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Wie halte ich mein Team in der Krise motiviert?

Wie halte ich mein Team in der Krise motiviert? Krisenzeiten stellen Führungskräfte und Mitarbeiter gleichermaßen vor besondere Herausforderungen. Unsicherheit über Märkte, Lieferketten oder wirtschaftliche Rahmenbedingungen wirkt sich direkt auf die Stimmung im Unternehmen aus. Gerade jetzt ist es entscheidend, Motivation und Vertrauen im Team zu erhalten – denn leistungsfähige Teams sind die Basis für Stabilität und zukünftiges Wachstum.

Transparenz schafft Vertrauen

In Krisen wächst der Informationsbedarf enorm. Mitarbeiter wollen wissen, wo das Unternehmen steht und welche Perspektiven es gibt. Offene Kommunikation über Zahlen, Entwicklungen und Herausforderungen schafft Vertrauen. Wer als Führungskraft regelmäßig Einblicke gibt, nimmt Unsicherheiten und stärkt das Gefühl, Teil der Lösung zu sein.




 

Kurze Planungszyklen mit Monats-OKRs

Langfristige Planungen verlieren in unsicheren Zeiten oft an Relevanz. Stattdessen helfen kurze, agile Zyklen. Mit Monats-OKRs (Objectives and Key Results) können Teams ihre Ziele flexibel anpassen und bleiben dennoch fokussiert. Die klare Struktur sorgt für Orientierung, während die kurze Laufzeit Raum für schnelle Reaktionen lässt.

Sichtbare Quick-Wins erzielen

Gerade wenn die großen Erfolge auf sich warten lassen, sind kleine, sichtbare Fortschritte entscheidend für die Motivation. Quick-Wins sind konkrete, schnell erreichbare Ergebnisse, die zeigen: Wir bewegen etwas – auch in schwierigen Phasen. Sie wirken wie „Energie-Boosts“ im Projektalltag und geben den Mitarbeitern das Gefühl, dass ihr Einsatz Wirkung zeigt.

unternehmertum heute chancen in zeiten der krise Psychologen sprechen hier vom sogenannten Progress-Prinzip: Laut einer vielzitierten Harvard-Studie von Teresa Amabile und Steven Kramer ist das Erleben von Fortschritt einer der wichtigsten Faktoren für Motivation und Zufriedenheit im Job. Bereits kleine Schritte – ein erfolgreich abgeschlossener Teilprozess, ein positives Kundenfeedback oder die Einführung eines effizienteren Tools – erhöhen nachweislich die Leistungsbereitschaft. Teams, die regelmäßig Fortschritte sehen, sind laut Studie bis zu 25 % produktiver als Teams, die nur auf große Ziele hinarbeiten.

Quick-Wins haben noch einen weiteren Effekt: Sie schaffen psychologische Stabilität. Wenn ein Projekt oder eine Krise komplex und unübersichtlich erscheint, können greifbare Erfolge Orientierung geben. Sie reduzieren das Gefühl von Stillstand und vermitteln: „Wir sind auf dem richtigen Weg.“ Besonders in angespannten Situationen hilft es, Meilensteine bewusst sichtbar zu machen – etwa durch kurze Team-Updates, kleine Feierrituale oder digitale Projekt-Dashboards, die den Fortschritt dokumentieren.

Das macht Quick-Wins zu einem unverzichtbaren Werkzeug in der Krisenführung. Sie sind nicht nur ein Symbol für Handlungsfähigkeit, sondern auch eine Investition in die Zuversicht des Teams, dass sich Anstrengung auszahlt.

 

Gezieltes Upskilling – Digitalkompetenzen stärken

Krisen beschleunigen digitale Transformation. Unternehmen, die in das Upskilling ihrer Mitarbeiter investieren, schaffen doppelte Effekte: Sie erhöhen die Wettbewerbsfähigkeit und geben dem Team das Gefühl, zukunftssicher aufgestellt zu sein. Besonders digitale Kompetenzen – von Collaboration-Tools bis hin zu Datenanalyse – sollten im Fokus stehen.

