Wann ist ein Betriebssanitäter notwendig?

Wann ist ein Betriebssanitäter notwendig? Ab einer bestimmten Größe muss jedes Unternehmen einen Betriebssanitäter bereit stellen. Dieser spielt für die Sicherheit und der Mitarbeiter eine entscheidende Rolle. In diesem Artikel beleuchten wir die Notwendigkeit und die Aufgaben eines Betriebssanitäters und klären die Frage: Wann ist ein Betriebssanitäter notwendig?

 

Aufgaben des Betriebssanitäters

Der Betriebssanitäter ist für die erweiterte Erste-Hilfe im Unternehmen verantwortlich. Neben den grundlegenden Maßnahmen beherrscht er auch den Einsatz und die Verwendung von medizinischen Geräten wie Beatmungsbeuteln, Sekretabsaugpumpen und Sauerstoffbehandlungsgeräten. Er leistet Hilfe bei Vergiftungen und ist zudem für die Prüfung und Beschaffung von Erste-Hilfe-Materialien verantwortlich. Als Bindeglied zwischen Ersthelfern und Rettungsdiensten spielt der Betriebssanitäter eine wichtige Rolle in der Rettungskette.

Wichtig: das müssen Sie wissen zu Erste Hilfe im Betrieb

 

Wann ist ein Betriebssanitäter nötig?

Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) legt fest, wann ein Betriebssanitäter erforderlich ist:

  1. Mehr als 1.500 Beschäftigte: Laut § 27 der DGUV-Vorschrift 1 muss der Arbeitgeber (über die Ersthelfer hinaus) grundsätzlich einen Betriebssanitäter einsetzen, wenn in einer Betriebsstätte mehr als 1.500 Beschäftigte anwesend sind. Eine Betriebsstätte umfasst einen räumlich zusammenhängenden Standort, wie ein Bürogebäude oder eine Fabrik.
  2. Besonderes Gefährdungspotenzial: Bei Arbeitsstätten mit einem besonderen Gefährdungspotenzial, wie schweren Vergiftungen, Verbrennungen oder Stromunfällen, kann die Berufsgenossenschaft auch kleinere Unternehmen dazu verpflichten, einen Betriebssanitäter einzusetzen. Auf Baustellen ist ein Betriebssanitäter bereits bei mehr als 100 gleichzeitig anwesenden Beschäftigten vorgeschrieben.

Die Anwesenheit eines Betriebssanitäters ist somit essenziell, um im Notfall schnell und effektiv Erste-Hilfe-Maßnahmen zu gewährleisten und die Gesundheit der Mitarbeiter zu schützen.

 

Spezielle Anforderungen für Betriebssanitäter in bestimmten Branchen

In bestimmten Branchen können spezielle Anforderungen für Betriebssanitäter gelten. Hier sind einige Beispiele:

  1. Chemische Industrie: In Betrieben, in denen mit gefährlichen Chemikalien gearbeitet wird, müssen Betriebssanitäter Kenntnisse über die spezifischen Gefahren und Erste-Hilfe-Maßnahmen im Umgang mit Chemikalien haben.
  2. Bauwesen: Auf Baustellen sind Betriebssanitäter besonders wichtig. Sie müssen nicht nur Erste Hilfe leisten können, sondern auch mit den spezifischen Risiken und Verletzungen (z.B. Quetschungen) im Bauwesen vertraut sein.
  3. Gastronomie und Lebensmittelindustrie: Hier ist es wichtig, dass Betriebssanitäter sich mit Lebensmittelhygiene auskennen. Sie müssen wissen, wie man auf Lebensmittelvergiftungen oder allergische Reaktionen reagiert.
  4. Logistik und Lagerhaltung: Betriebssanitäter in Lagerhäusern oder Logistikzentren sollten sich mit Verletzungen durch Gabelstapler, Paletten oder andere Lagerausrüstung auskennen.
  5. Büro- und Verwaltungsgebäude: Auch in Bürogebäuden sind Betriebssanitäter notwendig. Sie müssen jedoch eher auf allgemeine Gesundheitsprobleme wie Herzinfarkte, Ohnmachtsanfälle oder Verletzungen durch Stürze vorbereitet sein.

Es ist wichtig, dass Betriebssanitäter in ihrer jeweiligen Branche geschult sind und die spezifischen Anforderungen und Risiken kennen. Die genauen Voraussetzungen können je nach Unternehmen und Land variieren.

 

Was sind die Voraussetzungen, um Betriebssanitäter zu werden?

Um Betriebssanitäter zu werden, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Hier sind die wichtigsten Schritte und Anforderungen:

  1. Erste-Hilfe-Ausbildung: Die Grundlage für jeden Betriebssanitäter ist eine fundierte Erste-Hilfe-Ausbildung. Dies kann ein Kurs beim Roten Kreuz, einer Rettungsorganisation oder einer ähnlichen Einrichtung sein. Während dieser Schulung erlernen die Teilnehmer lebensrettende Maßnahmen wie Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW), Wundversorgung und den Umgang mit medizinischen Notfällen.
  2. Zusätzliche Qualifikationen: Neben der Erste-Hilfe-Ausbildung können spezielle Kurse und Zertifikate erforderlich sein. Dazu gehören beispielsweise Schulungen zur Verwendung von AEDs¹ (automatisierte externe Defibrillatoren), zur Behandlung von Verbrennungen oder zur Versorgung von Verletzungen am Arbeitsplatz.
  3. Medizinische Kenntnisse: Betriebssanitäter sollten ein grundlegendes Verständnis von Anatomie, Physiologie und medizinischen Notfällen haben. Dies ermöglicht es ihnen, schnell und effektiv zu handeln.
  4. Psychosoziale Fähigkeiten: Ein Betriebssanitäter muss nicht nur medizinisches Wissen haben, sondern auch in der Lage sein, ruhig und einfühlsam mit verletzten oder kranken Personen umzugehen. Kommunikationsfähigkeiten sind daher wichtig.
  5. Rechtliche Aspekte: Je nach Land oder Region gibt es gesetzliche Bestimmungen, die die Rolle des Betriebssanitäters regeln. Es ist wichtig, diese zu kennen und einzuhalten.
  6. Fortbildung: Betriebssanitäter sollten ihre Kenntnisse regelmäßig auffrischen und an Fortbildungen teilnehmen, um auf dem neuesten Stand zu bleiben.

Zusammenfassend sind eine solide Erste-Hilfe-Ausbildung, medizinische Grundkenntnisse und die Fähigkeit zur ruhigen und professionellen Reaktion auf Notfälle entscheidend, um ein qualifizierter Betriebssanitäter zu werden.

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Von Chris