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Selbstständigkeit in Deutschland: Der Unternehmergeist erwacht wieder

Nach Jahren der Zurückhaltung scheint sich in Deutschland ein bemerkenswerter Wandel anzubahnen. Neue Umfragen zeigen: Das Interesse an der Selbstständigkeit in Deutschland wächst wieder deutlich. Während der Traum vom eigenen Unternehmen in den vergangenen Jahren zunehmend verblasste, belegen aktuelle Zahlen eine Trendwende – wenn auch auf zögerlichem Niveau.

 

Von der Gründerflaute zum neuen Aufbruch

Das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) meldet für das Jahr 2023 erstmals wieder einen deutlichen Anstieg bei den gewerblichen Existenzgründungen. Nach einem Tiefstand von nur 227.000 Gründungen im Jahr 2022 registrierte das Institut zuletzt rund 258.000 neue Selbstständigkeiten – ein Zuwachs von fast 14 Prozent. Damit endet eine jahrelange Abwärtsspirale: Seit 2014, dem Höchstwert mit 309.891 Gründungen, war die Zahl der Unternehmensgründungen kontinuierlich gesunken.

14%

mehr Gründungen

Erstmals seit 10 Jahren steigt die Anzahl der Gründungen wieder.

 

Auch Umfragen des Meinungsforschungsinstituts Ipsos stützen den Trend. Rund 30 Prozent der Deutschen zwischen 18 und 75 Jahren würden lieber selbstständig arbeiten als in einem festen Arbeitsverhältnis. Zum Vergleich: In den Corona-Jahren lag dieser Wert laut einer Analyse der KfW-Bank lediglich bei 23 Prozent. 2003 waren es noch 42 Prozent. Der Aufwärtstrend ist also zwar erkennbar, die Euphorie bleibt aber verhalten. Quelle: KfW Forschungsbericht

Gründen bleibt in Deutschland kompliziert

Viele Deutsche haben zwar eine unternehmerische Idee, scheitern aber an der Umsetzung. Die Gründe sind vielfältig: zu hohe Bürokratiehürden, hohe Steuerlast, komplizierte Sozialversicherungssysteme und die Sorge vor fehlender Absicherung im Krankheitsfall. Diese Faktoren bremsen den Unternehmergeist und lassen viele lieber im sicheren Angestelltenverhältnis verbleiben.

Wer sich dennoch in die Selbstständigkeit wagt, sollte die finanziellen und rechtlichen Grundlagen gut kennen. Eine der ersten Entscheidungen betrifft das passende Geschäftskonto. Ein kostenloses Geschäftskonto kann helfen, die eigenen Finanzen zu strukturieren und die Buchhaltung professionell aufzusetzen. Für viele Gründer ist das der erste Schritt in die Unabhängigkeit.




 

Junge Generation schwankt zwischen Freiheit und Sicherheit

Gerade die junge Generation zeigt widersprüchliche Tendenzen. Laut Ipsos-Studie wünschen sich 39 Prozent der 18- bis 24-Jährigen eher eine Selbstständigkeit als eine Festanstellung. Gleichzeitig bevorzugen laut dem HDI-Arbeitnehmer-Monitor 43 Prozent derselben Altersgruppe einen sicheren Arbeitsplatz im öffentlichen Dienst. Der Wunsch nach Freiheit steht also im Spannungsfeld zur Sehnsucht nach Stabilität.

Diese Ambivalenz könnte mit den Erfahrungen der Pandemie, Inflation und Wirtschaftskrise zusammenhängen. Junge Menschen haben in den letzten Jahren erlebt, wie schnell sich wirtschaftliche Rahmenbedingungen ändern können. Sicherheit ist wieder ein hohes Gut geworden – auch auf Kosten unternehmerischer Träume.

