Die renommierte Buchhaltungssoftware lexoffice hat eine überraschende Änderung vollzogen: Ab sofort tritt sie unter dem neuen Namen lexware auf. Diese Entscheidung hat bei vielen Nutzern Fragen aufgeworfen. Was steckt hinter dem Rebranding? Welche Gründe gibt es für die Umbenennung, und welche Auswirkungen hat diese Veränderung auf die bestehenden Kunden?
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Die Gründe für die Umbenennung
Die Namensänderung von lexoffice zu lexware erfolgt nicht ohne strategischen Hintergrund. Die Haufe Group, der Anbieter der Software, verfolgt mit der Umbenennung mehrere Ziele:
- Vereinheitlichung der Markenstrategie: lexware ist bereits seit Jahren eine etablierte Marke im Bereich der kaufmännischen Softwarelösungen. Durch die Zusammenführung von lexoffice unter der lexware-Marke möchte das Unternehmen eine einheitliche Markenidentität schaffen und den Wiedererkennungswert steigern. Dies vereinfacht die Kommunikation und erleichtert die Positionierung im hart umkämpften Softwaremarkt.
- Stärkung der Marktposition: Durch die Fusion beider Marken erhofft sich die Haufe Group, die Marktposition von lexware im Bereich der Finanzsoftware weiter zu festigen und langfristig auszubauen. Ein starker Markenauftritt soll das Vertrauen neuer und bestehender Kunden gewinnen und die Bekanntheit erhöhen.
▶ Vergleich sevdesk vs lexoffice
Was ändert sich für Kunden?
Für bestehende Kunden der lexoffice-Software ändert sich auf den ersten Blick nicht viel. Die wichtigsten Punkte im Überblick:
- Gleiche Funktionen, neue Möglichkeiten: Der bisherige Funktionsumfang von lexoffice bleibt erhalten. Zusätzlich erhalten Kunden nun Zugriff auf weitere Tools und Features, die bislang nur unter lexware angeboten wurden. Dies betrifft insbesondere die Bereiche Lohn- und Gehaltsabrechnung sowie komplexere Steuerlösungen.
- Nahtlose Migration: Die Umstellung von lexoffice zu lexware erfolgt automatisch und ohne Datenverlust. Alle bisherigen Daten und Einstellungen bleiben unverändert, sodass keine zusätzlichen Anpassungen seitens der Kunden erforderlich sind.
- Neuer Support und erweiterte Services: Kunden können künftig den erweiterten lexware-Support nutzen, der mehr Kanäle und Unterstützungsmöglichkeiten bietet. Zudem wird das Schulungsangebot und der Zugang zu Webinaren und Tutorials erweitert.
- Keine Preisänderungen: Die bisherigen Abonnement-Preise bleiben vorerst unverändert. Kunden müssen keine zusätzlichen Kosten fürchten. Änderungen am Preismodell werden transparent kommuniziert und zeitnah angekündigt.
Verbesserungspotenziale für lexware (ehemals lexoffice)
Auch wenn lexware (ehemals lexoffice) zu den beliebtesten Buchhaltungssoftware-Lösungen auf dem Markt zählt, gibt es noch einige Bereiche, in denen das Tool noch deutlich optimiert werden könnte. So kritisieren viele Anwender:
1. Belege erkennen
sevdesk kann es schon längst aber bei lexware (ehemals lexoffice) warten die Anwender vergeblich: es geht um die Erkennung von Belegen, die per Email gesendet werden. Bei sevdesk kann man diese Mails inkl. Rechnung einfach an eine Email Adresse weiterleiten und die Software kümmert sich dann darum, den Beleg korrekt zu verbuchen. Das ist praktisch und spart Zeit. Klar, dass die Nutzer von lexware dies auch wollen. Der Drang ist so groß, dass sich ein kleiner Entwickler entschlossen hat, selbst eine Lösung zu programmieren und gegen Gebühr anzubieten. Das jedoch stößt auf Kritik. Warum schafft die Haufe Group nicht, was ein kleiner Entwickler kann? Und warum sollten die sensiblen Daten wie Rechnungen und Kundenverbindungen erst den Umweg über einen Drittanbieter laufen um dann in Lexware verbucht zu werden? Das ergibt so keinen Sinn.
