Nach Sixt auch Hertz: Abschied vom Elektroauto

Abschied vom Elektroauto: Nach Autovermieter Sixt schmeißt auch Hertz Elektrofahrzeuge aus der Flotte. Die Branche steht vor einem Umbruch: Sie verabschieden sich von ihren Elektrofahrzeugen. Doch warum? Hier sind die Gründe und die Auswirkungen auf die Branche.

 

Sixt mustert Tesla-Fahrzeuge aus

Goodbye Elektrofahrzeug Bereits im Dezember hatte der Autovermieter Sixt angekündigt, einige seiner Tesla-Fahrzeuge aus dem Fuhrpark zu entfernen. Nun folgt auch Hertz diesem Schritt. Die Entscheidung betrifft insgesamt rund 20.000 Elektroautos. Die Gründe für diese Maßnahme sind vielfältig:

  • Hohe Reparaturkosten: E-Fahrzeuge erfordern teure Reparaturen nach Unfällen. Die Instandsetzung von Elektroautos ist im Vergleich zu konventionellen Fahrzeugen kostspieliger. Vor allem Wartung und Reparatur an Batterien treibt die Kosten in die Höhe.
  • Beschaffung von Ersatzteilen: Es gestaltet sich teilweise schwierig, selbst einfache Teile wie Windschutzscheiben für Elektroautos zu bekommen.
  • Gebrauchtwagenpreise: Durch Rabatte bei Neuwagen sinken die Restwerte der E-Autos in den Autovermieter-Fuhrparks. Das erschwert den Wiederverkauf nach der Laufzeit und beeinträchtigt die Wirtschaftlichkeit.
  • Fehlende Nachfrage: Benzin und Dieselfahrzeuge werden von den Konsumenten eindeutig bevorzugt.

Die Gründe sind vielfältig. Der Abschied vom Elektroauto wird in der Branche mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Wenn globale Mietwagenfirmen wie Sixt und Hertz sich von Ihren Elektrofahrzeugen trennen, hat dies nun mal Strahlkraft.

 

Hertz setzt auf Verbrennerfahrzeuge

Sixt hat die Korrektur bereits vollzogen, nun zieht Hertz nach. Der Autovermieter Hertz hat kürzlich angekündigt, rund 20.000 Elektroautos aus seiner Flotte zu verkaufen. Das entspricht etwa einem Drittel aller E-Autos im Hertz-Fuhrpark. Der Erlös aus diesem Verkauf soll in den Kauf von Verbrennerfahrzeugen fließen. Damit passt sich Hertz der veränderten Nachfrage an und reagiert auf die Herausforderungen, die der Betrieb von Elektroautos mit sich bringt.

 

Auswirkungen auf die Branche

Der Verkauf von tausenden E-Fahrzeugen bei Hertz und Sixt könnte die Branche nachhaltig beeinflussen. Die Entscheidung der beiden großen Autovermieter verdeutlicht die aktuellen Herausforderungen und Kostenstrukturen im Elektromobilitätssektor. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Schritt auf den Markt und die Akzeptanz von Elektroautos auswirken wird.

Insgesamt zeigt sich, dass die Elektroauto-Landschaft im Wandel ist. Die Autovermieter passen ihre Strategien an und setzen vermehrt auf konventionelle Verbrennerfahrzeuge. Die Zukunft der Elektromobilität bleibt spannend – nicht nur für Hertz und Sixt, sondern für die gesamte Automobilindustrie.

 

Elektrofahrzeuge in der Kritik

Elektroautos haben ihre Vorzüge, aber es gibt auch einige Herausforderungen und Nachteile, die gegen ihre breite Akzeptanz sprechen. Hier sind einige Gründe:

