Zahlreiche deutsche und österreichische Unternehmer haben in letzter Zeit die osteuropäischen Länder für sich entdeckt, sodass viele immer noch Unternehmen in Rumänien und Ungarn gründen. Seitdem diese beiden Länder der Europäischen Union beigetreten sind, strömen Tausende deutschsprachige Unternehmer hierher und suchen in diesen Ländern nach Geschäftsmöglichkeiten.
Kein Wunder, denn Ungarn mit fast 10 Millionen Einwohnern und Rumänien mit seinen 18 Millionen Einwohnern versprechen tatsächlich einen bedeutenden Markt.
Die unterschiedlichsten Teilnehmer des Geschäftslebens möchten diese beiden Märkte erobern, da die Gründung von Unternehmen in diesen Ländern es ermöglicht, mehrere Millionen potenzieller Kunden zu erreichen.
Ob es sich um innovative Dienstleistungen oder die Einführung neuer Produkte handelt, der rumänische und der ungarische Markt sind dank des erheblichen wirtschaftlichen Fortschritts, den diese Länder in den letzten anderthalb bis zwei Jahrzehnten gemacht haben, bereit, diese anzunehmen. Ungarn und Rumänien sind inzwischen auf dem Weg, wirtschaftlich zu Europa aufzuschließen, und die zahlungsfähige Nachfrage hat sich ebenfalls entwickelt, da in den letzten Jahren die Löhne in diesen Ländern erheblich gestiegen sind.
Wenn wir eines dieser Länder besuchen, sehen wir, dass sie voller westeuropäischer Supermärkte sind und die Parkplätze der Einkaufszentren voll mit Käufern sind.
Chancen für kleine und multinationale Unternehmen
Doch nicht nur für große multinationale Unternehmen sind diese beiden Länder ein Markt, auch kleinere Unternehmen können sich einen Anteil sichern, wenn sie mit wirklich innovativen Ideen auf diesen Markt dringen.
Anfang der 2010er Jahre wurde Rumänien von einer Vielzahl von Agrarinvestoren überschwemmt, die Hunderte von Hektar Land erwarben und landwirtschaftliche oder forstwirtschaftliche Unternehmen gründeten. Seitdem haben diese Unternehmen enorme Gewinne erzielt, da deutsche Unternehmen in Rumänien innovative Neuerungen eingeführt und so den Agrarsektor verbessert und das Wirtschaftswachstum gefördert haben.
Steuern sparen
Es lohnt sich auch, das Steuersystem in beiden Ländern zu erwähnen.
Wer in Ungarn ein Unternehmen gründet, muss mit einer Körperschaftssteuer von 9% und einer Dividendensteuer von 15% rechnen. Hinzu kommt leider die höchste Mehrwertsteuer in Europa, die 27% beträgt.
Wer hingegen in Rumänien ein Unternehmen gründen möchte, trifft auf ein gestaffeltes Steuersystem, das bedeutet, dass die Körperschaftssteuer je nach Umsatz von der Steuerbehörde festgelegt wird. Diese sieht folgendermaßen aus:
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Bis zu einem Umsatz von 65.000 Euro beträgt die Körperschaftssteuer 1%
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Zwischen 65.000 Euro und 500.000 Euro beträgt die Körperschaftssteuer 3%
- Bei einem Umsatz von über 500.000 Euro ist eine Körperschaftssteuer von 16% zu zahlen. Hinzu kommen eine einheitliche Dividendensteuer von 8% und eine Mehrwertsteuer von 19%.
Wenn wir die beiden Länder vergleichen, sehen wir, dass die Steuerbelastung für kleine Unternehmen in Rumänien günstiger ist. Doch es hängt immer von den individuellen Zielen ab, ob man in Ungarn oder Rumänien ein Unternehmen gründen möchte.
Warum sollten Unternehmer in Rumänien und Ungarn investieren?
