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Gehalt als Assistenzarzt: Bundesländer-Tabelle, Länder-Vergleich & Fakten

Das Gehalt als Assistenzarzt ist in Deutschland überwiegend tarifgebunden (kommunale Kliniken vs. Universitätskliniken). Reale Unterschiede entstehen vor allem durch Dienste, Zuschläge, Fachrichtung, Stufenlaufzeit und Haustarife privater Krankenhausgruppen. Dieser Artikel fasst die wichtigsten Zahlen, Besonderheiten, Arbeitszeiten sowie Nachbarländer-Vergleiche kompakt zusammen. 

Tarifrahmen & typische Spannen

Im ersten Weiterbildungsjahr bewegt sich das Gehalt als Assistenzarzt beim Grundgehalt je nach Träger im Bereich um die mittleren 5.000 Euro brutto pro Monat. Mit zunehmenden Berufsjahren, Schichtarbeit, Bereitschaftsdiensten und Zulagen steigt die Vergütung deutlich an.

Bereits die Kombination aus Wochenend-, Nacht- und Feiertagszuschlägen kann das Monatsbrutto spürbar erhöhen. Wichtig: Die Tabellenentgelte sind bundesweit identisch, sofern der gleiche Tarif (kommunal/Uni) gilt – regionale Differenzen ergeben sich eher bei Mieten, Lebenshaltung und Dienstplangestaltung.




Gehalt als Assistenzarzt in den 16 Bundesländern

Die folgende Übersicht zeigt Start-Grundgehälter je Träger als Orientierung. Da Tarifwerke bundesweit gelten, sind die Werte inhaltlich gleich. Die tatsächliche Auszahlung variiert durch Dienste, Zulagen und Stufenlaufzeit.

Bundesland Kommunale Klinik (VKA) – Einstieg Ä1 Uniklinik (TdL) – Einstieg Ä1
Baden-Württemberg ≈ 5.6 Tsd. € ≈ 5.6 Tsd. €
Bayern ≈ 5.6 Tsd. € ≈ 5.6 Tsd. €
Berlin ≈ 5.6 Tsd. € ≈ 5.6 Tsd. €
Brandenburg ≈ 5.6 Tsd. € ≈ 5.6 Tsd. €
Bremen ≈ 5.6 Tsd. € ≈ 5.6 Tsd. €
Hamburg ≈ 5.6 Tsd. € ≈ 5.6 Tsd. €
Hessen ≈ 5.6 Tsd. € ≈ 5.6 Tsd. €
Mecklenburg-Vorpommern ≈ 5.6 Tsd. € ≈ 5.6 Tsd. €
Niedersachsen ≈ 5.6 Tsd. € ≈ 5.6 Tsd. €
Nordrhein-Westfalen ≈ 5.6 Tsd. € ≈ 5.6 Tsd. €
Rheinland-Pfalz ≈ 5.6 Tsd. € ≈ 5.6 Tsd. €
Saarland ≈ 5.6 Tsd. € ≈ 5.6 Tsd. €
Sachsen ≈ 5.6 Tsd. € ≈ 5.6 Tsd. €
Sachsen-Anhalt ≈ 5.6 Tsd. € ≈ 5.6 Tsd. €
Schleswig-Holstein ≈ 5.6 Tsd. € ≈ 5.6 Tsd. €
Thüringen ≈ 5.6 Tsd. € ≈ 5.6 Tsd. €

Tipp: Nutzen Sie für die individuelle Planung einen Netto-Check – insbesondere bei Teilzeitmodellen, Diensten und Steuerklassen. Hier hilft der Brutto-Netto-Rechner.

 

Nachbarländer: Wie steht Deutschland im Vergleich da?

Österreich zahlt oft 14 Gehälter; das Grundgehalt liegt für Berufseinsteiger in einer ähnlichen Größenordnung wie in Deutschland, wird aber durch Sonderzahlungen, Dienste und regionale Zuschläge geprägt. In der Schweiz sind Assistenzarzt-Löhne je nach Kanton deutlich höher, allerdings bei höheren Lebenshaltungskosten.

Frankreich und einige osteuropäische Nachbarländer liegen beim Grundgehalt tendenziell niedriger; die tatsächliche Belastung und Dienstmodelle unterscheiden sich jedoch erheblich. Kurz: Das Gehalt als Assistenzarzt in Deutschland liegt im europäischen Mittelfeld. Dienste und Karrierefortschritt (Facharzt/Oberarzt) machen den größten Unterschied.

