Was ist die GmbH & Co KG und warum wird die Rechtsform immer häufiger genutzt? Die Rechtsform bringt einige interessante Vorteile mit sich. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Wir beleuchten deshalb die Vorteile und Nachteile der GmbH & Co KG.
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Was ist eine GmbH & Co KG?
Eine GmbH & Co. KG ist eine haftungsbeschränkte Kapitalgesellschaft, bei der der Gesellschafter-Geschäftsführer (GGF) nicht persönlich haftet. Die Haftung dieser Rechtsform beschränkt sich auf das Gesellschaftsvermögen. Das bedeutet, dass die Gläubiger der GmbH & Co. KG nur das Gesellschaftsvermögen für ihre Forderungen verwenden können und nicht das Privatvermögen der Gesellschafter in Anspruch nehmen können.
Die GmbH & Co. KG ist eine gute Rechtsform für Unternehmer, die den Schutz ihres Privatvermögens sicherstellen wollen. Da die Haftung der Gesellschaft auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt ist, ist das Risiko für die Gesellschafter deutlich geringer als bei anderen Rechtsformen, bei denen die Gesellschafter persönlich haftbar sind.
Allerdings gibt es auch einige Nachteile, die mit der Gründung einer solchen Konstruktion verbunden sind. Diese werden wir hier ebenfalls beleuchten. Doch beginnen wir mit den Vorteilen.
Die Vorteile einer GmbH & Co KG
Die GmbH & Co KG ist eine sehr beliebte Rechtsform für Unternehmen in Deutschland. Dies liegt vor allem daran, dass sie erhebliche Vorteile gegenüber anderen Rechtsformen bietet.
1. Beschränkte Haftung = weniger Risiko
Zum Beispiel ist die Haftung der Gesellschafter beschränkt, was bedeutet, dass sie nur mit ihrem Gesellschaftsanteil haften. Geschäftsanteil ist die persönlich investierte Summe. Liegt diese z.B. bei 5000 Euro, haftet die Person auch nur mit 5000 EUR. Das ist sehr angenehm und ein großer Vorteil gegenüber den Personengesellschaften, bei denen die Eigentümer mit dem vollen Privatvermögen haften.
2. Flexibilität
Außerdem können die Gesellschafter ihre Anteile an der Gesellschaft jederzeit verkaufen oder übertragen. Das bringt nicht nur Flexibilität, es erleichtert auch externes Kapital – zum Beispiel von stillen Gesellschaftern – einzusammeln. Auf diese Weise kann das Unternehnen schneller wachsen als Personengesellschaften.
3. Steuervorteile
Ein weiterer Vorteil der GmbH & Co KG ist, dass sie eine steuerlich effizientere Rechtsform ist. Dies liegt vor allem daran, dass die Unternehmensform als Personengesellschaft behandelt wird und daher von bestimmten Steuervorteilen profitieren kann. Zum Beispiel können die Gesellschafter die Gewinne der Gesellschaft auf mehrere Jahre verteilen, was für sie steuerlich günstiger ist. Und wird die GmbH in einem steuerlich günstigen Landkreis angesiedelt, profitiert sie außerdem von einem günstigen Gewerbesteuerhebesatz. Bis zu 50% Steuerersparnis sind so möglich.
Allerdings gibt es auch einige Nachteile, die mit der Gründung einer GmbH & Co KG verbunden sind. Zum Beispiel muss die Gesellschaft ein Mindestkapital von 25.000 Euro haben und es gibt auch einige bürokratische Hürden, die mit der Gründung verbunden sind.
Die Nachteile einer GmbH & Co KG
1. Komplizierte Unternehmensstruktur
Eine GmbH & Co KG besteht aus einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH), die ihrerseits eine Kommanditgesellschaft (Co KG) bildet. Diese doppelte Struktur macht das Unternehmen kompliziert und schwer verständlich. Zudem ist die GmbH & Co KG in der Regel teurer in der Gründung und in der laufenden Verwaltung als eine einfache GmbH.
2. Haftungsrisiko für die Geschäftsführer
Die Geschäftsführer der GmbH & Co KG haften sowohl für die Schulden der GmbH als auch für die Schulden der Co KG. Dieses erhöhte Haftungsrisiko kann dazu führen, dass sich potentielle Geschäftsführer von dieser Rechtsform abschrecken lassen. Um das Haftungsrisiko zu lindern, kann eine Gewerbeversicherung hilfreich sein.
