Fördermittel erleichtern den Start in die Selbstständigkeit. Je nach Fördertopf sind die Zuschüsse an Bedingungen geknüpft. Manche Zahlungen werden deshalb nur an bestimmte Branchen geleistet.
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Förderdarlehen und Fördermittel ohne Rückzahlung
Eine ganz wesentliche Frage lautet: muss ich die Förderung zurück zahlen? Häufig handelt es sich bei der Förderung nämlich um Darlehen. Hierauf hat sich die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) spezialisiert. Wenn also in Verbindung mit einer Förderung die drei Buchstaben KfW fallen, handelt es sich meist um Förderdarlehen. Die Darlehen sind häufig zinslos, müssen jedoch zurückgezahlt werden. Der Vorteil der Förderdarlehen liegt daher vor allem im Volumen. Förderdarlehen können Millionen Euro umfassen, während Fördermittel deutlich darunter liegen. Hier kann es sich um wenige hundert Euro bis einige Tausend Euro handeln. Häufig sind die Summen an die Investition gekoppelt. Zum Beispiel 25% des Investitionsbetrages, maximal 10.000 EUR.
Bitte wählen Sie:
▶︎ Förderdarlehen für KMU (Rückzahlung erforderlich)
▶︎ Fördermittel für Selbstständige ohne Rückzahlung (Förderung behalten)
Fördermittel ohne Rückzahlung
52% der Unternehmen im Mittelstand sind nur durchschnittlich digitalisiert. Von September 2020 bis Ende 2023 läuft deshalb das neue Förderprogramm zur Digitalisierung. Insgesamt verteilt die Bundesregierung bis zu 203 Millionen Euro an kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Deutschland. Gefördert werden Projekte zur Digitalisierung. Das besondere daran: alle Branchen dürfen mitmachen. So entsteht erstmals eine breit angelegte Förderung die zudem äußerst großzügig ausgestattet ist. Bis zu 50.000 EUR pro Unternehmen werden ausgeschüttet. Wer schnell ist, wird belohnt. Bis 30.06.2021 trägt der Staat bis zu 50% Ihrer Investition. Ab 30.06.2021 reduziert sich der Satz um 10%.
Beispiele für Förderprojekte
Digitalisierungsvorhaben sind meist förderfähig. Beispiel, ein Friseursalon mit 5 Mitarbeitern lässt sich eine günstige Firmenhomepage erstellen. Diese ermöglicht Kunden online Termine zu vereinbaren. Zudem bietet der Friseur nun online Haarpflegeprodukte an. Die online Terminvergabe gestaltet Abläufe effizienter und erhöht die Kundenbindung. Über den Onlineshop werden neue Kunden erreicht und somit der Gesamtumsatz gesteigert.
Webauftritt mit Onlineshop: 1.390 EUR
– abzüglich Förderung 50%: 695 EUR
Eigenanteil des Friseurs nur: 695 EUR
Das Beispiel zeigt, dass hier vor allem der Mittelstand zum Zug kommt. Firmen, die lange mit technischen Neuerungen gewartet haben, erhalten jetzt die Hand gereicht. Egal, ob es sich um einen neuen Internetauftritt, einen Cloudspeicher, digitale Telefone oder einen Onlineshop handelt. Von der Förderung profitiert, wer mittels Digitalisierung neue Geschäftsfelder erschließen oder Prozesse vereinfachen kann. Online Terminbuchung, Reservierungen oder digitale Zahlungsmöglichkeiten gehören sicherlich zu den am häufigsten genutzten Möglichkeiten.
Mehrere Optionen lassen sich zu einem Gesamtkonzept zusammen fassen. So können Sie die Telefonanlage erneuern, den Internetauftritt neu gestalten lassen und ein neues System für die Buchführung einrichten. Das Gesamtprojekt ist also ihr Digitalisierungsprojekt. Man spricht deshalb auch von digitaler Transformation. Es geht um die Veränderung der Strategie, indem Sie neue Zielgruppen ansprechen und neue Vertriebsmöglichkeiten nutzen.
Voraussetzungen
- Mindestens eine Betriebsstätte oder Niederlassung in Deutschland.
- Das Vorhaben startet erst nach der Förderbewilligung.
- Das Vorhaben wird innerhalb von 12 Monaten umgesetzt.
- Verwendungsnachweis (etwa Rechnungen, Leistungsnachweise, etc.)
Tipps für Anstragsteller
- Der Digitalisierungsplan muss klar sein. Stellen Sie deshalb die einzelnen Maßnahmen und deren Nutzen vor.
- Den Antrag unbedingt vor Beginn des Digitalisierungsvorhabens stellen.
- Zwei Töpfe stehen zur Verfügung: Mitarbeiterqualifizierung und Investition in Technologie. Prüfen Sie daher, ob eine Kombination sinnvoll ist. Etwa, die Schulung von Mitarbeitern für die neue Technologie.
Quelle: Mittelstand Digital / BMWi
Förderdarlehen
Förderdarlehen sind günstig, müssen aber zurück gezahlt werden. Hierbei gibt es verschiedene Varianten und Kombinationen:
- Darlehen mit Vergünstigungen.
- Darlehen mit Zuschuss.
- Risikoübernahme (Darlehensvergabe über Hausbank).
