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Was verdient man als Bettler? 200 € pro Tag als Bettler – realistisch?

In sozialen Medien kursieren derzeit zahlreiche Beiträge über das hohe „Gehalt als Bettler“. Manche behaupten, Bettler würden in deutschen Innenstädten bis zu 200 Euro pro Tag einnehmen, andere von 300 Euro täglich. Doch stimmt das wirklich? Wie viel verdient man tatsächlich mit Betteln – und welche Unterschiede gibt es zwischen den Städten und Jahreszeiten?

Betteln in Deutschland – steuerfrei, aber kein Beruf

Der Begriff „Gehalt als Bettler“ ist eigentlich falsch. Ein Gehalt setzt ein Arbeitsverhältnis voraus – Betteln ist hingegen eine Form der Bettelei ohne Arbeitsvertrag oder Arbeitgeber. Dennoch ist interessant: Die Einnahmen aus dem Betteln sind in Deutschland komplett steuerfrei. Es handelt sich um Schenkungen, die nicht der Einkommensteuer oder Sozialversicherungspflicht unterliegen. Wer also 200 Euro am Tag erhält, darf diese vollständig behalten. Das Brutto ist gleich Netto – eine Seltenheit in Deutschland.

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Wie viel verdient man als Bettler wirklich?

Recherchen und Erfahrungsberichte zeigen: Die Spanne ist groß. In kleineren Städten liegt der durchschnittliche Tagesverdienst zwischen 20 und 80 Euro. In großen Städten wie München, Berlin oder Hamburg können es dagegen auch 100 bis 400 Euro pro Tag sein – besonders in der Weihnachtszeit, während der Wiesn oder bei Großveranstaltungen. Faktoren wie Standort, Wetter, Kleidung, Auftreten und Sympathie spielen eine enorme Rolle.

Ein Beispiel: Wer sich in der Münchner Fußgängerzone positioniert, wo täglich zehntausende Menschen vorbeilaufen, hat eine deutlich höhere Chance auf Spenden als jemand in einem kleinen Vorort. Auch Hunde, Musikinstrumente oder ein Pappschild mit emotionaler Botschaft können die Spendenbereitschaft der Passanten beeinflussen.

Interessant: die Kleidung ist entscheidend. Wenn die Kleidung zu schäbig ist, wenden sich Personen ab. Zu modisch darf es aber auch nicht sein. Das höchste Gehalt als Bettler erhält man also mit abgetragener aber ordentlichen Kleidung.

 

200 € pro Tag – möglich, aber nicht die Regel

Die oft zitierten 200 Euro pro Tag sind durchaus möglich, aber keineswegs der Durchschnitt. In der Realität schaffen das nur wenige – meist an stark frequentierten Orten und zu Spitzenzeiten. Auch organisierte Bettelgruppen, die gezielt in Großstädten arbeiten, können diese Summen erreichen. Einzelne Bettler berichten in Foren von Wochenumsätzen um 800 bis 1.000 Euro. Doch diese Zahlen sind Ausnahmen.

Emotionale Belastung und soziale Realität

Betteln ist kein leichter Weg, an Geld zu kommen. Es ist psychisch belastend, erfordert Durchhaltevermögen und bedeutet soziale Ausgrenzung. Viele Bettler stehen stundenlang in Kälte oder Regen, werden von Passanten ignoriert oder beschimpft. Der vermeintliche „einfache Verdienst“ ist also mit großen seelischen Belastungen verbunden.




 

Wie viel kann man mit Flaschen sammeln verdienen?

Eine Alternative oder Ergänzung zum Betteln ist das Flaschensammeln. Leergut bringt in Deutschland zwischen 8 und 25 Cent pro Stück. Wer acht Stunden lang systematisch Pfandflaschen sammelt – etwa nach Großveranstaltungen – kann zwischen 15 und 50 Euro pro Tag erzielen. Besonders lukrativ ist das Sammeln nach Festivals oder Fußballspielen, wo oft hunderte Pfandflaschen liegenbleiben. Auch hier gilt: Aufwand, Zeit und Standort entscheiden über den tatsächlichen Verdienst.

Wer einen ohnehin geplanten Spaziergang mit Flaschensammeln verbindet, kann also nebenbei ein paar Euro einsammeln. Warum auch nicht? Ein festes Einkommen oder gar ein Beruf ist Flaschensammeln jedoch nicht.

