Deutschlands Wirtschaftswachstum im Jahr 2024

Deutschlands Wirtschaftswachstum im Jahr 2024 ist von Stagnation und Unsicherheit geprägt. Während andere europäische Länder moderate Wachstumsraten verzeichnen, bleibt die deutsche Wirtschaft hinter den Erwartungen zurück. In diesem Artikel beleuchten wir die Hintergründe dieser Entwicklung, präsentieren relevante Zahlen und Fakten und ziehen Vergleiche zu den wirtschaftlichen Erfolgen anderer europäischer Länder.

 

Ursachen für das schwache Wirtschaftswachstum

  1. Schwache Inlandsnachfrage und Konsumzurückhaltung: Trotz steigender Reallöhne, die eigentlich eine Belebung des Konsums erwarten ließen, bleibt die private Nachfrage in Deutschland schwach. Dies spiegelt sich auch in der Sparquote wider, die in den letzten Quartalen auf 11,3 % gestiegen ist – deutlich über dem Durchschnitt der Jahre vor der Corona-Pandemie​. Viele Haushalte legen den Einkommensanstieg als Ersparnis zurück, anstatt ihn für Konsumgüter auszugeben, was den privaten Konsum hemmt. Hätte sich das Sparverhalten seit dem letzten Quartal 2023 nicht verändert, wäre der Konsum um fast 1 % gestiegen​, stellt das IFO Institut fest. Ein Anstieg der Sparquote deutet auf allgemeine Unsicherheit hin.
  2. Industriekrise und rückläufige Exporte: Der Industriesektor in Deutschland kämpft mit schwachen Auftragseingängen, insbesondere im Baugewerbe und im verarbeitenden Gewerbe. Die Auftragsbücher, die in den letzten Jahren gut gefüllt waren, haben sich deutlich geleert, und eine Trendwende ist bislang nicht absehbar. Im Außenhandel sind die nominalen Exporte im August 2024 um 0,8 % gegenüber dem Vormonat gefallen​¹. Besonders die Automobil- und Metallbranche sehen düstere Perspektiven für das kommende Jahr​, was unter anderem an der verfehlten Verkehrspolitik liegt.
  3. Schleppende globale Nachfrage: Auch die schwache globale Nachfrage nach deutschen Industriegütern belastet die Exportwirtschaft. Internationale Handelskonflikte und protektionistische Maßnahmen, insbesondere aus China und den USA, verschärfen diese Situation zusätzlich. Der RWI/ISL-Containerumschlag-Index deutet zwar auf eine leichte Erholung im globalen Güterverkehr hin, doch die Konkurrenz aus Ländern wie China bleibt ein ernsthaftes Problem für deutsche Exporteure​.
  4. Politisches Versagen: Deutschland sieht sich mit langanhaltenden strukturellen Problemen konfrontiert. Der Fachkräftemangel hat sich mit dem Import von Migranten nicht lösen lassen sondern das Problem verschärft. In vielen Branchen verhindert die Bürokratie, den Wachstumsmotor anzukurbeln. Gleichzeitig tragen die relativ hohen Energiepreise dazu bei, dass die Wettbewerbsfähigkeit² deutscher Unternehmen auf den globalen Märkten nachlässt​.




Wirtschaftliche Entwicklung in Zahlen

  • Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird im Jahr 2024 voraussichtlich stagnieren, nachdem es im dritten Quartal keine signifikante Verbesserung gab​. Für das Gesamtjahr 2024 erwartet das ifo-Institut eine Wachstumsrate von nur 0,2 % für Deutschlands Wirtschaftswachstum, mit einer allmählichen Erholung ab 2025​³.
  • Die Sparquote der privaten Haushalte ist im zweiten Quartal 2024 auf 11,3 % gestiegen, was auf Unsicherheit und eine Zurückhaltung beim Konsum hinweist​.
  • Die Arbeitslosenquote wird 2024 voraussichtlich bei 6,0 % liegen, was einem Anstieg um 0,3 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr entspricht​.

 

Europäischer Vergleich

Den Bürgern wird der russische Angriffskrieg als Grund für die wirtschaftliche Schwäche genannt. Dies ist jedoch nur die halbe Wahrheit, wie der europäische Vergleich zeigt. Denn im Vergleich zu anderen europäischen Volkswirtschaften schneidet Deutschland 2024 schlechter ab. Länder wie Frankreich und Spanien verzeichnen trotz globaler Herausforderungen ein moderates Wachstum. Diese Unterschiede lassen sich auf mehrere Faktoren zurückführen:

  1. Bauwirtschaft und öffentliche Investitionen: Länder wie Spanien und Frankreich investieren verstärkt in ihre Infrastruktur und den Wohnungsbau. Spanien verzeichnete beispielsweise ein Wachstum von 0,5 % im dritten Quartal 2024, unterstützt durch umfangreiche staatliche Bauprojekte​. In Deutschland hingegen stagnieren die Bauaufträge, insbesondere im Wohnungsbau, was die Baukonjunktur belastet​.
  2. Exportorientierte Wirtschaften: Während Deutschland stark auf den Export von Industriegütern angewiesen ist, konnten andere Länder wie Frankreich ihre Binnenmärkte besser stabilisieren. Frankreichs Konsumsektor profitiert von einer niedrigeren Sparquote und einer stärkeren Inlandsnachfrage, was die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit stärkt​.
  3. Energiepreise und Wettbewerbsfähigkeit: Deutschlands hohe Energiepreise belasten die Produktionskosten, insbesondere im verarbeitenden Gewerbe. Länder wie Polen und Tschechien profitieren hingegen von niedrigeren Energiekosten und attraktiveren Bedingungen für Unternehmen, was ihnen einen Wettbewerbsvorteil verschafft​. So ist Energie in Deutschland etwa doppelt so teuer wie in Polen. Schuld hieran ist unter anderem die CO2 Steuer, die von der Bundesregierung bereits zum zweiten mal dieses Jahr erhöht wurde. Die Energiewende in Deutschland gilt als gescheitert. 

Maßnahmen zur Erholung

Die deutsche Bundesregierung hat Maßnahmen zur Belebung der Konjunktur angekündigt, die insbesondere auf öffentliche Investitionen und die Entlastung von Unternehmen abzielen. Dazu gehört die Umsetzung einer Wachstumsinitiative, die ab 2025 Früchte tragen soll​. Gleichzeitig wurde der Ruf laut, die „Superreichen“ stärker zu besteuern.

Klar ist, dass hier vor allem Unternehmer und selbstständige leiden werden. Etwa Ärzte, die mit ihren Einnahmen den kompletten Praxisbetrieb finanzieren müssen. Höhere Steuern werden dazu führen, dass noch mehr Unternehmen abwandern und dem Standort Deutschland den Rücken kehren.

Jobs Automobilsektor Zukunft

 

Deutschlands Wirtschaftswachstum

Deutschlands Wirtschaftswachstum befindet sich 2024 in einer schwierigen wirtschaftlichen Phase, geprägt von strukturellen Problemen, einer schwachen Nachfrage und globalen Herausforderungen. Während andere europäische Länder moderate Wachstumsraten verzeichnen, kämpft die deutsche Wirtschaft mit stagnierenden Exporten und einer hohen Belastung durch die Einwanderung in die Sozialsysteme.

Es bleibt abzuwarten, ob die geplanten Wachstumsinitiativen der Bundesregierung ab 2025 die erhoffte Wende bringen werden. Bis dahin ist mit einem schleppenden Wachstum und steigender Arbeitslosigkeit zu rechnen.

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Von Chris