Eigenkapitalquote Mittelstand – was ist ideal?

Die Eigenkapitalquote ist ein wichtiger Indikator für die Finanzkraft eines Unternehmens. Laut Daten der staatlichen KfW hat der deutsche Mittelstand insgesamt eine durchschnittliche Eigenkapitalquote von 31%. Doch was bedeutet das? Sind 31% zu viel oder zu wenig? Welche Eigenkapitalquote im Mittelstand ist ideal?

 

Die Eigenkapitalquote wird berechnet, indem man das Eigenkapital durch das Gesamtkapital teilt und das Ergebnis mit 100 multipliziert.

Die Formel lautet: Eigenkapitalquote = Eigenkapital / Gesamtkapital x 100.

8 Tipps zur Liquiditätsplanung im Unternehmen

 

Grundsätzlich empfehlen Experten als Richtwert eine Eigenkapitalquote von mindestens 20%. Eine Quote von 30% gilt als gut bzw. erstrebenswert. Somit sind die durchschnittlichen 31% im Deutschen Mittelstand sogar ein sehr guter Wert.

Die empfohlene Eigenkapitalquote hängt jedoch von der Branche ab. Branchen, in denen kaum Anlagen und Maschinen benötigt werden, können auch mit einem geringen Anteil an Eigenkapital erfolgreich sein. Generell gilt, dass ein Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital von mehr als 20 Prozent positiv ist, ab 30 Prozent gilt eine Eigenkapitalausstattung als gut1.

Hier finden Sie eine Übersicht über die durchschnittlichen Eigenkapitalquoten von mittelständischen Unternehmen in Deutschland nach Branchen im Jahr 20212:

  • FuE-intensives Verarbeitendes Gewerbe: 38%
  • Sonstiges Verarbeitendes Gewerbe: 33%
  • Handel: 31%
  • Baugewerbe: 28%
  • Dienstleistungen: 26%
  • Sonstige Branchen: 25%

 

Eine niedrige Eigenkapitalquote kann für ein Unternehmen Nachteile haben. Wenn ein Unternehmen eine niedrige Eigenkapitalquote hat, kann es schwieriger sein, Kredite zu erhalten oder Investoren zu finden. Außerdem kann eine niedrige Eigenkapitalquote ein Zeichen dafür sein, dass das Unternehmen finanziell instabil ist. Wenn das Unternehmen in Schwierigkeiten gerät, kann es auch schwieriger sein, die Schulden zurückzuzahlen.
Ja, ein Unternehmen kann theoretisch auch ohne Eigenkapital überleben. Allerdings sind diese Unternehmen sehr fragil. Sie können bei kleinsten Verwerfungen diese nicht mehr abfangen. Auch Investitionen in Technologie, Mitarbeiter, Expansion sind ohne Eigenkapital praktisch unmöglich, weil der Zugang zu Fremdkapital – zum Beispiel über Banken – erschwert wird. Auch Investoren schrecken zurück, wenn ein Unternehmen nach X Jahren noch immer keine eigenen Reserven aufbauen konnte.
Unsere Autoren schreiben in ihrer Freizeit. Danke für's bewerten
[Gesamt: 4 Schnitt: 5]
Von Chris