Edge Computing ist ein verteiltes Computermodell und eine offene Architektur der Informationstechnologie (IT). Es treibt die Speicherung von Computerdaten dorthin, wo sie benötigt werden und ermöglicht Mobile Computing und Internet of Things (IoT)-Technologien. Warum zählt Edge Computing zu den Top Trends 2024? Und wie kann Edge Computing Ihrem Unternehmen helfen, Daten effizienter zu verwalten?
Edge Computing treibt Anwendungen, Daten und Rechenleistungsdienste weg von zentralisierten Punkten und hin zu Orten, die näher am Benutzer sind. Diese Daten werden von einem Gerät oder von einem lokalen Computer oder Server verarbeitet, anstatt an ein Rechenzentrum übertragen zu werden. Die Berechnung wird entweder weitgehend oder vollständig auf verteilten Geräteknoten durchgeführt. Edge Computing konzentriert sich auf alle Anwendungen, die näher am Ort des Geschehens sein müssen, da wo die Technologie verteilter Systeme mit der physischen Welt interagiert.
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Fakten zum Trend Edge Computing
- Laut einem Bericht von MarketsandMarkets wird der Edge Computing-Markt bis 2026 voraussichtlich 43,4 Milliarden US-Dollar erreichen1.
- Der Markt wird voraussichtlich in den nächsten Jahren stark wachsen, da immer mehr Unternehmen die Vorteile dieser Technologie erkennen.
- Vorteile im Bereich Security und Data-Ownership.
Anwendungsfälle
Es gibt viele Anwendungsfälle in verschiedenen Branchen. Hier sind einige Beispiele:
- Gesundheitswesen: Edge Computing kann verwendet werden, um medizinische Geräte und Sensoren zu verbinden, um Echtzeitüberwachung und -analyse von Patientendaten zu ermöglichen.
- Fertigung: Die Technologie kann in der Fertigung eingesetzt werden, um die Effizienz und Genauigkeit von Maschinen zu verbessern und Ausfallzeiten zu minimieren.
- Transport: in der Transportbranche kann es eingesetzt werden, um Echtzeitüberwachung von Fahrzeugen und Fracht zu ermöglichen und die Sicherheit auf der Straße zu verbessern.
Wie funktioniert Edge Computing?
Edge Computing ist ein verteiltes Computing-Framework, das Daten an Datenquellen wie IoT-Geräte oder lokale Edge-Server bringt, um geschäftliche Vorteile zu erzielen. Im Gegensatz zum Cloud Computing werden Daten, Speicherung und Netzwerk näher an der Quelle der Daten generiert oder konsumiert und weg von einem zentralisierten Rechenzentrum verlagert.
Edge Computing ermöglicht es, Daten in Echtzeit zu verarbeiten, ohne dass Latenzzeiten auftreten. Die Verarbeitung von Daten, ohne sie in eine öffentliche Cloud zu stellen, bietet eine zusätzliche Sicherheitsebene für Unternehmen, die mit sensiblen Daten arbeiten. Edge Computing ist somit eine kostengünstigere Alternative zu einem dedizierten Rechenzentrum, das es Unternehmen ermöglicht, ihre Rechenkapazität durch die Kombination von IoT-Geräten und Edge-Rechenzentren zu erweitern.
Vorteile für Unternehmen
Edge Computing bietet viele Vorteile für Unternehmen. Hier sind einige davon:
- Schnelligkeit: Edge Computing ermöglicht die Verarbeitung von Daten in Echtzeit ohne Latenzzeiten. Dies ermöglicht es intelligenten Anwendungen und Geräten, fast sofort zu reagieren, während die Daten erstellt werden.
- Effizienz und Sicherheit: Die Technologie ermöglicht eine effiziente Datenverarbeitung, speziell für große Datenmengen die nah der Quelle verarbeitet werden sollen. Die Verarbeitung von Daten, ohne sie in eine öffentliche Cloud zu stellen, bietet eine zusätzliche Sicherheitsebene für Unternehmen, die mit sensiblen Daten hantieren.
- Geringere Kosten: Edge Computing ist eine kostengünstigere Alternative zu einem dedizierten Rechenzentrum, das es Unternehmen ermöglicht, ihre Rechenkapazität durch die Kombination von IoT-Geräten und Edge-Rechenzentren zu erweitern.
Nachteile
Obwohl die Technologie viele Vorteile bietet, gibt es auch einige Nachteile, die berücksichtigt werden sollten. Hier sind einige davon:
- Erhöhter Speicherbedarf: erfordert etwas mehr Speicherkapazität als herkömmliche Cloud-Computing-Modelle.