 

Neue Chancen durch Digitalisierung und AI

Ein Hoffnungsträger für die Selbstständigkeit in Deutschland ist die Digitalisierung. Noch nie war es so einfach, ein Unternehmen online zu starten. Plattformen, Automatisierung und künstliche Intelligenz erleichtern Gründern die Arbeit enorm. Moderne AI-Tools helfen, Texte, Designs oder Kalkulationen in Minuten zu erstellen. Unternehmer können dadurch Zeit und Kosten sparen – und sich stärker auf das Wachstum ihres Geschäfts konzentrieren.

Wie Unternehmen künstliche Intelligenz richtig einsetzen können, zeigt dieser Beitrag: AI richtig nutzen – 5 Tipps. Hier erfahren Gründer, welche Tools sich lohnen und worauf sie bei Datenschutz und Sicherheit achten sollten.




 

Unterstützung für Gründer und Kleingewerbetreibende

Wer in Deutschland gründet, muss sich mit Themen wie Buchhaltung, Steuern und Gewerberecht auseinandersetzen. Besonders für Kleingewerbe lohnt sich eine gute Softwarelösung, um den Überblick zu behalten. Eine Empfehlung ist der Ratgeber Buchhaltungssoftware Kleingewerbe. Dort werden die besten Programme für kleine Unternehmen vorgestellt, mit denen Gründer Zeit und Geld sparen können.

Ebenso wichtig ist die Online-Präsenz. Eine professionelle Website entscheidet heute über Erfolg oder Misserfolg. Wer noch keine hat, findet auf Website für mein Kleingewerbe nützliche Tipps, um Kunden digital zu gewinnen.

 

Warum sich die Selbstständigkeit dennoch lohnt

Trotz aller Hürden bleibt die Selbstständigkeit für viele ein Traum, der Erfüllung, Freiheit und Selbstbestimmung verspricht. Gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten suchen viele nach Alternativen zum klassischen Karriereweg. Hinzu kommt: Die Lüge des Fachkräftemangel zwingt Unternehmen, flexiblere Arbeitsmodelle zu entwickeln – auch im Zusammenspiel mit Freelancern und Soloselbstständigen.

▶︎ 30 Geschäftsideen als Freelancer

In einer Zeit, in der Arbeit zunehmend digital und dezentral organisiert wird, könnte die Selbstständigkeit in Deutschland eine Renaissance erleben. Dafür braucht es jedoch politische Reformen: einfachere Gründungsprozesse, weniger Bürokratie und bessere Absicherung für Selbstständige. Nur dann kann der neue Unternehmergeist nachhaltig wirken.

 

Selbstständigkeit in Deutschland

Der aktuelle Aufwärtstrend bei Existenzgründungen zeigt: Der Mut zum Unternehmertum lebt wieder auf. Doch Deutschland bleibt ein schwieriges Pflaster für Gründer. Wer die Hürden meistert, profitiert von mehr Freiheit, Eigenverantwortung und der Möglichkeit, die eigene Zukunft aktiv zu gestalten. Die Selbstständigkeit in Deutschland ist kein Selbstläufer – aber sie bietet enormes Potenzial für alle, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.

Wie viele Menschen in Deutschland wollen sich selbstständig machen?
Laut Ipsos-Umfrage möchten rund 30 Prozent der Deutschen lieber selbstständig als angestellt arbeiten.
Wie hat sich die Zahl der Gründungen in den letzten Jahren entwickelt?
Nach einem Tiefpunkt im Jahr 2022 ist die Zahl der gewerblichen Existenzgründungen 2023 um rund 14 Prozent gestiegen.
Warum gründen viele Deutsche kein eigenes Unternehmen?
Hauptgründe sind Bürokratie, Steuerbelastung und die Angst vor fehlender sozialer Absicherung.
Welche Rolle spielt die Digitalisierung für Gründer?
Digitale Tools und künstliche Intelligenz erleichtern Gründern heute den Start erheblich – von Buchhaltung bis Marketing.
Was brauchen Gründer für den Start in die Selbstständigkeit?
Wichtige Grundlagen sind ein kostenloses Geschäftskonto, eine gute Buchhaltungssoftware und eine professionelle Website.
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Von Chris