Reselling 2024: Lohnt sich Reselling noch?

Das Geschäftsmodell des Resellings hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt. Reselling, das Wiederverkaufen von limitierten oder schwer zugänglichen Produkten zu einem höheren Preis, hat sich von einem Nischenmarkt zu einem globalen Phänomen entwickelt. Besonders bei Konsumgütern wie Sneakers, Elektronik und Sammlerstücken verzeichnen Reseller hohe Umsätze.

In diesem Artikel beleuchten wir fünf aktuelle Trends im Reselling-Markt und geben neue Einblicke in Umsatzzahlen, Nachfrage sowie typische Anfängerfehler.

▶︎ Was ist Reselling?

1. Reselling von Elektronik: Konsolen und Gadgets im Fokus

Elektronikprodukte, insbesondere Gaming-Konsolen und Gadgets, sind derzeit extrem gefragt. Seit der Markteinführung der PlayStation 5 im Jahr 2020 sind Konsolen ein heiß begehrtes Reselling-Produkt. Im Jahr 2023 wurden weltweit schätzungsweise 2 Millionen PlayStation 5-Konsolen¹ über Reseller verkauft, was einen Umsatz von rund 1 Milliarde US-Dollar generierte. Auch andere Gadgets wie Smartphones und Smartwatches erfreuen sich wachsender Beliebtheit, da Reseller oft auf limitierte Editionen und frühe Veröffentlichungen abzielen, um hohe Gewinnmargen zu erzielen.

Tipp: Reseller sollten sicherstellen, dass sie über ausreichendes technisches Wissen verfügen, um die Authentizität und den Zustand der Elektronikprodukte beurteilen zu können.

 

2. Vintage Mode: Der Aufstieg von Secondhand-Designermode

Der Markt für Vintage- und Secondhand-Designermode boomt. Stichwort: Preloved. Hierbei geht es um Produkte, die bereits geliebt wurden. Preloved ist auch als Second-Hand bekannt. Nachhaltigkeit und der Wunsch nach einzigartigen Kleidungsstücken treiben die Nachfrage an. Plattformen wie Vestiaire Collective und Depop melden ein Wachstum von über 60 % in den letzten zwei Jahren. Reseller, die sich auf gut erhaltene oder neuwertige Designerstücke spezialisieren, erzielen oft hohe Margen, insbesondere bei Luxusmarken wie Chanel, Louis Vuitton oder Gucci.

Tipp: Neue Reseller sollten sich mit der Geschichte und Authentizität von Luxusmarken vertraut machen, um Fälschungen zu vermeiden und ihren Kunden authentische Produkte anbieten zu können.

 

3. Sneaker Reselling: Limitierte Editionen bleiben ein Kassenschlager

Sneaker bleiben das Herzstück des Reselling-Marktes. Besonders limitierte Editionen von Marken wie Nike, Adidas und Yeezy sorgen weiterhin für hohe Nachfrage und starke Umsätze. Laut Statista erzielte der globale Markt für Sneaker-Reselling im Jahr 2023 einen Umsatz von rund 6 Milliarden US-Dollar. Die knappen Produktionszahlen und die hohe Nachfrage führen dazu, dass Reseller oft innerhalb weniger Minuten nach dem Release ausverkauft sind und hohe Wiederverkaufspreise erzielen.

Tipp: Reseller sollten sich intensiv mit dem Release-Kalender und den Besonderheiten der Sneaker-Kultur auseinandersetzen, um den besten Zeitpunkt für den Kauf und Wiederverkauf zu finden.

 

4. Reselling von Sammlerstücken: Trading Cards und Funko Pops

Der Markt für Sammlerstücke wie Trading Cards (z.B. Pokémon, Yu-Gi-Oh!) und Funko Pops hat in den letzten Jahren einen massiven Aufschwung erlebt. Sammlerkarten haben durch prominente Auktionen, bei denen seltene Karten für Millionenbeträge verkauft wurden, viel Aufmerksamkeit erregt. Allein der Markt für Pokémon-Karten wird auf rund 2 Milliarden US-Dollar geschätzt. Funko Pops, die beliebten Sammlerfiguren, erfreuen sich ebenfalls einer stetig wachsenden Fangemeinde, was zu hohen Wiederverkaufswerten führt.

Tipp: Es ist wichtig, den Zustand und die Seltenheit der Sammlerstücke richtig einzuschätzen und sich über die aktuellen Marktpreise zu informieren, um Fehlinvestitionen zu vermeiden.

 

5. Plattformwechsel: Social Media als Verkaufsplattform

Immer mehr Reseller nutzen Social Media Plattformen wie Instagram und TikTok, um ihre Produkte direkt an ihre Zielgruppe zu verkaufen. Diese Entwicklung hat den Reselling-Markt dynamischer gemacht, da Reseller so eine breitere und oft jüngere Zielgruppe erreichen. Die Kombination aus gezieltem Content-Marketing und direktem Verkauf führt zu schnelleren Transaktionen und oft höheren Margen.

