Verkehrswende in Gefahr: Tausende Busfahrer gehen in Rente

Die Verkehrswende in Deutschland steht vor einer ernsthaften Herausforderung: Tausende Busfahrerinnen und Busfahrer gehen in den nächsten Jahren in den wohlverdienten Ruhestand. Diese Entwicklung gefährdet nicht nur den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), sondern hat auch weitreichende Folgen für die Mobilität der Bevölkerung.

In diesem Artikel erfährst du die Hintergründe dieser Situation und warum die Politik bisher nicht ausreichend auf diese Problematik reagiert hat.

Demografischer Wandel und seine Auswirkungen

Der demografische Wandel ist Teil des Problems. Die Bevölkerung schrumpft, gleichzeitig steigt die Zahl der älteren Menschen. Bis zum Jahr 2030 soll die Zahl der über 80-Jährigen um mehr als 60 Prozent zunehmen. Dies hat auch Auswirkungen auf den ÖPNV. Die ländlichen Gebieten sind besonders stark vom demografischen Wandel betroffen. Zurück bleiben vor allem ältere Menschen, die auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen sind.

 

Fachkräftemangel im Busfahrer-Beruf

Die Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa)¹ des arbeitgebernahen Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass rund 54.500 Bus- und Straßenbahnfahrer in absehbarer Zeit den Arbeitsmarkt verlassen werden. In keinem anderen Berufsfeld ist der Anteil der Beschäftigten, die kurz vor dem Ruhestand stehen, so groß. Viele von ihnen sind erfahrene Fachkräfte, die über Jahre hinweg den ÖPNV am Laufen gehalten haben. Klar ist auch: es braucht Zeit, um ausreichend Bus- und Straßenbahnfahrer auszubilden.

 

Warum sind eingewanderte Fachkräfte nicht als Busfahrer geeignet?

Die seit 2015 eingewanderten 1,5 Millionen Fachkräfte haben unterschiedliche Qualifikationen und Berufserfahrungen. Die wenigsten hiervon sind für den Beruf des Busfahrers geeignet. Sprachliche Barrieren, fehlende Kenntnisse über das deutsche Verkehrssystem und kulturelle Unterschiede können die Integration in den Beruf erschweren.

Zudem sind die Anforderungen an Busfahrer hoch: Sie müssen nicht nur sicher fahren, sondern auch freundlich und hilfsbereit mit den Fahrgästen umgehen. Der Beruf erfordert hohes Verantwortungsbewusstsein. Daran scheitert es oft.

 

Politik und ihre Versäumnisse

Die Politik hat bisher zu wenig unternommen, um den drohenden Fachkräftemangel im Busfahrer-Beruf zu begegnen. Es fehlen klare Strategien, um neue Fachkräfte zu gewinnen und die bestehenden zu halten.

Investitionen in die Ausbildung und Weiterbildung von Busfahrern sowie attraktive Arbeitsbedingungen könnten dazu beitragen, den Beruf wieder attraktiver zu machen. Auch die Förderung von Umschulungsmaßnahmen für Menschen, die aus anderen Berufen in den Busfahrer-Beruf wechseln möchten, wäre ein wichtiger Schritt.

 

Fazit

Die Verkehrswende in Deutschland ist in Gefahr, wenn nicht schnell gehandelt wird. Die Politik muss den demografischen Wandel ernst nehmen und gezielte Maßnahmen ergreifen, um den Fachkräftemangel im Busfahrer-Beruf zu beheben. Nur so kann der ÖPNV langfristig aufrechterhalten und die Mobilität der Bevölkerung sichergestellt werden.1

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Von Chris