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10 Jahre wir schaffen das

2015 öffnete Bundeskanzlerin Merkel die Grenzen, mit dem Ziel, durch massive Einwanderung dringend benötigte Fachkräfte nach Deutschland zu holen. Schnell wurden Integrationskurse und inklusive Programme gestartet. Zehn Jahre später – Zeit für eine Bilanz.

1. Fachkräftemangel

2015 bestand akuter Fachkräftemangel vor allem in Gesundheits‑ und Pflegeberufen sowie in technischen Branchen und Handwerk, inklusive MINT‑Berufen (Mathematik/Informatik/Naturwissenschaften/Technik). Trotz Zuwanderung und dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz ab 2020 herrschen 2025 weiterhin Engpässe – besonders im Pflegebereich, Bau‑ und Handwerksberufen, IT sowie Berufskraftfahrern und Erziehern. Der MINT‑Fachkräftemangel blieb trotz digitaler Förderungen bestehen.

Fachkräftemangel: Wer 2015 nach Deutschland eingereist ist, zwei Jahre intensiv Deutsch gelernt und anschließend eine dreijährige Ausbildung absolviert hat, steht spätestens seit 2020 dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. Besonders in den Bereichen Pflege, Altenversorgung und Gastronomie hätte diese Entwicklung den akuten Personalmangel längst entschärfen sollen.

Dennoch ist die Lage in diesen Branchen heute angespannter denn je. Was ist also falsch gelaufen? Mangelnde Qualifikationen, gefälschte oder keine Unterlagen, unzureichende Integration in den Arbeitsmarkt und die Abwanderung vieler Deutscher Fachkräfte in andere EU-Länder sind nur einige der Gründe, warum die erhoffte Entlastung ausgeblieben ist.



2. Kriminalität – Annahme, Hoffnung, Wirklichkeit

2015 herrschte die Hoffnung, Zuwanderung führe nicht zu mehr Kriminalität. Die Realität zeigt jedoch, dass der Anteil tatverdächtiger Zuwanderer an allen Verdächtigen von über 8 % (2018) auf rund 7 % (2021) sank, aber 2022 wieder bei etwa 7,4 % lag. Gewalt‑Delikte unter tatverdächtigen Zuwanderern schwankten – 2017 zeitweise über 12 % des Gesamtanteils. Die Bundesregierung bezeichnete den Anstieg bei Gewaltdelikten 2024 als „erwartbar“, Kritiker sprechen von unzureichenden Integrationsressourcen. Quelle: Welt: Anstieg von Gewaltdelikten

Die Gewalt in Deutschland ist drastisch gestiegen und inzwischen zur Gefahr für den Wirtschaftsstandort. Firmen bevorzugen sichere Standort. Investitionen werden daher häufiger in Polen, Österreich oder auch Slovenien getätigt.

 

3. Staatsverschuldung

Die Erwartung: Millionen qualifizierte Steuerzahler senken die Staatsverschuldung. Doch die Realität hat gezeigt: ein erheblicher Anteil der Migranten landet in den Sozialsystemen und belastet die Staatskasse erheblich. Die SPD denkt bereits über weitere Steuererhöhungen nach. Laut Sachverständigenrat bleibt die Tragfähigkeit gefährdet. Bei hoher Zuwanderung braucht es strukturelle Reformen, um die Verschuldung nicht dramatisch steigen zu lassen. Kritiker wie Raffelhüschen rechnen Migration für den Sozialstaat als Kostenfaktor – ohne Reformen entstehe ein Barwertnegativsaldo. Quelle Bild: Kosten der Migration

 

4. Gesellschaft – Bewertung durch Unternehmen und Bürger

Unternehmen berichten gemischte Erfahrungen: Während Arbeitsmarktintegration in einigen Fällen gelingt, hapert es bei Qualifikation, Zuverlässigkeit und Sprachkompetenz. Es mangle an grundlegenden Fähigkeiten, gepaart mit unrealistischen Erwartungen. Bürgerumfragen zeigen ein gespaltenes Bild – von positiver Grundhaltung bis zu wachsenden Ängsten vor Parallelgesellschaften. Migrationsforscher ziehen 2025 eine „negative Bilanz“: Arbeitsmarktintegration habe nicht die gewünschten Erfolge erzielt. Die Bevölkerung ist nicht bereit, die immensen Kosten der fehlgeleiteten Politik zu übernehmen. FAZ: Bilanz der Flüchtlingswelle


Zuwanderung hat Deutschland massiv verändert. Der Fachkräftemangel besteht weiter, das Kriminalitätsbild ist komplex, und die Staatsverschuldung hat einen traurigen Rekord erreicht. Die Erwartungen waren von Anfang an unrealistisch und von idealistischen Weltbildern geprägt. Das Eingeständnis, einen Fehler begangen zu haben, kam 9 Jahre zu spät.

Wann hätte der Fehler erkannt werden müssen – und welche Konsequenzen?

Politische Landkarte Deutschland

Politische Landkarte Deutschland

Bereits ab 2016/2017 hätte klar sein müssen, dass die Integration langsamer verläuft als erwartet: mangelnde Sprachkenntnisse, langwierige Anerkennungsverfahren, begrenzte Arbeitsmarktbeteiligung. Konsequenzen: die Grenzen hätten geschlossen und die Konzepte zunächst angepasst werden müssen. Migration ist wichtig – keine Frage – aber die Selektion der Einwanderung ist hierbei entscheidend. Fachkräfte ja. Kriminelle Straftäter nein. Diese Erwartung der Bürger wurde 10 Jahre lang missachtet.

Die Folge: die Deutschen Bürger wünschen sich mehrheitlich eine Regierung mit Fokus auf Wirtschaftspolitik und selektiver Einwanderung. Einem Konzept, wie es in der Schweiz oder auch Australien seit Jahren erfolgreich praktiziert wird. Die politische Landkarte Deutschland zeigt dies deutlich.




Abschiebungspraxis im Vergleich – Polen, Österreich, Schweiz

Deutschland steht oft in der Kritik, Abschiebungen ineffektiv umzusetzen. Im Vergleich:

  • Österreich setzt auf klare Fristen und Residenzpflicht bei Duldung, flankiert durch Rückübernahmeabkommen.
  • Schweiz arbeitet mit schnellen Dublin-Verfahren und Rückführzentren außerhalb des Schengen‑Raums.
  • Polen verhängt bei Dublin‑Rückstellungen strenge Kontrollen und registriert zügige Abschiebungen nach Osteuropa.

Deutschland hätte schon 2016/17 Abschiebeverfahren bündeln und restriktiver umsetzen müssen – parallel zur besseren Integration der Arbeitswilligen.

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Von Chris