Ab wann gilt man als reich?

Die Frage „ab wann gilt man als reich?“ wird oft gestellt, besonders in einer Gesellschaft, in der Wohlstand und Einkommensverhältnisse eine zentrale Rolle spielen. Doch was bedeutet „reich“ eigentlich? Die Definition ist nicht ganz so einfach, da sie von verschiedenen Faktoren abhängt, wie etwa dem individuellen Lebensstil, den Lebenshaltungskosten und den regionalen Unterschieden. Schauen wir uns das Thema also mal näher an.

Ab wann gilt man als reich? – Statistik

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat zum Thema Einkommensreichtum umfangreiche Zahlen ermittelt. Das Institut legt den Schwellenwert zu den einkommensreichsten 10% der Bevölkerung als Maßstab an. Dies ist eine übliche Schwelle, die oft als Richtwert verwendet wird, um zu definieren, ab wann man als reich gilt. Demnach lebt in Deutschland ein Single bereits ab einem monatlichen Nettoeinkommen von rund 3.700 Euro im Wohlstand und gehört somit zur Oberschicht.

Bei unseren Nachbarn Schweiz, Luxemburg, Dänemark, Niederlande aber auch in Ländern wie Irland lacht man vermutlich über diesen Wert. 3.700 Euro sind dort nicht die Oberschicht – sondern ein vollkommen normales Durchschnittseinkommen!

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Woran liegt das? Sind Schweizer, Dänen, Niederländer, etc automatisch reicher als wir? Fakt ist, dass in diesen Ländern die Steuerlast deutlich niedriger ist. Die durchschnittliche Einkommenssteuer liegt zum Beispiel in der Schweiz je nach Kanton und Einkommen bei nur 10-15 % für Durchschnittseinkommen. n Luxemburg wird das Einkommen ebenfalls progressiv besteuert. Für das durchschnittliche Einkommen kann die Steuerbelastung zwischen 10 % und 20 % liegen. In diesen Ländern ist es für die Menschen also viel einfacher, Vermögen aufzubauen. Es bleibt mehr netto vom Brutto. Das ist das Geheimnis. Die erste Million lässt sich dort also viel schneller erreichen.




Ab wann gilt man als reich? – Das Vermögen als Maßstab

Neben dem Einkommen spielt das Vermögen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, „reich“ zu definieren. In Deutschland gilt als „reich“, wer ein Nettovermögen von mehr als 1 Million Euro besitzt. Eine Studie von Credit Suisse zeigt, dass weltweit etwa 1,5 Millionen Menschen in Deutschland zu den Millionären gehören. Hierzu zählen Immobilienbesitz, Investitionen und Bargeldbestände.

Doch es ist wichtig zu betonen, dass Vermögen nicht nur aus Finanzanlagen besteht, sondern auch aus Werten wie Immobilien, Grundstücke oder Firmen. Häufig ist es auch so, dass Wohnungen selbst bewohnt sind – auf Grund von Wertsteigerung die erste Million erreicht wird, ohne dass sich an der Wohnung oder Lebenssituation des Bewohners etwas ändert. Die Person kann also trotzdem ein einfaches Leben führen, von wenig Rente leben – aber sich eben in einer Wohnung befinden, die per Definition die Grenze des Reichtums überschreitet.

Infografik Reichtum nach Ländern

Ein weiteres Problem dieser Betrachtung: Familienunternehmen. Wer ein Familienunternehmen betreibt und z.B. als Installateur Leitungen repariert, benötigt Fahrzeuge, Werkzeug, eine Werkstatt und hat ein Lager mit Material. Da kommt schnell eine Million zusammen, ohne dass der Handwerker ein glamouröses Leben führen kann. Häufig ist das Geld im Unternehmen gebunden und kann deshalb nicht ausgegeben werden.

