Was ist eine gewerbliche Tätigkeit? Wo sind die Grenzen zwischen Hobby, Ehrenamt und ab wann handelt es sich um eine gewerbliche Tätigkeit? Wir klären auf.
Seiteninhalt:
Definition: Was ist eine gewerbliche Tätigkeit?
Eine gewerbliche Tätigkeit ist eine selbstständige wirtschaftliche Tätigkeit, mit der Absicht, Gewinn zu erzielen.
Diese Tätigkeit wird auch als Unternehmen oder Gewerbe bezeichnet.
Sie unterscheidet sich von einer privaten Tätigkeit darin, dass sie in der Regel kommerziell orientiert ist und regelmäßig stattfindet.
Zu den gewerblichen Tätigkeiten gehören unter anderem:
- Dienstleistungen wie zum Beispiel Friseur, Restaurants, Taxis, etc.
- Handel mit Waren wie zum Beispiel im Einzelhandel oder Großhandel, Reselling
- Industrieunternehmen wie zum Beispiel eine Autowerkstatt oder eine Druckerei
- landwirtschaftliche Betriebe
▶︎ Lesen Sie auch: Erfolgreicher Reseller werden – die richtigen reselling Produkte
Die wichtigsten Kriterien für die Einstufung als Gewerbe
Die Einstufung einer Tätigkeit als Gewerbe ist in Deutschland an bestimmte Kriterien gebunden. Dabei ist es unerheblich, ob die Tätigkeit auf selbständiger oder angestellter Basis ausgeübt wird. Wesentlich ist vielmehr, dass die Tätigkeit mit dem Ziel aufgenommen wurde, Gewinne zu erzielen. Die wichtigsten Kriterien für die Einstufung einer Tätigkeit als Gewerbe sind daher:
- Die Tätigkeit muss auf Dauer angelegt sein.
- Die Tätigkeit muss regelmäßige Einnahmen generieren.
- Die Tätigkeit muss den Absatz von Waren oder die Erbringung von Dienstleistungen zum Inhalt haben.
- Die Tätigkeit muss sich an einen allgemeinen Kundenkreis richten.
- Die Tätigkeit muss unternehmerisch organisiert und durchgeführt werden.
Die Einstufung einer Tätigkeit als Gewerbe hat weitreichende Folgen, da diese unter anderem bestimmte steuerliche Verpflichtungen mit sich bringt. Aus diesem Grund sollte die Einstufung einer Tätigkeit als Gewerbe stets sorgfältig geprüft werden.
Beispiele für gewerbliche Tätigkeiten
- Dienstleistungen: Unternehmer bieten Dienstleistungen wie zum Beispiel IT-Support, Buchhaltung oder Sicherheitsdienste an. Dies ist eine gewerbliche Tätigkeit, weil es sich um eine Leistung handelt, die gegen Entgelt erbracht wird.
- Handel: Einige Unternehmen betreiben Handel mit anderen Geschäften oder direkt mit Verbrauchern. Dazu gehört der Import und Export von Waren sowie der Groß- und Einzelhandel.
- Industrie: Viele Unternehmen stellen Produkte her, die dann an andere Geschäfte oder Verbraucher verkauft werden. Die Industrie ist in verschiedene Sektoren unterteilt, zum Beispiel Automobilindustrie, chemische Industrie oder Bauindustrie.
- Landwirtschaft: In Deutschland gibt es viele kleine und mittlere Betriebe, aber auch große landwirtschaftliche Unternehmen, die Lebensmittel produzieren. Die Landwirtschaft ist ebenfalls in verschiedene Sektoren unterteilt, etwa in Obst- und Gemüsebau, Tierzucht oder Milchviehhaltung.
- Bergbau: sicherlich kein typisches Beispiel für Startup Unternehmen – aber zur Vollständig sei hier auch der Bergbau genannt. Die Förderung von Rohstoffen wie Kohle, Gas aber auch Edelmetallen wie Gold, Silber, Osmium, Eisen zählen ganz klassisch als gewerbliche Tätigkeit.
Vorteile der Klassifizierung als Gewerbe
Die Klassifizierung als Gewerbe hat eine Reihe von Vorteilen. Zum einen können Unternehmen so besser organisiert und strukturiert werden. Zudem ermöglicht die Klassifizierung als Gewerbe auch eine bessere Kontrolle über die finanziellen Mittel. Außerdem kann die Klassifizierung als Gewerbe dazu beitragen, Risiken zu minimieren und die Chancen auf Erfolg zu erhöhen.
Die Klassifizierung als Gewerbe hat noch weitere Vorteile. Zum einen ist die Haftpflichtversicherung für Unternehmen in der Regel günstiger als für Privatpersonen. Zudem können Unternehmen Steuervorteile in Anspruch nehmen und von staatlichen Fördermitteln profitieren. Darüber hinaus gelten für Unternehmen andere Regeln bei der Finanzierung, beispielsweise können sie Kredite aufnehmen oder Investoren anziehen.
➔ Lesen Sie auch: Online Business – 10 Geschäftsideen
Nachteile der Klassifizierung als Gewerbe
Unternehmen, die gewerblich tätig sind, haben einige rechtliche Verpflichtungen. Dazu gehören zum Beispiel die Einhaltung von Sicherheitsbestimmungen und Umweltvorschriften. Außerdem müssen sie regelmäßig Steuern zahlen und ihre Buchführung führen. All diese Aspekte können das unternehmerische Risiko erhöhen. Die Nachteile der Klassifizierung als Gewerbe sind vielfältig. Die wichtigsten Punkte möchten wir Ihnen hier kurz vorstellen.
Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass ein Gewerbetreibender in der Regel für seine Tätigkeit eine Erlaubnis benötigt. Diese Erlaubnis wird in der Regel vom zuständigen Ordnungsamt erteilt. Wenn Sie also keine Erlaubnis haben, dürfen Sie Ihre gewerbliche Tätigkeit nicht ausüben. Zudem unterliegen Gewerbetreibende bestimmten Buchführungspflichten. Dies bedeutet, dass Sie regelmäßig Aufzeichnungen über Ihre Einnahmen und Ausgaben führen müssen. Außerdem sind Sie verpflichtet, Steuern auf Ihre Einkünfte zu zahlen.
Bei der Buchführung haben zwei Unternehmen die Nase vorn: sevDesk und Lexoffice. Beide Tools sind wirklich gut. Im Vergleich sevDesk vs Lexoffice stellen wir die Unterschiede der beiden Programme vor.