. Die Geschichten, die sich verkaufen, tun dies paradoxerweise, ohne direkt über die Vorzüge einer Marke oder eines Produkts zu sprechen (und in vielen Fällen, ohne das Produkt überhaupt zu zeigen). In unserem Marketing müssen wir ganz klar zwischen werblichen Inhalten (z. B. einer E-Mail mit Black Friday-Rabatten) und Geschichten unterscheiden, die eine subtilere und langfristigere Wirkung erzielen sollen.
Kennzeichen einer guten Geschichte
Gute Geschichten für unser Publikum zu erzählen ist nicht so einfach wie ein simples Google Ads Banner. Richtig gute Geschichten erfordern Kreativität und in der Umsetzung mehr Aufwand als reine Werbebotschaften. Die Planung ist aufwendiger. Man könnte meinen, dass sich die Investition nicht lohnt, aber es hat sich herausgestellt, dass Storytelling für Marken einzigartige Vorteile bringen kann. Gerade für Gründer und Startups mit begrenztem Marketing Budget kann Storytelling daher den Durchbruch bedeuten. Kennzeichen einer guten Geschichte:
- Fantasievoll. Um abstrakte Konzepte und komplexe Botschaften zu vereinfachen braucht es Fantasie. Wenn man versucht, eine neue, komplexe Idee zu verstehen, kann dies zunächst überfordern. Geschichten können deshalb helfen, den Sachverhalt zu verstehen. Vielleicht erinnerst du dich an deine Schulzeit. Wenn der Mathematiklehrer Formeln nur aufschreibt, erscheinen sie komplex. Bettet der Lehrer die Formel in eine Geschichte aus dem echten Leben „Ich wollte dies und das bauen und stand vor folgendem Problem… mit der Formel X war es ganz einfach“… dann erscheint die Lösung plötzlich ganz einfach. Eine fantasievolle Geschichte rund um fiktive Kunden und das Produkt können deshalb genau hiervon profitieren.
- Geschichten bringen Menschen zusammen. Geschichten haben allgemeine Themen und Charakteristik, wie z. B. Liebeskummer, einen Helden, Gut und Böse, oder eine lustige Situation. Eine gute Geschichte sorgt also dafür, dass viele verschiedene Menschen zur gleichen Zeit dasselbe empfinden. Somit kann eine gute Geschichte helfen, eine Gemeinschaft rund um Ihre Marke aufzubauen. Das ist wichtig, damit etwas „Viral gehen“ kann.
- Wahre Geschichten inspirieren und motivieren. Storytelling lässt Marken transparent und authentisch erscheinen und hilft den Verbrauchern, sich mit ihnen zu identifizieren. Indem die Emotionen der Menschen angesprochen werden, verbessert Storytelling die Markentreue und bringt die Nutzer letztendlich zum Handeln. Manchmal muss man keine komplexe Handlung voller Spezialeffekte erfinden, um die Nutzer zu überzeugen, sondern einfach die wahren Geschichten der Menschen erzählen, die für Ihre Marke arbeiten.
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10 Zutaten für Geschichten, die sich verkaufen
- Für das Produkt oder die Dienstleistung, für die sie werben muss Nachfrage bestehen. Das ist wichtig, denn wenn das Ziel der Geschichte ist, etwas zu verkaufen, muss man zunächst einmal sicherstellen, dass man das Richtige verkauft.
- Gute Geschichten haben eine Handlung mit einem Anfang, einer Mitte und einem Ende. Geschichten folgen immer einer Reihe von Handlungskonventionen, wie z. B. der Reise des Helden, wodurch sie für die Nutzer erkennbar und leicht nachvollziehbar sind.
- Baue Dramatik und Spannung ein, um das Publikum zu fesseln. Konflikte sind die treibende Kraft einer jeden Geschichte.
- Zeige glaubwürdige Charaktere, nicht nur Superhelden und Idioten. Das ist vor allem wichtig, wenn die Mitbewerber in der Geschichte vorkommen. Einfach über den Mitbewerber herziehen kommt gar nicht gut an. Besser ist es, die eigenen Vorteile subtil in einer Geschichte zu verpacken.
- Einfachheit siegt. Um eine Geschichte zu schreiben, die sich verkauft, muss man eine einzige, sehr klare Botschaft haben.
- Gute Geschichten finden in einer vertrauten Umgebung statt. So kann sich der Betrachter am besten in die Geschichte und Situation hinein versetzen.
- Wähle einen angemessenen Ton und Stil. Die Sprache und die kreativen Mittel sollten an die Markenwerte und die Zielgruppe angepasst werden: formell, informell, für Erwachsene, für Kinder, die Herkunft, den Bildungsgrad.
- Gute Geschichten werden im richtigen Kontext veröffentlicht. Das bedeutet, der Ort, an dem die Geschichte veröffentlicht wird, muss zur Zielgruppe passen.
- Sie stammen von einer vertrauenswürdigen Firma oder Marke. Andernfalls werden die Nutzer die Botschaft nicht glauben.
- Gute Geschichten stehen im Einklang mit dem Rest deiner Marke und deinem Marketing. Oftmals hilft hierbei ein Social Media Plan.
Storytelling Leitfaden
Geschichtenerzählen ist eine Kunst. Als solche erfordert sie Kreativität, Vision und Können jedoch auch Übung und Methodik. Dieser Leitfaden ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung. Sie hilft dir, deine Ideen und Markenbotschaften in Geschichten zu verwandeln, die sich verkaufen.