 

Unterschiedliche Perspektiven

Ein weiteres Kriterium zur Beantwortung der Frage, ab wann man als reich gilt, sind die regionalen Unterschiede. Was in einer Großstadt wie München oder Frankfurt als Wohlstand gilt, mag in ländlicheren Gegenden anders aussehen.

gehalt als Buchhalter In einem teuren Ballungsraum wie München würde man bereits ab einem brutto Jahreseinkommen von 80.000 Euro gut über die Runden kommen, während dies in anderen Teilen des Landes, mit deutlich niedrigeren Lebenshaltungskosten, bereits als „reich“ wahrgenommen wird.

Die Bedeutung des Wohlstandsgefühls

Wohlstand ist nicht nur eine Frage der Zahlen, sondern auch des subjektiven Empfindens. Für viele Menschen spielt die Lebensqualität eine größere Rolle als das bloße Einkommen oder Vermögen. Wer sich in seinem Leben sicher fühlt und es sich leisten kann, Wünsche zu erfüllen, für den ist das Gefühl von Reichtum oft präsenter als eine bloße Zahl. Ab wann man also als reich gilt, kann sich je nach Perspektive stark unterscheiden.

Ein einfaches Beispiel: Für jemanden, der in einem wohlhabenden Land lebt, aber eine bescheidene Lebensweise pflegt, kann das Gefühl von „Reichtum“ mit einem viel niedrigeren Einkommen einhergehen als für jemanden, der in einem weniger wohlhabenden Umfeld lebt, aber stets den neuesten Luxusgütern hinterherjagt.

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Die Frage „Ab wann gilt man als reich?“ ist also nicht einfach zu beantworten, da sie stark von individuellen Faktoren wie Lebensstil, Einkommen und Vermögen abhängt. In vielen Fällen wird Reichtum durch das Erreichen eines bestimmten Einkommensniveaus oder durch den Besitz von Vermögenswerten definiert. Doch auch zusätzliche Einkommensquellen wie ein Nebenverdienst können einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, den eigenen Wohlstand zu steigern und somit in den Kreis der „Reichen“ aufzurücken. Ein Nebenverdienst kann besonders für diejenigen von Bedeutung sein, die nicht auf das Haupteinkommen angewiesen sind und durch kluge Investitionen oder Nebentätigkeiten ihre finanzielle Unabhängigkeit weiter ausbauen.




Soziale und gesellschaftliche Aspekte

Es gibt auch eine soziale Dimension, die man nicht unbeachtet lassen sollte. Die Frage, ab wann man als reich gilt, wird oft von der gesellschaftlichen Wahrnehmung beeinflusst. Menschen mit hohem Einkommen oder viel Vermögen genießen häufig eine besondere Stellung, werden bewundert oder, in einigen Fällen, auch kritisiert. Das „reich sein“ kann daher in einem sozialen Kontext eine ganz andere Bedeutung haben. Es spielt eine Rolle, wie sich jemand in der Gesellschaft verhält, welche Netzwerke er pflegt und wie er seinen Wohlstand zur Schau stellt.

Abschließende Betrachtung

Ab wann gilt man als reich? Die Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da sie von verschiedenen Faktoren abhängt: Einkommen, Vermögen, regionale Unterschiede und subjektive Wahrnehmung. Doch anhand von statistischen Richtwerten wie einem Jahreseinkommen von 75.000 Euro oder einem Vermögen von 1 Million Euro kann man bereits grobe Anhaltspunkte finden. Dennoch bleibt das Thema „Reichtum“ eine höchst individuelle Angelegenheit, die von vielen weiteren Aspekten geprägt wird. Ab wann man sich selbst als reich empfindet, hängt letztlich von den eigenen Lebenszielen und der Zufriedenheit im Leben ab.

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Von Chris

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2 Kommentare

  1. Beate

    Interessant ist, wenn man lauft Definition reich ist, aber trotzdem sparsam einkaufen muss weil alles so teuer geworden ist. Was nützt die Definition also?

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  2. Sebastian

    Das Problem in Deutschland sind die hohen Steuern. Die wirklich guten Fachkräfte haben doch gar kein Interesse, nach DE zu kommen, wenn 50% des Einkommens abkassiert werden. Da sind Länder wie die Schweiz, Singapur, Taiwan eben interessanter – und dort steigt dann auch die Lebensqualität entsprechend. Macht schon alles Sinn.

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