 

Besonderheiten, Arbeitszeiten & Herausforderungen

  • Weiterbildung: Assistenzärzte befinden sich in der Facharztweiterbildung (meist 5–6 Jahre) mit strukturierten Rotationen und Logbuch. Gezielte Rotationsplanung beschleunigt Kompetenzaufbau und Stufenanstieg.
  • Arbeitszeiten: Tariflich sind 40–42 Stunden pro Woche üblich. In der Praxis können durch Dienste, Rufbereitschaften und Bürokratie höhere Wochenarbeitszeiten anfallen. Eine saubere Zeiterfassung ist essenziell.
  • Dienstbelastung: Nacht-, Wochenend- und Feiertagsdienste gehören zum Alltag; sie werden gesondert vergütet und beeinflussen das Gehalt als Assistenzarzt stark.
  • Haustarife & Trägerwahl: Private Klinikketten nutzen häufig eigene Haustarife. Vergleichen Sie Grundentgelt, Dienstzuschläge, Arbeitszeitmodelle und Fortbildungsbudgets.
  • Karrierepfad: Mit Facharztanerkennung steigt das Tabellenentgelt deutlich. Oberarzt-Positionen bieten weitere Gehaltssprünge, aber auch mehr Verantwortung und Leitungstätigkeiten sowie mehr Bürokratie.

 

 

Zahlen & Fakten: Studium, Examina, Arbeitsmarkt

Aufbau und Dauer des Studiums

Das Medizinstudium ist bundesweit stark reguliert und folgt der Approbationsordnung. Die Regelstudienzeit beträgt 6 Jahre und 3 Monate (12 Semester plus Praktisches Jahr). Es gliedert sich in vorklinische und klinische Abschnitte, die durch die drei Staatsexamina (M1, M2, M3) strukturiert sind. Zusätzlich absolvieren Studierende u. a. Blockpraktika, Famulaturen und ein Praktisches Jahr (PJ) mit drei Tertialen (z. B. Innere, Chirurgie, Wahlfach).

Prüfungen & Bestehensquoten

Die Durchfallquote sinkt erfahrungsgemäß mit zunehmendem Studienfortschritt: Während M1 (Vorklinik) für viele die größte Hürde darstellt, bestehen im klinischen Abschnitt immer mehr Kandidaten. Besonders im dritten Staatsexamen (M3) – einer mündlich-praktischen Prüfung am Ende des PJ – liegt die Bestehensquote je nach Jahrgang deutlich über 90 %. Das hängt u. a. mit der intensiven praktischen Vorbereitung im PJ zusammen. Konkrete Jahrgangswerte, Verteilungen nach Noten und Teilnehmerzahlen sind in den Ergebnisberichten des IMPP dokumentiert. Quelle: Studie¹

Vom Examen in den Arztberuf

Nach erfolgreichem M3 und Approbation beginnt die ärztliche Tätigkeit in der Regel als Assistenzarzt in Weiterbildung. Der erste Einsatzort ist überwiegend das Krankenhaus (stationär), weil die Weiterbildung dort planbar strukturiert ist (Rotationen, Supervision, Fallzahlen). Viele Ärzte und Ärztinnen wechseln im weiteren Karriereverlauf in den ambulanten Bereich – etwa in eine Praxis (angestellt oder niedergelassen) oder in ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ). Gründe sind u. a. planbarere Arbeitszeiten, Spezialisierungsmöglichkeiten, wirtschaftliche Perspektiven und die persönliche Präferenz für Kontinuität in der Patientenbetreuung.

Arbeitsmarkt: Stationär vs. ambulant

  • Stationär: Breites Patientenspektrum, strukturierte Weiterbildung, Schicht- und Bereitschaftsdienste; dafür zügiger Kompetenzzuwachs durch hohe Fallzahlen.
  • Ambulant (Praxis/MVZ): Kontinuität in der Betreuung, mehr Sprechstunden- und Organisationsanteile, wirtschaftliche Verantwortung steigt insbesondere bei eigener Praxis.
  • Wechsel & Karrierepfade: Nach dem Facharzt eröffnen sich leitende Positionen (Oberarzt, später ggf. Chefarzt), Forschung/Lehre an Universitätskliniken oder die Niederlassung.