#1 Das Publikum kennen
Wie bereits aus dem Omnichannel Marketing bekannt, beginnt alle Arbeit bei der Analyse der Kunden. Wer wird sich wahrscheinlich für Ihre Geschichte interessieren? Wer wird sich am meisten angesprochen fühlen und reagieren? Um eine fesselnde Geschichte zu schreiben, musst du zunächst dein Publikum kennen.
Bevor du mit dem Schreiben deiner Geschichte oder deines Drehbuchs beginnst, musst du also deine Zielgruppe und Käufer-Profile definieren. Auf diese Weise lernst du die Menschen – deine Zielgruppe – genau kennen und kannst sie später direkt ansprechen.
#2 Definieren Sie Ihre Schlüsselbotschaft
Egal, wie umfangreich die Geschichte wird. Eine Schlüsselbotschaft muss her. Sie ist der rote Faden, der sich durch die gesamte Geschichte zieht. Und zwar vollkommen egal, ob die Geschichte aus 15 Sekunden TikTok oder 1.000 Worten Blog Artikel besteht. Die Schlüsselbotschaft ist die DNA deiner Geschichte und als solche das Fundament von Storytelling.
Um deine Botschaft klar zu definieren, denke selbst über den tieferen Sinn deiner Geschichte nach. Was ist das Ziel? Möchtest du deine Marke bekannter machen? Das Image verbessern? Das Produkt überhaupt bekannt machen? Versuche dann, die Botschaft in einem einzigen, kurzen Satz zusammenzufassen. Das ist schwierig. Oh ja. Aber sehr wichtig. Kurz und prägnant – darin liegt die Herausforderung.
#3 Die Art der Geschichte entscheidet
Nicht alle Geschichten sind gleich. Und nicht jede Geschichte eignet sich für jedes Thema. Um also zu entscheiden, welche Art von Geschichte Sie erzählen wollen, müssen Sie sich in Ihr Publikum hinein versetzen. Du musst erleben, wie sich dein Publikum fühlt und wie es reagieren soll, wenn es deine Geschichte zum ersten mal liest oder hört.
- Zur Nachahmung anregen: deine Geschichte beschreibt, wie etwas in der Vergangenheit getan wurde und wie der Leser oder Zuschauer das Erreichte ebenfalls erreichen kann.
- Verrate, wer du bist: schlage eine Brücke zum Publikum, indem du deine Herausforderungen und Schwierigkeiten, Erfolge und Niederlagen schilderst. Verbraucher schätzen ehrliche und authentische Marken.
- Werte Veranschaulichen: Erzähle deine Geschichte mit vertrauten Emotionen, Charakteren und Situationen die der Betrachter kennt. Auf diese Weise kann der Zuhörer sich besser in die Geschichte hinein versetzen. Das ist besonders wichtig, wenn es um Werte geht, mit denen nicht jeder einverstanden ist.
- Gemeinschaft oder Zusammenarbeit fördern. Erfinde eine Geschichte, die das Publikum dazu anregt, die Geschichte zu diskutieren und mit anderen zu teilen oder zu sagen: „Mir ist genau das Gleiche passiert!“ Auf diese Weise kann die Geschichte viral gehen.
- Wenn das Ziel „Erziehen“ ist, dann ist es eine gute Idee, eine „Versuch-und-Irrtum“-Geschichte aufzubauen. Auf diese Weise lernt der Kunde die „bessere“ Lösung ganz automatisch. Versuche jedoch nicht belehrend zu sein.
#4 Aufruf zum Handeln
Geschichten, die verkaufen sollen, dürfen nicht zu werblich sein. Dennoch ist es wichtig, dass dem Nutzer klar ist, was er tun soll, nachdem er Ihre Geschichte gelesen oder gesehen hat. Abonnieren, bestellen, anmelden oder ein Geschäft besuchen. Der Aufruf zum Handeln wird all zu oft vergessen – macht jedoch den entscheidenden Unterschied aus.
#5 Das richtige Format wählen
Geschichten können auf viele verschiedene Arten präsentiert werden. Storytelling funktioniert deshalb je nach Geschichte und Zielgruppe auf verschiedenen Kanälen unterschiedlich gut. Das Format deiner Geschichte hängt also von der Art der Geschichte und den Ressourcen ab:
- Schriftlich: Artikel, Blogbeiträge oder Bücher mit einer Kombination aus Text und Bildern. Sie sind der einfachste Weg, um deine Geschichten zu erzählen.
- Per Sprache: in Live-Präsentationen oder durch Podcasts. Diese Form der Erzählung hilft dir, dein Publikum auf emotionalere Weise anzusprechen, erfordert aber auch mehr Geschick und eine passende Stimme.
- Video: Youtube, Vimeo oder TikTok sind hier die Formate und Plattformen der Wahl. Dieses Format ist zwar zeit- und ressourcenaufwändiger, aber auch eines der effektivsten, um mit dem Publikum in Kontakt zu treten und Viralität zu erzeugen.
- In digitalem Format: Diese Option ermöglicht es, verschiedene Ressourcen wie Text, Video, Animationen oder interaktive Elemente zu kombinieren – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!
#6 Starten mit Storytelling
Die Geschichte schreiben, zeichnen, aufnehmen. Jetzt heißt es „action“. Dieser Schritt lässt sich nicht pauschal beschrieben. Du weißt sicher am besten, was hier zu tun ist. Starte durch und sei kreativ.
#7 Teile deine Geschichte
Wie immer beim Content Marketing ist die Erstellung der Geschichte nur die Hälfte des Prozesses. Schließlich ist es wichtig, eine gute Vermarktungsstrategie zu haben, um so viele Menschen wie möglich zu erreichen. Die konkrete Strategie hängt von dem Format der Geschichte ab. Außerdem spielen die genutzten Kanälen eine entscheidende Rolle.
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