Cobots sind neue, innovative Roboter, die in der Industrie vielfältig Anwendungen finden. Die Technologie kann Mitarbeiter unterstützen, entlasten und ergänzen. Cobots können auch die Effizienz, Qualität und Flexibilität in der Produktion erhöhen und so einen Wettbewerbsvorteil schaffen. Die Automobilindustrie hat bereits einige erfolgreiche Beispiele für den Einsatz von Cobots gezeigt, doch es gibt noch viel Raum für Wachstum und Innovation.
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Wie sicher sind Cobots?
Die Sicherheit im Einsatz von Cobots ist DAS Thema überhaupt. Weil sie direkt mit Menschen interagieren, schnell und kräftig sind, muss sichergestellt sein, dass der Einsatz der Roboter keine Verletzungen verursacht. Um dies zu gewährleisten, müssen die Roboter verschiedene Sicherheitsfunktionen und -maßnahmen erfüllen, wie zum Beispiel:
- Sensoren und Kameras, die die Umgebung und die Bewegung des Roboters überwachen und bei Kollisionen oder Berührungen den Vorgang stoppen oder verlangsamen1.
- Kraft-Momenten-Sensoren, die die auf den Roboter wirkenden Kräfte und Momente messen und bei Überschreitung eines Grenzwertes den Cobot abschalten.
- Schutzhäute oder Air Skins, die den Cobot mit einem weichen oder luftgefüllten Material umhüllen und so die Verletzungsgefahr bei Kontakt reduzieren.
- Risikobeurteilung und CE-Kennzeichnung, die den kollaborativen Roboter und seine Anwendung auf mögliche Gefahren analysieren und entsprechende Schutzmaßnahmen festlegen.
- Biometrische Messungen und Normen, die die maximal zulässigen Kräfte, Drücke und Geschwindigkeiten für eine sichere Kollaboration zwischen Mensch und Maschine definieren.
Die Sicherheit von Cobots ist also nicht nur eine technische, sondern auch eine organisatorische und rechtliche Herausforderung. Die Maschinen müssen nicht nur sicher konstruiert und programmiert werden, sondern auch sicher eingeführt und betrieben werden. Dazu gehört auch die Schulung und Unterweisung der Mitarbeiter, die mit den Robotern zusammenarbeiten sollen. Die Sicherheit von Cobots ist somit ein kontinuierlicher Prozess, der ständige Überwachung, Prüfung und Verbesserung erfordert.
Sie sollen die Stärken von Mensch und Maschine kombinieren und so die Effizienz, Qualität und Flexibilität in der Produktion erhöhen. Doch wie verbreitet sind die Geräte und welche Anwendungen gibt es? Betrachten wir die Einsatzorte
- Palettieren
- Endmontage
- Maschinenbeschickung
Einsatz von Cobots in der Palettierung
In der Palettierung übernehmen Roboter das Handling und die Sortierung von Verpackungseinheiten und reduzieren so den körperlichen Aufwand der Mitarbeiter. Die Arme der Roboter setzen die Produkte nicht nur schneller auf die Paletten sondern auch präziser. Durch intelligente Anordnung von Waren können zum Beispiel Transportschäden reduziert werden aber auch die Lebensdauer – etwa bei frischem Obst – erhöht werden.
Cobots in der Endmontage
Ein typischer Einsatzbereich für kollaborierende Roboter ist die Endmontage, wo sie den Mitarbeitern bei wiederholungsintensiven oder ergonomisch ungünstigen Aufgaben helfen können. Beispiele sind das Verschrauben, Kleben, Einsetzen von Teilen oder die Qualitätsprüfung.
Durch den Einsatz von Robotertechnik können die Mitarbeiter entlastet werden und sich wertschöpfenderen Aufgaben widmen. Außerdem können sie die Qualität und Zuverlässigkeit der Produkte verbessern, indem Fehler vermeiden oder rechtzeitig erkannt werden. Ein Beispiel ist der französische Automobilhersteller PSA Group, der Cobots für das Verschrauben von Türverkleidungen einsetzt. Die Roboter können die Schrauben mit hoher Präzision anziehen und so die geometrische Bemaßung und Toleranz (GD&T) um bis zu 10% verbessern.
Cobots in der Maschinenbeschickung
Ein weiterer Einsatzbereich für die smarten Roboter ist die Maschinenbeschickung, zum Beispiel von CNC-Maschinen, Spritzgießmaschinen oder ICT-Systemen. Hier können die smarten Geräte unterstützen, indem sie schwere Elemente präzise heben, perfekt verschrauben oder Sicherheitschecks durchführen.
Hier können Cobots die Mitarbeiter von monotonen oder gefährlichen Aufgaben befreien und die Produktivität steigern. Durch ihre einfache Programmierung und Umrüstung können die Geräte flexibel an verschiedene Teile oder Maschinen angepasst werden. Zudem können sie auf mobilen Montagebasen montiert werden, um noch größere Mobilität zu erreichen. Ein Beispiel ist der deutsche Automobilzulieferer Continental, der entsprechende Lösungen für die Beschickung von CNC-Maschinen zur Herstellung von Turboladern einsetzt. Die Cobots können die Teile präzise positionieren und so die Zykluszeit um 15% reduzieren.
Cobots in der Zukunft
Cobots haben das Potenzial, die Automobilindustrie weiter zu transformieren, indem sie neue Möglichkeiten für die MRK eröffnen. Die Technologie entwickelt sich stetig weiter und bietet immer mehr Funktionen, Sicherheit und Intelligenz. So gibt es zum Beispiel Cobots mit integrierten Kameras oder Sensoren, die ihre Umgebung wahrnehmen und sich entsprechend anpassen können. Auch die Anzahl der Hersteller und Modelle wächst stetig, sodass für jede Anforderung ein passender Cobot gefunden werden kann. Die Herausforderung besteht darin, die richtige Balance zwischen Mensch und Maschine zu finden und die Prozesse MRK-gerecht zu gestalten.
➔ Hersteller: https://www.universal-robots.com
Cobots & künstliche Intelligenz
Cobots und AI sind zwei Technologien, die sich gegenseitig ergänzen und verstärken. Cobots sind kollaborative Roboter, die mit Menschen zusammenarbeiten können, ohne sie zu gefährden. AI ist künstliche Intelligenz, die es Maschinen ermöglicht, menschliche Fähigkeiten wie Sehen, Lernen oder Entscheiden nachzuahmen. Durch die Integration von KI in die Steuerung der Roboter können diese intelligenter, flexibler und anpassungsfähiger werden. Sie können zum Beispiel Objekte erkennen, Sprache verstehen, Gesten deuten oder von ihren Erfahrungen lernen2.
Dies eröffnet neue Möglichkeiten für die Automatisierung der Geschäftsprozesse und Innovation in verschiedenen Branchen wie Industrie, Handel, Landwirtschaft oder Gesundheit. Cobots und KI sind also ein Dreamteam, das die Stärken von Mensch und Maschine vereint und so die Produktivität, Qualität und Sicherheit erhöht.