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Psychologische Sicherheit fördern

Fehler passieren – gerade wenn Neues ausprobiert wird. Entscheidend ist, wie Führungskräfte damit umgehen. Studien zeigen, dass in Organisationen mit einer Kultur der psychologischen Sicherheit Mitarbeiter bis zu 30 % mehr Innovationsideen einbringen als in Unternehmen, in denen Fehler sanktioniert werden. Laut einer Untersuchung von Google im Rahmen des „Project Aristotle“ war psychologische Sicherheit sogar der wichtigste Erfolgsfaktor für Hochleistungsteams – noch vor klaren Rollen, Zielen oder Vergütungssystemen.

Fehlerkultur – die oft verpasste Chance

 

Teams, die Fehler als Lernchancen verstehen, entwickeln eine Kultur, in der Mitarbeiter bereit sind, Risiken einzugehen, Vorschläge einzubringen und offen über Probleme zu sprechen. Eine Harvard Business School-Studie von Amy Edmondson zeigt, dass Mitarbeiter in psychologisch sicheren Teams doppelt so häufig Verbesserungsvorschläge machen und Fehlermeldungen drei- bis viermal häufiger gemeldet werden. Das klingt zunächst nach mehr Problemen, ist aber ein klarer Vorteil: Nur was angesprochen wird, kann auch verbessert werden.

Diese Offenheit ist eine wesentliche Voraussetzung für Innovation. Denn neue Geschäftsmodelle, Produkte oder Prozesse entstehen selten fehlerfrei. Unternehmen, die hier Mut zur Lernkultur zeigen, steigern nicht nur ihre Anpassungsfähigkeit, sondern auch ihre Attraktivität als Arbeitgeber. In einer Zeit, in der laut Gallup-Studie nur 17 % der Mitarbeiter in Deutschland eine hohe emotionale Bindung zu ihrem Unternehmen haben, ist das ein entscheidender Wettbewerbsvorteil.

 

Anerkennung für Fortschritt – nicht nur für Ergebnisse

Wenn die Rahmenbedingungen schwierig sind, können Ergebnisse oft nicht in der gewünschten Form erreicht werden. Umso wichtiger ist es, den Fortschritt zu würdigen: Wer sich anstrengt, neue Wege geht und dazu beiträgt, dass das Team handlungsfähig bleibt, verdient Anerkennung. Lob für Einsatz und Lernbereitschaft wirkt in Krisenzeiten stärker als reine Ergebnisorientierung.

Benefits steigern die Motivation

 

Führung gibt Richtung, Struktur und Sinn

In der Krise suchen Menschen Halt. Führungskräfte übernehmen hier eine zentrale Rolle: Sie geben die Richtung vor, schaffen klare Strukturen und vermitteln Sinn. Wer seinem Team aufzeigt, dass die gemeinsame Arbeit einen Beitrag zum großen Ganzen leistet, fördert Motivation und Zusammenhalt.




Gerade in Krisenzeiten kann ein gemeinsamer Betriebsausflug eine starke motivierende Wirkung entfalten. Abseits des Arbeitsalltags entsteht Raum für Begegnungen auf Augenhöhe, neue Impulse und gemeinsame Erlebnisse, die den Teamgeist stärken. Solche Aktivitäten zeigen den Mitarbeitern Wertschätzung, fördern Vertrauen und schaffen positive Erinnerungen, die sich langfristig auf die Zusammenarbeit im Alltag auswirken. Ein gut geplanter Ausflug vermittelt außerdem das Gefühl, dass das Unternehmen auch in herausfordernden Zeiten in die Motivation und das Wohlbefinden des Teams investiert.

 

Wie halte ich mein Team in der Krise motiviert?

Ein motiviertes Team in Krisenzeiten ist kein Zufall, sondern das Ergebnis bewusster Führung. Transparenz, kurze Zyklen, sichtbare Fortschritte, Lernkultur und Anerkennung sind die zentralen Hebel. Gelingt es, psychologische Sicherheit zu schaffen und zugleich Orientierung zu geben, wird das Team nicht nur durch die Krise getragen, sondern gestärkt daraus hervorgehen.

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Von Chris