- Implementierung: Die Implementierung erfordert eine fortgeschrittene Infrastruktur und kann – wenn sie neu aufgebaut werden muss – teuer sein. Unternehmen, die jedoch ohnehin in neue Infrastruktur investieren müssen, sind gut beraten, von Anfang an ein Edge Setup aufzubauen.
- Komplexität: Die Implementierung erfordert ein hohes Maß an technischem Fachwissen und kann für Unternehmen mit begrenzten Ressourcen schwierig sein.
Wie funktioniert das Zusammenspiel mit Cloud-Computing?
Cloud Computing und Edge Computing sind zwei unterschiedliche Technologien, die jedoch zusammenarbeiten können. Cloud Computing ist ein Modell, bei dem Daten und Anwendungen in einer öffentlichen oder privaten Cloud gespeichert und verarbeitet werden.
Edge Computing kann in Kombination mit Cloud Computing eingesetzt werden, um die Vorteile beider Technologien zu nutzen. Edge Computing kann dazu beitragen, die Latenzzeiten zu reduzieren, indem es die Verarbeitung von Daten näher an den Ort des Geschehens bringt. Cloud Computing kann hingegen dazu beitragen, die Skalierbarkeit und Flexibilität von Anwendungen zu verbessern, indem es eine unbegrenzte Rechenkapazität bietet.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie beide Technologien zusammenarbeiten können. Eine Möglichkeit besteht darin, dass Edge-Geräte Daten sammeln und an eine Cloud senden, wo sie weiterverarbeitet werden. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass die Cloud als Backup für Edge-Geräte dient, falls diese ausfallen oder überlastet sind.
Welche Unternehmen setzen bereits auf Edge Computing?
- Schneider Electric: Das Unternehmen nutzt Azure IoT Edge von Microsoft für eine Predictive-Maintenance-Lösung 1.
- GE Healthcare: Das Unternehmen nutzt die Technologie, um medizinische Geräte und Sensoren zu verbinden und Echtzeitüberwachung und -analyse von Patientendaten zu ermöglichen 2.
- Siemens: Das Unternehmen nutzt Edge, um die Effizienz und Genauigkeit von Maschinen in der Fertigung zu verbessern und Ausfallzeiten zu minimieren1.
- BMW: Das Unternehmen nutzt ebenfalls Edge Computing, um die Effizienz und Sicherheit von autonomen Fahrzeugen zu verbessern 4.
- Cisco: Das Unternehmen verbessert die Netzwerkleistung mit Hilfe der Edge-Technologie und reduziert gleichzeitig die Latenzzeiten.
- Intel: Leistung von IoT-Geräten verbessern .
- Dell: Das Unternehmen verbessert mit Hilfe der Edge Technologie die Effizienz von IoT-Geräten.
Die Auswahl zeigt, dass die Technologie längst auch in großen Konzernen Einzug gehalten hat. Immer dann, wenn die Anforderungen an Sicherheit und Geschwindigkeit besonders hoch sind, kann die Technologie punkten.
Was muss ich bei der Einführung von Edge Computing beachten?
Die neue Technologie erfordert möglicherweise zusätzliches Personal, um die Implementierung und Wartung der Technologie zu unterstützen. Das Fachwissen ist am Markt aktuell schwer zu bekommen aber dringend notwendig, weil die Technologie in die bestehende Infrastruktur integriert werden muss.
➔ Wieviel sind gute Mitarbeiter wert?
Die Kosten der Einführung sind von verschiedenen Faktoren abhängen, wie z.B. der Art der Anwendung, der Größe des Netzwerks, der Anzahl der Geräte, der Art der Daten, die verarbeitet werden, und der Art der Cloud-Infrastruktur, die verwendet wird.
Fördermittel
Es gibt einige Fördermittel, die für Digitalisierungsprojekte im Mittelstand zur Verfügung stehen. Hier sind einige Beispiele:
- Digital Jetzt: Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) bietet das Programm “Digital Jetzt – Investitionsförderung für KMU” an, das finanzielle Zuschüsse für Digitalisierungsprojekte bereitstellt.
- ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit: Die KfW Bankengruppe bietet den ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit an, der Unternehmen bei der Finanzierung von Digitalisierungsprojekten unterstützt.
- Innovationsgutschein Hightech Digital: Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie bietet den Innovationsgutschein Hightech Digital an, der kleinen und mittleren Unternehmen in Bayern bei der Umsetzung von Digitalisierungsprojekten hilft.
- Förderprogramme der Länder: Viele Bundesländer bieten eigene Förderprogramme für Digitalisierungsprojekte im Mittelstand an. Einige Beispiele sind das Programm “Digitalbonus” in Bayern, das Programm “Digitalisierung in Hessen” in Hessen und das Programm “Digitalisierungsoffensive Sachsen-Anhalt” in Sachsen-Anhalt.