  1. Umweltbilanz: Elektroautos werden oft als “emissionsfrei” bezeichnet, da sie im Betrieb keine direkten Emissionen erzeugen. Allerdings entstehen CO₂-Emissionen bei der Stromproduktion, die berücksichtigt werden müssen. Die Herstellung von Batteriezellen verursacht ebenfalls CO₂. Die CO₂-Bilanz verbessert sich jedoch ab einer bestimmten Fahrleistung1.
  2. Reichweite: Die tatsächliche Reichweite von Elektroautos hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. Verbrauchern, Außentemperatur und individuellem Fahrverhalten. Im Winter kann die Reichweite aufgrund der Kälte beeinträchtigt sein2.
  3. Anschaffungskosten: Hohe Anschaffungskosten sind ein häufig genannter Grund gegen Elektroautos. Dies kann potenzielle Käufer abschrecken.
  4. Ladeinfrastruktur: Die Verfügbarkeit von Ladestationen ist ein weiteres Problem. In Deutschland gibt es 1,4 Millionen zugelassene Elektrofahrzeuge aber nur 15.800 Schnell Ladepunkte. Das bedeutet, dass 88 Fahrzeuge sich einen Schnell Ladepunkt teilen müssen. Viel zu wenig, um sicher von A nach B zu gelangen.
  5. Wartungskosten: Obwohl Elektroautos weniger bewegliche Teile haben, können Reparaturen teuer sein, insbesondere bei Batterieproblemen. Die auftretenden Defekte sind komplexer, weil die Fahrzeuge über mehr IT und Sensoren verfügen. Reparaturen können oft nur von teueren IT-Experten vollzogen werden.
  6. Fahrerlebnis: Einige Menschen bevorzugen das Fahrgefühl von Verbrennungsmotoren und sind skeptisch gegenüber der Geräuschlosigkeit von Elektroautos.

 

Abschied vom Elektroauto

Insgesamt ist die Entscheidung für oder gegen Elektroautos individuell und hängt von persönlichen Präferenzen, Nutzungsgewohnheiten ab. Die Mietwagenkonzerne haben jedoch bereits Bilanz gezogen. Der Abschied vom Elektroauto ist die Lösung. Viele Privatnutzer dürften folgen und ebenfalls in den kommenden Jahren ihre Elektroautos verkaufen. Noch handelt es sich in den meisten Fällen um Neuwagen. Noch greift Garantie und es fallen kaum Reparaturen an. Doch in wenigen Jahren werden auch Privatpersonen mit den Problemen der Elektrofahrzeuge konfrontiert. Hohe Wartungskosten dürften auch begeisterten E-Auto-Fans noch für Überraschungen sorgen.

 

Zukunft der Mobilität

Klar ist: die Zukunft der Mobilität ist nicht Verbrenner. Wasserstoff spielt eine immer bedeutendere Rolle in der Zukunft der Mobilität. Derzeit sind nur wenige tausend wasserstoffbetriebene Pkw auf deutschen Straßen unterwegs. Doch dies könnte sich bald ändern. Hier sind einige Aspekte, die verdeutlichen, warum Wasserstoff ein Schlüssel für die Mobilität der Zukunft sein kann:

  1. Reichweite und Schnellbetankung: Wasserstofffahrzeuge eignen sich besonders für Anwendungen, bei denen größere Reichweiten erforderlich sind, wie beispielsweise im Schwerlasttransport, bei Binnenschiffen und auf nicht elektrifizierten Nebenstrecken (#Lokführer). Die Betankung mit Wasserstoff ist vergleichbar schnell wie bei herkömmlichen Kraftstoffen.
  2. CO₂-Neutralität: Wasserstoff kann aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind und Sonne gewonnen werden. Fahrzeuge, die mit grünem Wasserstoff betrieben werden, sind lokal CO₂-frei und tragen zur Reduzierung der Umweltauswirkungen des Verkehrssektors bei.
  3. Keine giftigen Batterien nötig: nicht nur, dass weltweit nicht genügend Rohstoffe vorhanden sind, um die Mobilität zu elektrifizieren. Die Batterien sind giftig und die Produktion ist umweltschädlich.
  4. Infrastrukturausbau: Um Wasserstoff als Antrieb der Zukunft zu etablieren, müssen Technologien wie Brennstoffzellen und Elektrolyseure weiterentwickelt, Standards festgelegt und die Infrastruktur, einschließlich Tankstellen und Verteilnetze, ausgebaut werden.
  5. Forschung und Zusammenarbeit: Die Fraunhofer-Gesellschaft und andere Forschungseinrichtungen arbeiten an zahlreichen Projekten, um Wasserstofftechnologien voranzutreiben. Sie unterstützen die Politik und die Industrie bei der Entwicklung und Umsetzung von Wasserstoffstrategien 1.

Der Abschied vom Elektroauto findet statt. Wasserstoff bietet insgesamt eine vielversprechende Perspektive für eine nachhaltige und umweltfreundliche Mobilität der Zukunft. Es ist wichtig, dass wir weiterhin in Forschung und Entwicklung investieren, um diese Technologie voranzutreiben und ihre Potenziale voll auszuschöpfen.

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Von Chris