- Wirtschaftliches Wachstum
Sowohl Rumänien als auch Ungarn haben in den letzten Jahren ein starkes wirtschaftliches Wachstum verzeichnet. Diese beiden Länder haben ihre Volkswirtschaften stabilisiert und modernisiert, was zu einem stetigen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts geführt hat. Die Verbesserung der Infrastrukturen, der technologische Fortschritt und die Zunahme der ausländischen Direktinvestitionen machen beide Märkte attraktiv für Unternehmer. - Strategische Lage
Beide Länder befinden sich im Herzen Europas und bieten dadurch eine günstige geographische Lage für Unternehmen, die ihre Produkte und Dienstleistungen in Europa, aber auch in angrenzende Regionen wie den Nahen Osten oder Asien exportieren möchten. Mit gut ausgebauten Transportwegen und Logistikinfrastrukturen sind Rumänien und Ungarn ideale Ausgangspunkte für den internationalen Handel. - Niedrige Betriebskosten
Im Vergleich zu Westeuropa bieten sowohl Ungarn als auch Rumänien niedrigere Löhne und geringere Betriebskosten. Dies umfasst nicht nur die Arbeitskräfte, sondern auch die Mietkosten für Geschäftsräume und industrielle Anlagen. Unternehmen können hier effizienter wirtschaften und ihre Gewinnmargen optimieren. - Steuerliche Anreize
Beide Länder bieten attraktive Steuermodelle für Unternehmen. In Ungarn beträgt der Körperschaftssteuersatz nur 9%, was einer der niedrigsten Sätze in Europa ist. In Rumänien gibt es ein gestaffeltes Steuersystem, das besonders für kleine und mittlere Unternehmen vorteilhaft ist. Für Unternehmen, die innovative Projekte und Technologien einführen, gibt es zusätzliche steuerliche Erleichterungen und Subventionen. - Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften
Rumänien und Ungarn verfügen über gut ausgebildete Arbeitskräfte, insbesondere in Bereichen wie Ingenieurwesen, IT und Fertigung. Die Universitäten in beiden Ländern bieten hochwertige Bildung, und die Bevölkerung spricht zunehmend Fremdsprachen, insbesondere Englisch und Deutsch. Diese Talente können Unternehmen helfen, ihre Innovationsfähigkeit zu steigern und im internationalen Wettbewerb mitzuhalten. - EU-Mitgliedschaft und finanzielle Unterstützung
Als Mitglieder der Europäischen Union profitieren Rumänien und Ungarn von EU-Förderprogrammen und -Subventionen. Unternehmer, die in diesen Ländern investieren, können auf verschiedene EU-Finanzierungsmöglichkeiten zugreifen, die ihre Projekte unterstützen und das Investitionsrisiko verringern. Zudem bietet der Binnenmarkt der EU freien Zugang zu über 500 Millionen Konsumenten. - Wachsende Inlandsnachfrage
In den letzten Jahren hat sich die Kaufkraft in beiden Ländern erheblich verbessert. Steigende Einkommen und ein wachsender Mittelstand sorgen für eine stärkere Nachfrage nach neuen Produkten und Dienstleistungen. Unternehmer können somit nicht nur von Exportmöglichkeiten profitieren, sondern auch auf den lokalen Märkten signifikante Umsätze erzielen. - Vielfalt der Sektoren
Sowohl Rumänien als auch Ungarn bieten Investitionsmöglichkeiten in verschiedenen Sektoren wie Agrarwirtschaft, IT, Automobilindustrie, Energie und Tourismus. Diese Branchen erleben ein dynamisches Wachstum und bieten sowohl traditionellen als auch innovativen Unternehmen Raum, um in den Markt einzutreten und erfolgreich zu sein. - Politische Stabilität und Verbesserungen im Rechtssystem
Trotz einiger Herausforderungen in der Vergangenheit haben sich die politischen Rahmenbedingungen in beiden Ländern verbessert. Die Regierungen arbeiten aktiv daran, ein investitionsfreundliches Umfeld zu schaffen und den Zugang zu Finanzierungsquellen zu erleichtern. Fortschritte im Rechtssystem und die Angleichung an EU-Normen bieten Unternehmern mehr Sicherheit bei ihren Investitionen. - Innovationsförderung und Digitalisierung
Beide Länder erkennen den Wert der Digitalisierung und Innovation für die zukünftige Wirtschaftsentwicklung. Sowohl Ungarn als auch Rumänien investieren in digitale Infrastrukturen und bieten Unterstützung für Startups und technologieorientierte Unternehmen. Investoren, die in diesen Bereichen tätig sind, finden hier ein förderndes Umfeld für die Entwicklung und Einführung neuer Technologien.