Die aktuelle Umfrage des DEHOGA zum Gastgewerbe in Deutschland zeigt alarmierende Zahlen: Ein Drittel der Gastronomiebetriebe in Deutschland befürchtet, in 2025 wirtschaftlich in die Verlustzone abzurutschen. Hohe Betriebskosten, die Erhöhung der Mehrwertsteuer und anhaltend sinkende Umsätze setzen der Branche erheblich zu.
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Wirtschaftliche Sorgen: Ein Drittel der Betriebe erwartet Verluste
Laut der Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA) zeigt sich die Gastronomie pessimistisch hinsichtlich der Zukunft. Etwa 33,5 Prozent der Betriebe befürchten ein negatives Geschäftsergebnis im kommenden Jahr. Nur 37,2 Prozent der Umfrageteilnehmer sehen ihre wirtschaftliche Lage positiv. Besonders die speisengeprägte Gastronomie ist betroffen – hier fürchten 41,7Prozent der Betriebe um ihre Existenz. Ein zentrales Problem bleibt die gestiegene Mehrwertsteuer, die von 84,7 Prozent der Betriebe als größte Herausforderung genannt wird. DEHOGA-Präsident Guido Zöllick warnt vor den dramatischen Auswirkungen der Steuererhöhung: „Die Mehrwertsteuererhöhung hat fatale Folgen und setzt die Betriebe massiv unter Druck. Um aus dieser Krise zu kommen, brauchen wir dringend einen Kurswechsel in der Wirtschaftspolitik.“
DEHOGA fordert konkrete Maßnahmen zur Entlastung
DEHOGA fordert von der Bundesregierung Maßnahmen zur Entlastung der Branche. Ein zentrales Anliegen ist die einheitliche Besteuerung von Speisen mit nur 7% Mehrwertsteuer. „Die Ungleichbehandlung unserer Branche muss endlich beendet werden“, so Zöllick. Weitere Forderungen umfassen eine flexiblere Handhabung der Wochenarbeitszeit, eine Erhöhung des Nettolohns und eine konsequente Reduktion von Bürokratie. Insbesondere die ausufernde Bürokratie in Deutschland wird häufig kritisiert.
Wenn die Bürokratie den Gewinn auffrisst, dann läuft etwas falsch.
Umsatzrückgänge und schwache Geschäftsaussichten
Die Umsatzsituation bleibt angespannt. Im Dezember 2024 verzeichneten die Betriebe einen Rückgang von 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Für das neue Jahr starten viele Betriebe mit gedämpften Erwartungen. 49,5 Prozent der Unternehmen gehen von einer verhaltenen Entwicklung aus, 21,8 Prozent erwarten eine negative Geschäftsentwicklung, und nur 20,2 Prozent sind optimistisch.
Kostensteigerungen belasten die Gastronomie weiter
Die Umfrage zeigt, dass der steigende Kostendruck die Gastronomiebetriebe weiterhin stark belastet. 78,3 Prozent der Betriebe klagen über höhere Personalkosten. Auch die gestiegenen Lebensmittelpreise (73,9%), die erhöhten Energiekosten (71,0%) und die Mehrwertsteuererhöhung (68,0%) tragen zur angespannten Situation bei. Der zunehmende Bürokratieaufwand wird von 63,0 Prozent als großes Problem wahrgenommen.
▶︎ Massiver Preisanstieg bei Energiekosten erwartet
Offizielle Zahlen belegen deutliche Umsatzrückgänge
Arbeitsplätze im Gastgewerbe: Ein wichtiger Wirtschaftszweig
Das Gastgewerbe in Deutschland spielt eine zentrale Rolle auf dem Arbeitsmarkt. Direkt sind rund 2,3 Millionen Menschen in der Branche beschäftigt, die in Hotels, Restaurants, Cafés und Cateringunternehmen arbeiten. Hinzu kommen zahlreiche weitere Arbeitsplätze, die indirekt vom Gastgewerbe abhängen, etwa in der Lebensmittelproduktion, bei Zulieferern oder im Tourismussektor. Viele Menschen nutzen auch das Gastgewebe als Nebenerwerb – etwa neben Studium oder der Ausbildung.
Insgesamt wird geschätzt, dass mehr als 3 Millionen Arbeitsplätze in Deutschland mit dem Gastgewerbe verbunden sind. Diese Zahl zeigt, wie stark der Sektor zur Beschäftigung und zur wirtschaftlichen Stabilität beiträgt – auch in Krisenzeiten.
Die DEHOGA: Vertretung und Interessen des Gastgewerbes
Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) ist die zentrale Interessenvertretung des Gastgewerbes in Deutschland. Die Organisation setzt sich für die Belange der Branche ein, führt regelmäßig Umfragen durch und informiert über relevante politische, wirtschaftliche und rechtliche Entwicklungen. Zu den Hauptaufgaben der DEHOGA gehört die Förderung der Wettbewerbsfähigkeit der Branche sowie die Unterstützung der Betriebe durch praxisorientierte Beratung und Weiterbildung.
Zudem ist die DEHOGA in der politischen Lobbyarbeit aktiv und fordert die Schaffung von Rahmenbedingungen, die den wirtschaftlichen Erfolg der Gastgewerbeunternehmen langfristig sichern.
Gastgewerbe in Deutschland – ein Ausblick
Die DEHOGA-Umfrage verdeutlicht die aktuellen Herausforderungen, vor denen das Gastgewerbe in Deutschland steht. Um die Branche zu entlasten und eine positive Entwicklung zu fördern, sind konkrete wirtschaftspolitische Maßnahmen notwendig. Weitere Informationen zu den Herausforderungen und Lösungsmöglichkeiten im Gastgewerbe finden Sie auf Finafix.com.