Die Förderdarlehen sind stets an einen Zweck gebunden. Eine gründliche Prüfung ist deshalb unbedingt ratsam. Förderzweck und Darlehensart müssen zusammen passen. Häufig werden Darlehen zur Finanzierung von Innovation oder Umweltmaßnahmen vergeben.
Arten von Förderdarlehen
Die KfW fördert Investitionen privater Personen sowie Unternehmen. Die Förderung wird in der Regel in Form eines Kredits oder als Bürgschaft ausgegeben. Die Förderprogramme sind nummeriert. So steht KfW 380 zum Beispiel für den „ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit„. Für 1% effektivem Jahreszins können Unternehmer und Freiberufler also 25.000 bis 25 Millionen abrufen. Bei diesem Kredit erfolgt die Beantragung über die Hausbank. Die KfW trägt bis zu 70% des Ausfallrisikos.
KfW 290 ist der „KfW Kredit für Wachstum„. Hier sollen also Investitionen im Bereich Innovation, Digitalisierung und Automatisierung gefördert werden. Die Unterstützung richtet sich an KMU bis 2 Mrd Jahresumsatz. Auch hier trägt die KfW Teile des Kreditrisikos und entlastet deshalb die Hausbank.
Der KfW Kredit 230 ist das „BMU Umweltinnovationsprogramm„. Hinter dem etwas schweren Begriff steckt also ein Kredit, gekoppelt mit Zuschuss. Bis zu 30% Investitionszuschüsse finanziert das Bundesministerium für Umwelt (BMU). Förderung erhalten Sie für Maßnahmen im Wasserbau, Bodenschutz aber auch Lärmschutz. Selbstverständlich ist Klimaschutz förderfähige mit Kredit 230.
Förderung beantragen
- Sie erstellen eine Projektskizze und reichen diese bei der KfW ein.
- Die eigentliche Förderung beantragen Sie direkt bei der KfW, Kredite bei der Hausbank. Der Weg zur Hausbank ist praktisch, weil Ihr Berater bereits Ihr Unternehmen kennt.
- Die KfW prüft den Antrag anschließend.
- Zuschüsse erhalten Sie direkt aufs Konto. Kredite vergibt Ihre Hausbank.
Digitalisierung nutzen
Die Digitalisierung bietet Ihnen viele Vorteile, weil Sie Prozesse günstiger und einfacher gestaltet. Mit Förderdarlehen und Zuschüssen sparen Sie bis zu 50% der Kosten.
- Sichtbarkeit verbessern: Mit einer professionellen Firmenhomepage erreichen Sie Menschen. Kostengünstig und effizient erweitern Sie die Zielgruppe. Marketingmöglichkeiten wie Newsletter, SocialMedia und digitale Werbekampagnen verbessern Ihre Sichtbarkeit erheblich.
- Besserer Kundenservice: Digitale Kundendaten sind wertvoll, weil sie Ihren Kunden damit besser verstehen können. Wünsche aber auch Kritik wird somit transparent. Mit den gewonnenen Daten arbeitet der Kundenservice Zielorientiert. Die Kundenbindung und -Zufriedenheit steigt deshalb erheblich.
- Informationen einfach verwalten: Unternehmen verschwenden Zeit, wenn Daten nicht auffindbar sind. Digitalisierung hilft deshalb, dass alle wichtigen Informationen allen berechtigten Mitarbeitern zur Verfügung stehen. Zum Beispiel Preislisten, Produktinfos, Angebote, Hilfestellungen, Termine
- Effizienz steigern: Im Idealfall folgen die Daten einer automatischen Kette. Die Zahlung des Kunden verbucht die neue Software automatisch. Der Versand erfolgt und anschließend die Kundenzufriedenheit erfragt. Die Antwort des Kunden löst Rabatte aus oder Belohnungen. Marketingmaßnahmen messen sich selbstständig. Digitalisierte Daten steigern die Effizienz in praktisch jedem Unternehmensbereich. Abläufe werden schnell und Fehler reduziert. Ihre Mitarbeiter sparen deshalb wertvolle Zeit.
- Kostenersparnis: Die größte Kostenersparnis ist die Zeit, weil digitale Prozesse schneller ablaufen. Sie sind schneller und vor allem auch fehlerfrei. Niedrige Stornoquoten und Zeitersparnis sind daher vor allem auch große Kostenvorteil.
- Reaktionsvorteil: Papier ist geduldig. Ein Prozess mit manuellen Schritten und Papierunterlagen ist deshalb ein großes Hindernis für Innovation. Digitale Prozesse mit digitalen Unterlagen lassen sich schnell anpassen. Sie sind daher flexibel nutzbar. Erkenntnisse – gut wie schlecht – können somit viel schneller in neue Produkte einfließen. Mit dem Zeitvorteil sichern Sie sich daher auch einen großen Wettbewerbsvorteil.
Fördermittel Fazit
Das Thema ist komplex und vielfältig. Unternehmer sollten deshalb gut recherchieren. Förderungen und Zuschüsse dürfen Sie behalten. Förderdarlehen werden häufig über die KfW vergeben. Die Konditionen sind günstig und meist sehr flexibel. Gerade für große Investitionsvolumen sind Kredite deshalb empfehlenswert.