Verlässliche, jährlich aktualisierte Zahlen zu der Verteilung zwischen stationärer und ambulanter Tätigkeit, Altersstruktur, Fachrichtungen und Herkunft liefert die Ärztestatistik der Bundesärztekammer²

 

Worauf Studenten und Berufseinsteiger achten sollten

  1. Frühzeitige Praxisnähe: Zielgerichtete Famulaturen und ein thematisch passendes PJ erleichtern M3 und den Übergang in die gewünschte Fachrichtung.
  2. Dokumentation: Logbuch, Fallzahlen und Kursnachweise sauber führen – das beschleunigt Anerkennungen in der Weiterbildung.
  3. Bewerbungsstrategie: Klinikprofile, Rotationspläne, Weiterbildungsbefugnis und Dienstmodelle vergleichen (z. B. OP-Katalog, Notaufnahme-Einsatz, Ultraschall, Endoskopie).
  4. Ambulanter Einstieg: Für den Wechsel in Praxis/MVZ früh Kontakte knüpfen (Weiterbildungsverbünde, Hospitationen), wirtschaftliche Basics (EBM/GOÄ) kennenlernen.

Quellen zu Studie ¹ Studie²



Ausbildung im sozialen Bereich ohne Studium

Nicht jeder Weg in die Patientenversorgung führt über das Medizinstudium. Wer gern mit Menschen arbeitet, findet attraktive Ausbildungen im sozialen Bereich – etwa Heilerziehungspflege, Erziehung, Rettungsdienst oder Pflegeassistenz. Diese Berufe bieten klare Berufsabschlüsse, gute Beschäftigungsaussichten und häufig Fortbildungspfade. Eine kompakte Übersicht finden Sie hier: Ausbildung im sozialen Bereich ohne Studium – Top 5.

 

Verwandte Gehälter im Gesundheitswesen (zur Einordnung)

Gehalt als Krankenschwester: Einsatzbereich, Schichtmodell und Zuschläge prägen die Vergütung. Aktuelle Beispiele und Tipps zur Entwicklung finden Sie hier:
▶︎ Gehalt als Krankenschwester

Gehalt als Pflegefachkraft: Regional, tariflich und nach Verantwortung sehr unterschiedlich. Ein aktueller Vergleich mit Praxisbeispielen:
▶︎ Gehalt als Pflegefachkraft im Vergleich

 

FAQ: Gehalt als Assistenzarzt

Wie entwickelt sich das Gehalt als Assistenzarzt in den ersten Jahren?
Mit jeder Erfahrungsstufe steigt das Tabellenentgelt. Zusätzlich erhöhen Dienste und Zuschläge die monatliche Auszahlung. Relevante Faktoren sind Fachgebiet, Kliniktyp, Stufenlaufzeit und individueller Dienstplan.
Warum zeigt die Tabelle überall ähnliche Zahlen?
Weil die großen Tarifverträge (kommunal/Uni) bundesweit gelten. Unterschiede entstehen eher durch Dienste, Zuschläge und Haustarife – nicht durch das Bundesland.
Wie groß ist der Einfluss von Nacht- und Wochenenddiensten?
Deutlich: Je nach Anzahl der Dienste können Zuschläge das Monatsbrutto merklich erhöhen. Dokumentation der Arbeitszeiten und faire Dienstverteilung sind daher wichtig.
Welche Rolle spielen private Klinikträger?
Private Träger nutzen häufig Haustarife. Prüfen Sie Grundentgelt, Zulagen, Fortbildungsbudget, Arbeitszeitmodell und Zusatzleistungen (z. B. Jobticket, Wohnheimplätze) im konkreten Angebot.
Wie hoch ist die Bestehensquote im dritten Staatsexamen (M3)?
Traditionell sehr hoch, in vielen Jahrgängen deutlich über 90 %. Exakte Werte finden Sie in den Ergebnisberichten des IMPP (siehe Studienhinweise oben).
Pflegefachkraft Gehlt wide

Gehalt als Assistenzarzt – Kurzüberblick

Das Gehalt als Assistenzarzt ist solide und wächst mit Stufen, Diensten und Verantwortung. Da Tarife bundesweit je Träger einheitlich sind, lohnt der Blick auf Dienstpläne, Zuschläge, Fortbildung und Teamkultur. Wer Alternativen im Gesundheitswesen sucht, findet ohne Studium starke Ausbildungswege. Für konkrete Netto-Prognosen empfiehlt sich ein schneller Check mit dem Brutto-Netto-Rechner Teilzeit. Weitere Einordnung liefern die verlinkten Artikel zu Krankenschwester- und Pflegefachkraft-Gehältern.

Hinweis: Tarife, Stundensätze und Zuschläge werden regelmäßig angepasst. Für Angebote und Verträge sind stets die jeweils gültigen Tabellen bzw. Haustarife maßgeblich.

 

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Von Chris

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