 

Wer kein Studium hat, muss nicht betteln

Viele Menschen glauben, dass ohne Studium kaum noch Chancen auf ein gutes Einkommen bestehen. Doch das stimmt nicht. Es gibt zahlreiche Berufe, in denen man auch ohne akademische Ausbildung sehr gut verdienen kann. Die besten Berufe ohne Studium mit Gehalts-Check finden Sie hier:

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Geld verdienen mit Bewertungen – eine echte Alternative

Wer nur ein kleines zusätzliches Einkommen sucht, kann auch mit Bewertungen Geld verdienen. Viele Plattformen zahlen kleine Beträge für Produktbewertungen oder Umfragen. Es geht darum, die Meinung zu neuer Verpackung zu erfahren oder auch Produkttests von Dienstleistungen. Das ist legal, einfach und funktioniert von zu Hause oder unterwegs. Voraussetzung ist ein Smartphone oder Computer. Mehr dazu erfahren Sie hier: Geld verdienen mit Bewertungen

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Was verdient man als Bettler? – Zusammenfassung

Betteln kann, zumindest in Ballungsgebieten und zu bestimmten Zeiten, tatsächlich ein überraschend hohes Einkommen bringen – bis zu 400 Euro am Tag sind möglich. Dennoch ist es kein stabiler oder würdevoller Weg, Geld zu verdienen. Wer bereit ist, Zeit und Energie in eine echte Tätigkeit zu investieren, hat langfristig bessere Chancen auf finanzielle Sicherheit. Ob mit handwerklichem Geschick, einfachen Online-Jobs oder Tätigkeiten ohne Studium – Alternativen gibt es viele.

Ist Betteln in Deutschland erlaubt?
Ja, Betteln ist grundsätzlich erlaubt, solange es friedlich geschieht. Aggressives oder organisiertes Betteln kann jedoch von Ordnungsämtern untersagt werden.
Muss man das Geld vom Betteln versteuern?
Nein. Einnahmen aus dem Betteln gelten als Schenkungen und sind steuerfrei, solange keine gewerbliche Absicht besteht.
Wie viel verdient ein Bettler durchschnittlich?
Im Durchschnitt zwischen 30 und 100 Euro pro Tag, abhängig von Stadt, Jahreszeit und Standort. In Ausnahmefällen können es bis zu 400 Euro sein.
Wie viel verdient man mit Flaschen sammeln?
Mit Pfandflaschen lassen sich je nach Einsatz und Ort zwischen 15 und 50 Euro pro Tag verdienen. Besonders lukrativ ist das Sammeln nach Großveranstaltungen.
Gibt es Alternativen zum Betteln?
Ja. Wer etwas Zeit investiert, kann mit Online-Umfragen, Produkttests oder Nebenjobs ohne Studium Geld verdienen. Eine Übersicht bietet dieser Artikel.

Beobachtung: Bettler-Report aus Kaiserslautern

Ein anonymer Beobachter hat aus persönlichem Interesse einen Bettler in Kaiserslautern, also einer typischen deutschen Durchschnittsstadt, zwischen 15:00 und 16:00 Uhr beobachtet. Von der ersten Etage aus hatte die Person einen direkten Blick auf den Bettler und den Hut, den er in der Hand hielt.

„Der Mann – ein älterer Südosteuropäer mit grauem Bart – kniete auf einer Tasche, stützte sich auf einen Krückstock und zitterte auffällig. Das Bild war mitleiderregend und schien gezielt auf Emotionen zu wirken. Innerhalb einer Stunde zählte ich 24 Personen, die Geld in seinen Hut warfen – darunter drei Männer und 19 Frauen oder Kinder, die das Geld im Auftrag der Eltern gaben. Ich sah eine Frau, die einen 10-Euro-Schein einwarf, und viele Personen, die Münzen gaben. Nach meiner Zählung summierte sich der Betrag in dieser einen Stunde auf rund 43 Euro. Hochgerechnet auf einen Acht-Stunden-Tag wären das etwa 344 Euro täglich – also rund 6.800 bis 7.000 Euro im Monat.“

Natürlich ist das Gehalt als Bettler von der Uhrzeit abhängig und von vielen anderen Faktoren. Es wird zudem nicht konstant 8 Stunden lang die selbe Spendenbereitschaft herrschen. Dennoch ist die Beobachtung erstaunlich und zeigt, dass Betteln finanziell weit ertragreicher sein kann, als viele glauben. Wie allgemein bekannt, werden viele dieser Bettlergruppen abends von Fahrzeugen eingesammelt und ein erheblicher Teil des Geldes landet bei sogenannten „Bettelorganisationen“.




 

Lohnt sich Betteln?

lohnt sich betteln? Rein rechnerisch kann sich Betteln tatsächlich lohnen – zumindest kurzfristig und in stark frequentierten Innenstadtlagen. Wer regelmäßig mehrere hundert Euro am Tag einnimmt, erzielt rechnerisch ein höheres Monatseinkommen als viele Arbeitnehmer.

Dennoch ist Betteln kein nachhaltiges oder sicheres „Einkommen“. Es fehlt jede soziale Absicherung, jede Planbarkeit und jede Würde. Wer ernsthaft über seine finanzielle Zukunft nachdenkt, sollte diesen Weg daher nicht als Alternative sehen. Es gibt viele legale und menschlich erfüllendere Möglichkeiten, Geld zu verdienen – ob durch Nebenjobs, Online-Tätigkeiten oder sehr interessante Berufe ohne Studium.

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Von Chris

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