Tipp: Reseller sollten ihre Social Media-Präsenz strategisch aufbauen und pflegen, um Vertrauen bei potenziellen Käufern zu gewinnen und ihre Reichweite kontinuierlich zu erhöhen.

 

Wieviel kann man als Reseller verdienen?

Der Verdienst eines Resellers kann stark variieren und hängt von mehreren Faktoren ab, wie dem verkauften Produkt, der Nachfrage, der Verkaufsplattform, den Einkaufspreisen und der Gewinnmarge. Hier sind einige Schätzungen, wie viel ein Reseller in verschiedenen Szenarien verdienen könnte:

1. Einzelne Transaktionen:

  • Sneaker-Reselling: Bei stark nachgefragten limitierten Sneakern, wie zum Beispiel Yeezys oder Air Jordans, können die Gewinnmargen zwischen 30% und 200% liegen. Ein Sneaker, der für 200 Euro eingekauft wurde, kann oft für 400 bis 600 Euro weiterverkauft werden.
  • Elektronik: Konsolen wie die PlayStation 5 werden teilweise zu einem Preis von 499 Euro eingekauft und für 800 Euro oder mehr verkauft, was eine Gewinnmarge von etwa 60% bedeutet.
  • Vintage Mode: Hier variieren die Margen stark, können aber bei exklusiven Stücken ebenfalls bei 50% bis 200% liegen.

2. Monatliches Einkommen:

  • Nebenberuflich: Viele Reseller, die Reselling als Kleingewerbe betreiben, verdienen zwischen 500 und 2.000 Euro im Monat. Dies hängt von der Anzahl der verkauften Produkte und den erzielten Margen ab.
  • Vollzeit-Reseller: Wer das Reselling hauptberuflich betreibt und regelmäßig große Mengen an Produkten umsetzt, kann monatlich zwischen 3.000 und 10.000 Euro oder mehr verdienen. Erfolgreiche Reseller, die sich auf Nischenprodukte oder besonders gefragte Artikel spezialisieren, können noch höhere Umsätze erzielen.

 

Ausbildung Buchhaltung Fakten

 

Das Geschäftsmodell Reselling: Chancen und Risiken

Das Geschäftsmodell Reselling basiert darauf, Produkte günstig einzukaufen und sie mit Gewinn weiterzuverkaufen. Der Erfolg hängt dabei von mehreren Faktoren ab: der richtigen Produktwahl, einem tiefen Verständnis des Marktes und einer geschickten Preisstrategie. Doch das Modell birgt auch Risiken: Hohe Lagerkosten, unvorhersehbare Marktveränderungen und rechtliche Herausforderungen (z.B. Markenrecht) können den Gewinn schmälern. Reseller werden viele Menschen deshalb eher zufällig. Wer regelmäßig auf Ebay² oder auf Flohmärkten verkauft, merkt schnell, welche Produkte gut gehen. Gezieltes einkaufen, verkaufen, … dann die Stückzahlen erhöhen. So wurden viele Menschen erfolgreich Reseller. Ein paar gängige Fehler können gerade die Anfangsphase erschweren. Wir haben Sie dir hier aufgelistet:

Fehler, die neue Reseller vermeiden sollten:

  1. Fehlende Marktkenntnis: Es ist entscheidend, den Markt und die Zielgruppe genau zu kennen. Reseller, die uninformiert handeln, riskieren Fehlkäufe und finanzielle Verluste.
  2. Überbewertung von Beständen: Ein häufiger Fehler ist das Überbewerten von Produkten. Wer zu hohe Preise ansetzt, bleibt auf seiner Ware sitzen und verliert Liquidität.
  3. Unterschätzen der Konkurrenz: Der Reselling-Markt ist hart umkämpft. Neue Reseller sollten ihre Konkurrenz gut beobachten und ihre Strategien entsprechend anpassen.
  4. Rechtliche Aspekte ignorieren: Markenrechte, Steuerpflichten und Rückgaberechte sind wichtige Themen, die oft unterschätzt werden. Hier ist es ratsam, sich rechtlich beraten zu lassen.
  5. Fehlende Diversifikation: Sich nur auf ein Produktsegment zu konzentrieren, kann riskant sein. Eine Diversifikation des Angebots kann helfen, Marktschwankungen besser zu kompensieren.

Das Reselling-Geschäft bietet viele Chancen, aber auch Herausforderungen. Wer erfolgreich sein und Reseller werden möchte, sollte sich gut vorbereiten und strategisch vorgehen. Mit dem richtigen Wissen und einer klugen Marktstrategie lässt sich im Reselling-Markt auch 2024 noch viel Geld verdienen.

Unsere Autoren schreiben in ihrer Freizeit. Danke für's bewerten
[Gesamt: 2 Schnitt: 5]
Von Chris