2. Mehr Flexibilität bei individuellen Anpassungen
Viele Anwender bemängeln die eingeschränkten Möglichkeiten zur individuellen Anpassung von Dokumentenvorlagen (z. B. Rechnungen, Angebote, Mahnungen) und Reports. So wünschen sich viele Unternehmer, dass graphische Auswertungen wie bei sevdesk auch in Lexoffice möglich werden. Ein erweitertes Dashboard mit neuen Auswertungen, Zahlen und Fakten und flexibleren Gestaltungsmöglichkeiten könnte den Bedürfnissen kleiner und mittelständischer Unternehmen gerechter werden. Der Wunsch verhallt vergeblich. Wer Auswertungen will, wechselt zu sevdesk oder anderen Buchhaltungslösungen.
3. Bessere Integration von Drittsystemen
Obwohl lexware bereits viele Schnittstellen zu anderen Systemen (z. B. Online-Shops, CRM-Lösungen und Banken) bietet, sind diese nicht immer tiefgehend genug. Nutzer wünschen sich insbesondere eine erweiterte Integration zu beliebten E-Commerce-Plattformen wie Shopify oder WooCommerce. Eine Verbesserung der Datenübertragung und Synchronisation zwischen lexware und diesen Systemen könnte die Arbeit erheblich erleichtern und Doppeleingaben vermeiden. Doch wer ein WordPress Plugin für Lexoffice / Lexware sucht, der sucht vergeblich. Auch hier füllen Drittanbieter die Lücke, mit Preisen von rund 100 Euro pro Jahr.
4. Ausbau der Lagerverwaltung
Für Unternehmen, die Produkte verkaufen und ein Lager führen, bietet lexware derzeit nur eingeschränkte Möglichkeiten zur Verwaltung von Beständen und Artikeln. Ein voll integriertes Lagerverwaltungssystem, das Lagerbestände in Echtzeit anzeigt, Bestellungen automatisch verbucht und Warnungen bei niedrigem Bestand ausgibt, wäre eine sinnvolle Erweiterung. Hier könnten Unternehmen von einer besseren Übersicht und Effizienzsteigerung profitieren.
▶ von lexoffice zu sevdesk wechseln
Lexware bald bereit für die E-Rechnung
Aktuell ist Lexware noch nicht in der Lage, E-Rechnungen zu senden oder zu empfangen. Der Hersteller der beliebten Buchhaltungssoftware bereitet sich jedoch intensiv darauf vor und verspricht Kunden, „rechtzeitig“ eine Lösung anzubieten. Viel Zeit bleibt nicht mehr, dann ab 01.01.2025 ist die E-Rechnung auch in Deutschland verpflichtend.
Ein Rebranding mit Mehrwert
Die Umbenennung von lexoffice zu lexware markiert nicht nur eine Namensänderung, sondern auch den Beginn einer neuen Ära für die Buchhaltungssoftware. Kunden profitieren von einer gestärkten Marke, zusätzlichen Funktionen und einem verbesserten Support. Die Entscheidung der Haufe Group zur Vereinheitlichung der Markenwelt zeigt, dass das Unternehmen bereit ist, den nächsten Schritt in der Unternehmensentwicklung zu gehen und gleichzeitig die Bedürfnisse seiner Kunden fest im Blick zu behalten.
Unterm Strich bleibt lexware – ehemals lexoffice – weiterhin eine der besten Buchhaltungssoftware-Lösungen auf dem Markt, nun jedoch mit einem gestärkten Profil und erweiterten Möglichkeiten.