3. Streitigkeiten zwischen den Gesellschaftern
Da diese Rechtsform eine doppelte Unternehmensstruktur hat, kann es leicht zu Streitigkeiten zwischen den Gesellschaftern der GmbH und den Gesellschaftern der Co KG kommen. Diese Streitigkeiten können das Unternehmen belasten und zu unerwarteten Kosten führen.
Die Gründung einer GmbH & Co KG
Die Gründung einer GmbH & Co KG ist eine gute Wahl für Unternehmer, die den Schutz ihrer persönlichen Vermögenswerte sicherstellen wollen. Durch die Haftungsbeschränkung auf das Gesellschaftsvermögen ist das persönliche Vermögen der Gesellschafter vor Gläubigern geschützt. Zudem handelt es sich um eine flexible Rechtsform, da sie sowohl als Personengesellschaft als auch als Kapitalgesellschaft gegründet werden kann.
Zunächst wird eine Kommanditgesellschaft gegründet. Diese KG ist wichtig, denn Sie ist Gesellschafter der GmbH welche anschließend gegründet wird. Eine GmbH gründen ist einfach, dank der Erleichterungen, welche in den letzten Jahren vorgenommen wurden. Und die KG ist sowieso ein Kinderspiel. Dennoch sollten Sie bei der Gründung einen Steuerberater zu Rate ziehen um juristisch auf der sicheren Seite zu sein.
➔ 8 Schritte zur erfolgreichen Markteinführung
Die Rechte und Pflichten der Gesellschafter
Die GmbH & Co. KG ist eine Haftungsbeschränkungskaufgesellschaft und in Deutschland die meist gewählte Rechtsform für den Mittelstand.
Dabei handelt es sich um eine Kombination aus einer GmbH und einer Kommanditgesellschaft. Bei dieser Unternehmensform haben die Gesellschafter der GmbH uneingeschränkte Haftungsfreiheit, während die Komplementäre der KG beschränkte Haftpflicht tragen. Die Gründung einer GmbH & Co. KG ist relativ komplex und erfordert daher die Hilfe eines Anwaltes oder Steuerberaters.
Vor allem bei international tätigen Unternehmen ist diese Rechtsform sehr beliebt, da sie unter anderem steuerliche Vorteile mit sich bringt.
Lohnt sich eine GmbH & Co KG für mich?
Die Rechtsform kann eine gute Wahl für Unternehmer sein, die den Schutz ihrer Privatvermögen vor Geschäftskosten schätzen. Allerdings sind hiermit auch einige Nachteile verbunden. Zum Beispiel müssen die Gesellschafter der GmbH & Co KG ihr Unternehmen gemeinsam verwalten und können daher nicht so flexibel handeln wie in einer einfachen Gesellschaft. Auch die Kosten für die Gründung und den Betrieb einer GmbH & Co KG sind höher als bei anderen Rechtsformen.
Die besten Rechtsformen für Startups und Gründer
Es gibt verschiedene Rechtsformen, die für Startups und Gründer geeignet sind. Die beste Rechtsform für ein Startup oder einen Gründer hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Art des Geschäfts, den finanziellen Mitteln und den persönlichen Präferenzen.
Die häufigsten Rechtsformen für Startups und Gründer sind neben der GmbH & Co KG Folgende:
Einzelunternehmen:
Ein Einzelunternehmen ist die einfachste und kostengünstigste Rechtsform für ein kleines Unternehmen. Allerdings haftet der Eigentümer des Unternehmens mit seinem Privatvermögen für die Schulden des Unternehmens. Das Einzelunternehmen wird häufig auch Kleingewerbe genannt. ➔ Kleingewerbe gründen (Schritt für Schritt Anleitung)
Komanditgesellschaft (KG):
Eine Komanditgesellschaft (KG) ist eine gute Wahl für ein Unternehmen mit mehreren Partnern, da sie eine gewisse Haftungsbeschränkung bietet. Allerdings kann es in einer KG zu Streitigkeiten kommen, wenn die Partner nicht einer Meinung sind.
Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)
Eine GmbH ist eine gute Wahl für ein größeres Unternehmen, da die Haftung der Gesellschafter beschränkt ist. Allerdings ist die Gründung einer GmbH relativ aufwendig und kostspielig. ➔ GmbH gründen (Schritt für Schritt Anleitung)
Aktiengesellschaft (AG)
Eine AG ist eine gute Wahl für ein großes und börsennotiertes Unternehmen. Allerdings ist die Gründung einer AG sehr aufwendig und kostspielig. Startups wählen die AG nur dann als Rechtsform, wenn von Anfang an große Investoren dahinter stehen und das Unternehmen mit hohen finanziellen Mitteln ausstatten.