DE I EN I ES I FR I PT

Recyclingpapier im Einzelhandel: Nachhaltige Alternative mit großem Potenzial

Nachhaltigkeit spielt im Einzelhandel eine immer wichtigere Rolle. Vor allem dort, wo große Mengen an Papier anfallen – zum Beispiel in der Buchhaltung – gibt es ein großes Potenzial für ressourcenschonende Maßnahmen. Der Einsatz von Recyclingpapier ist eine davon. Im Gegensatz zu Papier aus Frischfasern ist Recyclingpapier deutlich umweltverträglicher. Es schont Wälder, reduziert den Energie- und Wasserverbrauch und trägt damit erheblich zum Klimaschutz bei. Gleichzeitig ist der Qualitätsunterschied in vielen Bereichen so gering, dass es kaum Gründe gegen den Umstieg auf Recyclingvarianten gibt.

 

Wie Recyclingpapier Ressourcen schont

Ob bei der Erstellung von Rechnungen, Lieferscheinen oder der Dokumentation verschiedener betrieblicher Abläufe – im Einzelhandel wird täglich eine große Menge Papier verbraucht. Eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichem Frischfaserpapier ist Recyclingpapier aus Altpapier. Der Verzicht auf frisch geschlagene Holzfasern bei der Papierherstellung hat viele ökologische Vorteile.

Durch die Aufbereitung bereits genutzter Papierfasern müssen weniger Bäume gefällt werden. Gleichzeitig verringert sich der Wasserbedarf gegenüber der Herstellung von Primärfasern erheblich. Auch der Energieaufwand sinkt deutlich: Für die Produktion von Recyclingpapier wird nur rund 40 Prozent der Energie benötigt, die bei Frischfaserpapier anfällt. Ein Beispiel zeigt, wie groß dieser Unterschied sein kann: Wer 1 Kilogramm Recyclingpapier herstellt, spart so viel Energie, dass damit mehr als 200 Tassen Kaffee gekocht werden könnten. Das macht deutlich, wie stark die Emissionen allein durch den geringeren Energieeinsatz sinken.

 

Klimaschutz durch kürzere Transportwege

Holz für Frischfaserpapier wird mitunter aus Regionen importiert, die weit entfernt liegen – etwa aus den Tropen oder aus Kanada. Die langen Transportwege erhöhen den Kohlendioxidausstoß deutlich. Recyclingpapier setzt hingegen überwiegend auf regionale Altpapierressourcen, was kurze Wege und somit geringere Emissionen ermöglicht. Für jede Tonne Recyclingpapier entfallen also nicht nur weniger Bäume, sondern auch ein spürbar reduzierter CO₂-Fußabdruck. Nach Hochrechnungen entspricht die Einsparung von 1000 DIN-A4-Blättern Recyclingpapier im Vergleich zur Frischfaser-Variante dem CO₂-Ausstoß, den ein Auto auf fünf Kilometern verursacht.

Damit die Vorteile von Recyclingpapier voll zur Geltung kommen, ist die sortenreine Sammlung von Altpapier entscheidend. Jede Papierfaser kann bis zu siebenmal recycelt werden, bevor sie für hochwertige Anwendungen zu kurz oder zu stark beschädigt ist. Papierreste sollten deshalb nicht zusammen mit Rest- oder Plastikmüll entsorgt werden, damit eine effektive Wiederverwertung möglich ist. Nur wenn Altpapier ordentlich getrennt und gesammelt wird, lässt sich sein volles Potenzial ausschöpfen. So entstehen aus alten Zeitschriften oder gebrauchten Kartons erneut nutzbare Produkte für den Einzelhandel.

 

Vorurteile und tatsächliche Qualität

Bisweilen besteht Skepsis gegenüber Recyclingpapier, da es eine leicht gräuliche Tönung haben kann. Doch bei modernen Verfahren ist das Endprodukt häufig so weiß, dass es kaum Unterschiede zu Frischfaserpapier gibt. Zudem macht der technische Fortschritt in Druckereien große Fortschritte: Farben auf Pflanzenölbasis und schadstoffarme Klebstoffe verbessern die Qualität weiterer Recyclingprodukte – sei es für Brötchentüten, Schulhefte oder Hygienepapier. Inzwischen lassen sich viele Druckerzeugnisse herstellen, die höchste Qualitätsansprüche erfüllen und dabei umweltfreundlich sind.

Bei Recyclingpapier hängt der Preis stark vom gewünschten Weißgrad ab. Produkte mit etwas niedrigerer Weiße und dem Umweltzeichen „Blauer Engel“ sind häufig günstiger als vergleichbares Frischfaserpapier. Lediglich hochweißes Recyclingpapier kann preislich leicht über den Angeboten aus Primärfasern liegen, manchmal um bis zu zehn Prozent. Dieser Unterschied wird jedoch durch die ökologischen Vorteile und das wachsende Bewusstsein für Nachhaltigkeit zunehmend aufgewogen. Die Investition in umweltfreundlichere Materialien rechnet sich zudem auf lange Sicht, wenn man die Einsparungen in Energie und Wasser berücksichtigt.

Unsere Autoren schreiben in ihrer Freizeit. Danke für's bewerten
[Gesamt: 1 Schnitt: 4]
Von Chris