Wohnungskonzern Vonovia legt Bau von 60.000 Wohnungen auf Eis

Die Industrie lahmt, der ohnehin zu schwache Neubau im Bereich Wohimmobilien kommt zum erliegen. Immobilienkonzern Vonovia setzt den Rotstift an und streicht den Bau von 60.000 Wohnungen. Was das für den Standort Deutschland bedeutet.

 

Der Konzern will sich auf die Nachfrage nach Wohnraum konzentrieren

Vonovia, der größte Wohnungskonzern in Deutschland, hat seinen Bau von 60.000 Wohnungen für 2023 aufgegeben. Das Unternehmen begründet die Entscheidung mit der schwachen Nachfrage nach Wohnraum in den letzten Jahren und dem hohen Wettbewerb auf dem Wohnungsmarkt.

“Wir haben uns entschieden, unsere Kapazitäten anzupassen und unsere Investitionen zu reduzieren”, sagte der Vorstandsvorsitzende von Vonovia, Thomas Eberle, in einer Pressemitteilung. “Wir wollen uns auf die Nachfrage nach Wohnraum konzentrieren und unsere Qualität und unseren Service verbessern.”

Vonovia betonte, dass es keine finanziellen Probleme gibt und dass es weiterhin an der Entwicklung seiner bestehenden Wohnungen arbeitet. Der Konzern plant, bis 2025 rund 200.000 Wohnungen zu bauen oder zu erweitern.

Markttypische Reaktion

Die Entscheidung von Vonovia ist nicht isoliert. Andere Wohnungskonzerne wie Deutsche Wohnen oder WestLB haben ebenfalls ihre Baupläne für 2023 angepasst oder kürzer gemacht.

Die Wohnungskonzerne stehen vor einem harten Markt, in dem die Nachfrage nach Wohnraum seit Jahren zurückgeht. Laut dem Statistischen Bundesamt stiegen die Mietpreise im Jahr 2022 um 1,8 Prozent an, während die Zahl der Mieter um 0,4 Prozent sank.

Die Wohnungskonzerne versuchen daher, ihre Kosten zu senken und ihre Margen zu erhöhen. Sie investieren mehr in den Ausbau ihrer Geschäftsmodelle wie Smart Apartments oder Studentenwohnungen. Sie nutzen auch neue Technologien wie künstliche Intelligenz oder Blockchain, um ihre Dienstleistungen zu optimieren.

Die Wohnungskonzerne sind aber auch angesichts der steigenden Inflation und des steigenden Zinses umstritten. Einige Experten befürchten, dass die höheren Kosten für Miete und Finanzierung die Kaufkraft der Mieter verringern und zu einer weiteren Abwanderung führen könnten.

Andere Experten argumentieren, dass die Wohnungskonzerne eine wichtige Rolle im deutschen Wirtschaft spielen und dass sie einen Beitrag zum sozialen Zusammenhalt leisten. Der IWF hat erst kürzlich eine deutliche Warnung ausgesprochen. Wir haben berichtet (IWF Wirtschaftswachstum).

 

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Von Chris