Preise in der Gastronomie im Januar deutlich gestiegen

Die Gastronomiebranche in Deutschland hat im Januar 2024 eine Preiserhöhung von fast zehn Prozent verzeichnet. Die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Speisen von sieben auf 19 Prozent zum Jahreswechsel hat die Branche dazu veranlasst, die Preise zu erhöhen. Doch auch Getränke sind teurer geworden, obwohl die Steuer hier unverändert geblieben ist1.

 

Hintergründe

Die Gründe für die Preiserhöhung sind vielfältig. Einerseits haben die Restaurants und Gasthöfe die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Speisen zum größten Teil weitergegeben. Andererseits haben die Gastronomen Angst vor sinkenden Gästezahlen in Zeiten einer anhaltenden Konsumflaute.

Überraschend: die Preise für Getränke sind trotz der unveränderten Mehrwertsteuer gestiegen. Doch wer hier Gier wettert, liegt falsch. Die Gastronomen befürchten, dass die Gästezahlen in Zeiten einer anhaltenden Konsumflaute sinken könnten. Um die Preise für Speisen nicht zu stark anheben zu müssen, haben die Gastronomen die Preise für Getränke erhöht. Deshalb sind auch Getränke seit Januar rund 5,4% im Preis gestiegen.

 

Konkrete Beispiele

Eine aktuelle Auswertung des Datenanbieters Meoton zeigt, dass die Restaurants in Deutschland im Durchschnitt fast zehn Prozent mehr fürs Essen verlangen. Dabei sind auch Getränke teurer geworden, konkret um durchschnittlich 5,4 Prozent.  Für mehr als 80 unterschiedliche Speisen und Getränke hat Meoton die Preise von Mitte Januar mit denen von Mitte Dezember verglichen. Ausgewertet wurden dafür die Speisekarten von rund 23.000 Betrieben quer durch die Republik.

Meoton ist in der Branche bekannt. Das Unternehmen bietet einzigartige Daten und Tools für das Wachstum von Gastronomiebetrieben und anderen Arten von Einrichtungen wie speziellen Einzelhandelsgeschäften. Meoton bietet auch Daten zu Speise- und Getränkekarten von Gastronomiebetrieben in Deutschland und anderen europäischen Ländern. Das Unternehmen nutzt innovative KI-basierte Lösungen für Marketing und Vertrieb, um Potenziale zu ermitteln und Trends bei Gastronomiebetrieben sowie deren Produktangebot im Zeitverlauf zu erkennen. Die Analysen gelten als fundiert.

 

Warum steigen die Preise?

Die Preiserhöhung in der Gastronomiebranche ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Einerseits haben die Restaurants und Gasthöfe die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Speisen zum größten Teil weitergegeben. Gleichzeitig sind auf Grund fehlenden Personals höhere Gehälter zu zahlen. Hinzu kommen gestiegene Energiepreise, verursacht durch die Ampel Politik. Es drückt also nicht ein Stein im Schuh sondern die Belastung für die Branche sind gefährlich geworden. Jeder dritte Betrieb erwägt die Geschäftsaufgabe!

 

Was muss die Politik tun, damit die Preise in der Gastronomie sinken?

Die Politik ist gefordert und hat durchaus Spielraum.

  • Die Politik kann die Preise in der Gastronomiebranche senken, indem sie die Mehrwertsteuer auf Speisen wieder auf sieben Prozent senkt. Eine solche Maßnahme würde die Gastronomen entlasten und die Preise für die Verbraucher senken.
  • Abschaffung des Bürgergeldes damit Arbeit in Servicebetrieben, Kellner, Küche wieder attraktiver wird.
  • Reduzierung der Energiepreise.

 

Wirtschaftliche Lage der Gastronomen in Deutschland

Klar ist, die Politik muss schnell handeln, denn die wirtschaftliche Lage der Gastronomen in Deutschland ist schwierig. Die Corona-Pandemie hat die Branche hart getroffen. Viele Restaurants und Gasthöfe mussten schließen oder haben massive Umsatzeinbußen hinnehmen müssen. Die Preiserhöhung im Januar 2024 ist ein Versuch, die Verluste auszugleichen und die Branche zu stabilisieren.

 

Wirtschaftliche Lage in Deutschland

Die Gastronomie steht mit ihren Problemen nicht alleine da. Die deutsche Wirtschaft hat im Jahr 2023 unter verschiedenen Krisen gelitten, die sich auch auf das neue Jahr auswirken werden. Laut einer Prognose der Bundesbank wird die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 2024 bestenfalls stagnieren1.

Auch die IW-Konjunkturprognose sagt voraus, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2024 um 0,5% zurückgehen wird. Die Experten von ZDFheute sind ebenfalls pessimistisch und befürchten, dass die geopolitische Unsicherheit und die anhaltenden Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten sowie die Spannungen mit China und die Präsidentschaftswahlen in den USA die Wirtschaft belasten werden. Die Experten rechnen auch damit, dass die Zahl der Privat- und Unternehmensinsolvenzen aufgrund der hohen Zinsen weiter steigen wird, was wiederum die Konjunktur belastet 3.

LUCID Verpackungsregister Kleingewerbe

Hinzu kommt, dass sowohl der stationäre Einzelhandel und erstmals auch der Onlinehandel leiden. Billiganbieter TEMU aus China überschwemmt den Markt mit Billigartikeln. Die lokalen Händler beklagen, dass die auf Temu angebotenen Artikel nicht den selben Auflagen und Vorschriften unterliegen wie Deutschen oder Europäischen Artikeln. Es sei eine Wettbewerbsverzerrung zu Lasten der Deutschen Wirtschaft. Neue Gesetze und Auflagen wie das Lieferkettengesetz oder das LUCID Verpackungsregister nimmt die Branche mit Kopfschütteln zur Kenntnis.

 

Fazit

Die Preiserhöhung in der Gastronomiebranche im Januar 2024 ist auf die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Speisen zurückzuführen. Die Gastronomen haben die Erhöhung zum größten Teil an die Verbraucher weitergegeben. Die Politik kann die Preise senken, indem sie die Mehrwertsteuer auf Speisen wieder auf sieben Prozent senkt. Die wirtschaftliche Lage der Gastronomen in Deutschland ist schwierig, und die Preiserhöhung ist ein Versuch, die Verluste auszugleichen und die Branche zu stabilisieren.

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Von Chris